bedarf. - Im
Wasserbau ist Besteck (Bestick) die Bestimmung des durch die obere
Breite
[* 2] (Kronenbreite), durch die
Höhe und durch die
Neigung der
Böschungen (Dotierung) gegebenen
Profils eines
Dammes. - Im Seewesen ist Besteck des
Schiffs die Bestimmung der geographischen
Länge und
Breite seines
Ortes, welche wichtige
Arbeit in regelmäßigen Zeitabschnitten wiederholt wird.
Besteckrechnung (Besteckaufnahme) ist die aus terrestrische oder astronomische
Beobachtungen gegründete Berechnung des Schiffsortes.
Stützt sich die Besteckberechnung auf letztere, so spricht man von einem observierten Besteck; basiert sie dagegen
auf
Beobachtung des gesteuerten
Kurses, also des
Kompasses der geloggten
Fahrt (d. h. der mit dem
Log
[* 3] ermittelten Fahrgeschwindigkeit),
so hat
man es mit dem gegißten Besteck zu thun. In beiden
Fällen wird der gefundene
Ort auf der
Seekarte verzeichnet.
der Bauherr, welcher ein
Schiff
[* 4] erbauen läßt. Je nachdem von dem Besteder dem
Baumeister (Annehmer) das
Material
zum
Schiffbau geliefert wird oder nicht, liegt ein Dienstmietvertrag oder ein
Kaufvertrag vor, und die
Rechtsgrundsätze, welche bei diesen
Verträgen jeweilig gelten, sind auch für die Rechtsverhältnisse zwischen und Annehmer
maßgebend.
in der
Geologie
[* 5] die dünne Zwischenlage verschiedenartigen
Materials, welche Gesteinsschichten voneinander oder
einen
Gang
[* 6] von dem
Gestein, in welchem er aussetzt, trennt.
in der franz. Litteratur des
MittelaltersName von
Schriften, worin vierfüßige
Tiere (wirkliche und fabelhafte) nach
Wesen und
Körperbau beschrieben werden. Sie sind teils in
Versen, teils in
Prosa abgefaßt, vielfach auch illustriert und beruhen auf
einem wahrscheinlich griechischen
Original, betitelt:
»Physiologus«. Den
Inhalt bilden übrigens mehr
Sittenlehren
und
Allegorien als wissenschaftliche
Beobachtungen. Das älteste bekannte
Werk derArt ist das Gedicht »Bestiaire« des Nordfranzosen
Philippe de
Thann (um 1120).
Andre aus dem 12. und 13. Jahrh. sind die neuerlich von Hippeau herausgegebenen: »Bestiaire divin«
des normännischen
KlerikersGuillaume
(Caen 1852) und »Le
[* 7] bestiaire d'amour« von
Richard de Fournival (Par. 1860). Vgl.
Physiologus.
(lat.), bei den alten
Römern, namentlich in der Kaiserzeit,
Menschen, welche verurteilt waren, im
Amphitheater
mit wilden
Tieren zu kämpfen oder, an einen
Pfahl gebunden, der Wut derselben preisgegeben zu werden.
Dergleichen
Hinrichtungen
wurden oft zur theatralischenDarstellung mythologischer Begebenheiten, die mit dem
Tode der
Helden endeten,
benutzt.
(Determinatio), im logischen
Sinn diejenige
Eigenschaft eines
Begriffs, vermöge deren er von allen andern
Begriffen, sowohl
seinem
Inhalt als seinem
Umfang nach, genau abgegrenzt wird. Jenes geschieht durch die
Angabe seiner Merkmale
(Definition, s. d.), dieses durch jene seiner Unterbegriffe
(Einteilung, s. d.). Bleibt die eine oder
die andre unvollständig, so ist der
Begriff unbestimmt, und es können
Verwechselungen eintreten. Wird z. B. bei dem
Begriff
des
Quadrats das Merkmal der
Gleichheit aller Seiten hinweggelassen, so kann es auch ein
Parallelogramm
[* 8] sein.
Ließe man bei der Aufzählung der Vogelarten die auf dem
Wasser lebenden aus, so bliebe es ungewiß, ob der
Schwan, die
Gans
etc. mit unter die
Vögel
[* 9] gerechnet werden dürften.
AlleBedingungen, von welchen die Vollständigkeit derDefinition
oder
Einteilung abhängt, haben Einfluß auf die Bestimmtheit; dieselbe hängt daher unmittelbar mit der Deutlichkeit
(s. d.) zusammen. Im psychologischen
Sinn bedeutet Bestimmtheit die Abhängigkeit des
Willens von
Motiven, so daß einerseits schlechterdings
ohne
Beweggründe nichts, anderseits jedesmal dasjenige gewollt wird, wofür die stärksten Antriebe sprechen. in diesem
Sinn heißt
Determinismus (s. d.) und ist dem
Indeterminismus (s. d.) oder der transcendentalen
Freiheit, d. h.
der schlechthinnigen Unabhängigkeit des
Willens von
Beweggründen jeder Art, entgegengesetzt. Im moralischen
Sinn drückt Bestimmtheit dauerhafte
Abhängigkeit des
Wollens von denselben
Motiven, also zugleich
Festigkeit
[* 10] gewisser
Grundsätze und des von denselben beherrschten
Wollens und
Handelns aus und ist als Merkmal eines entschlossenen und determinierten
Charakters der
Schwäche
und Charakterlosigkeit entgegengesetzt.
(Bestaudung), die
Bildung von Seitentrieben an den untersten, über der Bodenoberfläche erscheinenden Stengelgliedern
krautartiger
Gewächse, welche in einem gewissen
Alter normal oder infolge kräftiger
Ernährung eintritt. Insbesondere redet
man von Bestockung bei den Getreidepflanzen, wo sie schon bald nach der
Keimung beginnt und von besonderer Bedeutung
ist, weil aus jedem dieser
Triebe ein ährentragender
Halm sich entwickeln kann, also die
Fruchtbarkeit der
Pflanze mit der Reichlichkeit
der Bestockung zusammenhängt. Je besser ein
Feld bearbeitet und gedüngt wurde, und je günstiger die
Witterung nach dem
Ausgang der
Saaten ist, um so besser die Bestockung; dem entsprechend ist auch bei diesen günstigern Vorbedingungen das Saatquantum
zu verringern. Ob starke Bestockung bei dünner
Saat höhern
Ertrag bringt als starke
Saat und geringe Bestockung, ist zwar von der
Praxis angenommen,
durch exakte
Versuche aber noch nicht bestätigt.
eine Terrainstrecke unter
Geschütz- oder Gewehrfeuer halten. Da das
Feuer aus
Gewehren
und
Geschützen in der
Regel senkrecht zur
Feuerlinie abgegeben wird (Frontalfeuer), so entsteht vor jedem »ausspringenden
Winkel«
[* 11] (s. d.) ein
unbestrichener Raum, welcher jenen auf 180° ergänzt. Der
Raum unter der verlängert gedachten Brustwehrkrone
vor derEskarpe eines Festungswerks oder im Vorterrain, welcher von diesem aus nicht bestrichen wird, heißt
toter Winkel. Die Bestreichung desselben geschieht von senkrecht zu jenem Festungswerk liegenden
Linien, den
Flanken, der
Länge
nach, daher flankierend, durch Flankenfeuer, während das von der flankierten
Linie abgegebene
Feuer Frontalfeuer genannt wird.
Vgl.
Festung.
[* 12]
Raum liegt in den Teilen der
Flugbahn, in welchen das
Geschoß
[* 13] sich nicht über die
Zielhöhe, allgemein 1,9 m über dem Erdboden, erhebt. Je flacher (»rasanter«)
die
Flugbahn, desto größer der bestricheneRaum und desto größer die
¶
mehr
Treffwahrscheinlichkeit, weil dadurch bei senkrechten Zielen die Fehler im Schätzen der Entfernung zum Teil ausgeglichen werden.
Vgl. Flugbahn.