geworden. Er starb auf der Rückkehr von einer wichtigen, aber erfolglosen Sendung nach
Frankreich in
Ravenna. Seine
Bibliothek, an griechischen
Handschriften damals die reichste im
Abendland, schenkte er noch bei Lebzeiten der Stadt
Venedig;
[* 2] sie bildet den
Kern der berühmten
Marciana. Seine
Schriften, teils lateinische Übersetzungen griechischer
Autoren, teils Streitschriften zur
Verteidigung der
PlatonischenPhilosophie sowie seines Glaubenswechsels, sind nur vereinzelt
im
Druck erschienen; sie finden sich am vollständigsten als »Bessarionis opera
omnia« in
Mignes »Patrologia graeca«, Bd. 161 (Par.
1866).
Vgl.
Bandini,
De vita et rebus gestis Bessarionis
(Rom
[* 3] 1777), und
Vast, Le
[* 4] cardinal Bessarion (Par. 1879).
(spr. -ssähsch),Stadt im franz.
DepartementGard,
ArrondissementAlais, an der Cèze und
der
LyonerBahn, hat (1881) 10,052 Einw., bedeutenden
Kohlen- und Eisenbergbau, Hochöfen, Eisenraffinierwerke und Glasfabrikation.
[* 6]
2)
FriedrichWilhelm, der größte Astronom der Neuzeit, geb. zu
Minden,
[* 10] widmete sich in
Bremen
[* 11] dem Kaufmannsstand, verwandte hier alle freie Zeit auf das
Studium der
Mathematik und
Astronomie,
[* 12] beobachtete vier Jahre auf
der Privatsternwarte von
Schröter in
Lilienthal, wurde 1810 nach
Königsberg
[* 13] berufen und legte 1811-13 die dortige
Sternwarte
[* 14] an, die 1819 mit Reichenbachschen
Instrumenten von der höchsten Vollkommenheit versehen wurde. Mit diesen
Instrumenten, unter denen besonders das
Heliometer
[* 15] bald weltberühmt wurde, stellte er
Beobachtungen von noch heute unübertroffener
Schärfe an und bahnte überhaupt der astronomischen Beobachtungskunst neue Wege. Daneben war auch in den mathematischen
Theorien der
Astronomie tief erfahren und Schöpfer ganz neuer
Methoden.
Kein Astronom der Gegenwart oder
Vergangenheit
war in gleichem
Grad wie Bessel Beobachter und Theoretiker zugleich. Er starb Zu seinen frühsten
Schriften
gehören die Abhandlungen: »Über die wahre
Bahn des 1807 erschienenen
Kometen«
[* 16] (Königsb. 1810) und
»Theorie der
Störungen
der
Kometen« (das. 1810). Sehr wichtig sind seine
»AstronomischenBeobachtungen auf derSternwarte zu
Königsberg«
(Königsb. 1815-46, 21 Abtlgn., welche die Zeit
von 1815 bis mit 1835 umfassen; fortgesetzt von
Busch),
nicht minder seine spätern
Schriften: »Fundamenta astronomiae deducta
ex observationibus J.
^[James]
Bradley« (Königsb. 1818),
»Darstellung der Untersuchungen und Maßregeln,
welche in den
Jahren 1835 bis 1838 durch die
Einheit des preußischen Längenmaßes veranlaßt worden sind« (das. 1839),
dieselbe bot die erste befriedigende
Lösung des berühmten
Problems von der
Parallaxe
[* 21] der
Fixsterne.
[* 22] Zu den letzten und wichtigsten
ArbeitenBessels gehört eine 1844 erschienene
Abhandlung, welche die genauesten Untersuchungen über die Veränderlichkeit der eignen
Bewegungen gewisser
Fixsterne enthält,
sowie eine biographische
Skizze seines
LehrersOlbers für die von dem ÄrztlichenVerein zu
Bremen herausgegebenen
»Biographischen
Skizzen verstorbener bremischer
Ärzte und Naturforscher«.
Bessels
»Populäre Vorlesungen über wissenschaftliche
Gegenstände« wurden von seinem
FreundSchumacher (Hamb. 1848) herausgegeben; seine »Abhandlungen«
(Leipz. 1876, 3 Bde.) und
»Rezensionen« (das. 1878) hat R.
Engelmann veröffentlicht.
Seinen »Briefwechsel mit
Olbers« gab A.
Erman heraus (Leipz. 1852, 2 Bde.),
denjenigen mit
Gauß die
Berliner
[* 23]
Akademie (Leipz. 1880).
geographical survey« schrieb Bessels den ersten Teil (»Physical
observations«) des dreibändigen Reisewerks der Polaris-Expedition: »Scientific
results of the United StatesArctic expedition« (Washingt. 1876) und »Die
amerikanische Nordpolexpedition« (Leipz. 1878). Zur Zeit lebt Bessels als Generalsekretär
der Smithsonian Institution in Washington.
[* 31]