derPflanzen zum
Schutz vor zu grellem Sonnenlicht in
Gewächshäusern geschieht bisweilen durch Anstreichen
des
Glases mit
Kalkmilch, viel vorteilhafter aber, weil derAnstrich bei bedecktem
Himmel
[* 5] zu sehr dunkelt
und bei heiterm
Himmel eine zu starke
Steigerung der
Temperatur im
Haus nicht verhindert, durch auf- und abzurollende Leinwanddecken,
durch ebenso bewegliche
Decken aus
Holzdraht oder durch
Decken, welche aus fingerstarken, runden, mit
Bindfaden zusammengeflochtenen
Holzstäben bestehen.
Diese letztern
Decken sind haltbar und leicht zu reparieren, am dauerhaftesten aber sind
Decken aus flachen
Stäben von
Buchen- und Kiefernholz, die durch verzinnte eiserne
Ringe und
Ösen verbunden werden.
Gewächshäuser aus weißem
Glas
[* 6] erfordern frühere, längere und stärkere Beschattung als die aus grünem
Glas erbauten. Im allgemeinen fordern auch solche
Pflanzen,
die im
Freien an sonnigen
Orten wachsen, bei der
Kultur in
Gewächshäusern Beschattung; wenn letztere aber zu lange
und zu stark gegeben wird, so verweichlichen die
Pflanzen. Je öfter und stärker gelüftet wird (z. B. in
Mistbeeten), um
so geringer ist das Schattenbedürfnis.
Sukkulenten werden nie beschattet.
(kontemplativ), diejenige Gemütsbeschaffenheit oder Lebensweise, welche sich ausschließlich
der Betrachtung widmet, sei es der sinnlichen, wie es bei
Natur und
Kunst, sei es der denkenden Betrachtung, wie es bei religiösen
und wissenschaftlichen Gegenständen der
Fall ist. S.
Kontemplation.
(von: sich bescheiden), im allgemeinen die freiwillige teilweise oder gänzliche Verzichtleistung auf
äußere
Beweise fremder
Achtung (obgleich, wie sich von selbst versteht, nicht auf die
Achtung selbst).
Wer keine
Verdienste
hat, aber durch den Anschein der Bescheidenheit sich den
Schein geben will, er besitze welche, oder wer jene nur aus
Feigheit nicht geltend macht, aber den
Schein anstrebt, er verzichte auf Bescheidenheit, ist nach des Dichters bekanntem Kraftwort allerdings
ein
»Lump«, aber »bescheiden«
ist er nicht, sondern will es nur scheinen. Gegenstück der Bescheidenheit ist die
Höflichkeit, welche nicht
gebührende
Ehrenbezeigungen andern bereitwillig entgegenbringt, indem sie die Achtungswürdigkeit derselben
stillschweigend voraussetzt.
(spr.
besch'rell),LouisNicolas, franz.
Grammatiker, geb. zu
Paris,
[* 7] erhielt seine
Bildung am
CollègeBourbon, wurde 1828 Bibliothekar des
Louvre; starb Er richtete seine Thätigkeit besonders auf das
Studium des Sprachgebrauchs
und verfaßte zuerst: »Le
[* 8] participe passé ramené
à sa véritable origine« (1820).
Später folgten die
Schriften:
»Revue grammaticale, ou réfutation des principales erreurs des grammairiens« (1829) und
»Réfutation complète de
la grammaire de MM.
Noël et Chapsal« (6. Aufl. 1852), worin er zeigte, daß die willkürlichen
Regeln solcher Elementargrammatiker
in fortwährendem
Widerspruch mit dem allgemeinenGebrauch und der
Autorität der großen Schriftsteller
ständen. Am bekanntesten ist Bescherelle durch seine
Grammatiken und Wörterbücher, obschon dieselben keine wissenschaftliche Bedeutung
beanspruchen können: »Grammaire nationale« (14. Aufl.
1870);
»Dictionnaire usuel de tous les verbes français« (1842-43, 2 Bde.);
Beschickungsproben
werden in
Tiegeln oder in kleinen Öfchen unternommen, um zu ermitteln, in welchem
Verhältnis man die
Erze beim Verschmelzen zusammensetzen und welche
Erdarten man ihnen zuschlagen muß, um eine leichtflüssige
Schlacke zu erhalten,
aus welcher sich das
Metall oder die Metallverbindung gut ausscheiden kann.
Überzug auf
Glas- oder Porzellangeschirr, um es vor dem Zerspringen, auf eisernen
Gefäßen, um sie bei der
Anwendung hoher Hitzegrade vor dem Verbrennen zu schützen. Bei
Glas und
Porzellan leisten
Drahtgeflechte,
Sand-,
Öl- und
Metallbäder
gute
Dienste,
[* 12] insofern sie eine sehr gleichmäßige Erhitzung ermöglichen; aber man hat dabei meist die
Regulierung der
Temperatur nicht genügend in der
Gewalt, und außerdem verbrauchen diese Vorrichtungen sehr viel Brennmaterial.
Die Beschläge, welche in diesen Verhältnissen ihre
Berechtigung finden, müssen das
Glas und
Porzellan möglichst auch vor
rauher Behandlung schützen, und vor allem dürfen sie beim Erhitzen sich nicht ablösen und abblättern.
Zur Bereitung eines guten Beschlags zerstoße man gewöhnliche
Ziegel im eisernen
Mörser zu
Pulver, schlage das letztere durch
ein feines
Sieb, mische es mit dem gleichen
Volumen von ebenso fein gepulverter, gesiebter
Bleiglätte und zerreibe die Mischung
unter starkem
Druck mit gekochtem
Leinöl zum zähen, dicklichen Brei.
Diesen trage man mit einem
Pinsel
auf die
Retorte oder Porzellanschale auf und besiebe den Überzug dann noch reichlich mit einem grobkörnigen
Sande. Der so
¶
mehr
hergestellte Beschlag erhärtet in wenigen Tagen und wird in einem heißen Trockenofen zu einer steinharten Masse, die sich selbst
mit dem Messer
[* 14] schwer entfernen läßt. Natürlich darf man das Gefäß
[* 15] nicht eher in Gebrauch nehmen, bis der Beschlag ganz abgetrocknet
ist; dann kann man es aber über der Spirituslampe oder über Kohlenfeuer ohne Gefahr erhitzen, wenn es
nicht aus ganz schlechtem Glas besteht. EiserneRetorten oder Cylinder schützt man vor dem Verbrennen, wenn man gleiche Teile
graublauen Thon und Töpferlehm erst sehr gut mit Wasser zusammenknetet und dieser Mischung nachher so viel Sand einverleibt,
daß sie ihre Elastizität ganz verliert. Mit dieser Masse umgibt man das eiserne Gefäß, umwickelt es
womöglich noch mit Eisendraht und läßt es vor dem Gebrauch gut trocknen.