Repertoires, galt er für einen der besten Darsteller. Er ging später zum zweitenmal nach Rußland, wirkte nach seiner
Rückkehr (1860) mehrere Jahre am Gaitétheater und errang dann als
Marquis von Villemer im
Odéon, noch mehr 1866 als
Baron
d'Estrigaud in
Augiers »Contagion« und 1867 als
PrinzCondé in
Bouilhets»Conjuration d'Amboise« große
Erfolge. Seit einiger Zeit in
Melancholie, zuletzt in
Irrsinn verfallen, starb Berton in
Paris.
[* 2] - Seine
Frau (seit 1842)
Karoline Berton, Tochter seines frühern
Lehrers,
Samson, hat sich durch
Romane,
Novellen und
Proverbes bekannt gemacht. Beider Sohn
Peter Berton, geb. 1843 zu
Paris, gehörte eine
Reihe von
Jahren hindurch dem Gymnasetheater an und spielte erste
Liebhaber. 1871 ging er nach
Bordeaux
[* 3] und wurde im folgenden Jahr Mitglied der
PariserComédie française. Er ist auch Verfasser
mehrerer dramatischer
Arbeiten.
Tochter des
GrafenSimon I. von
Montfort, wurde mit Fulko,
Grafen von
Anjou, verheiratet.
Philipp I.,
König von
Frankreich, sah das reizende
Weib, verstieß seine erste Gemahlin,
Bertha, nach 20jähriger
Ehe und vermählte sich 1092 mit
der ihrem Gemahl entführten Bertrade. Da ihn jedoch 1096 der
Bann deshalb traf und die
Grafen von
Anjou und
Flandern sich empörten,
schied er sich zum
Schein von Bertrade, nahm sie später aber wieder zu sich und lebte mit ihr bis zu seinem
Tod (1108), worauf sich in das von ihr gestiftete
Kloster Hautes-Bruyères bei
Chartres zurückzog.
Dorf und Badeort im preuß. Regierungsbezirk
Koblenz,
[* 23]
Kreis
[* 24]
Kochem, 165 m ü. M., in einem engen, von steilen
Bergen
[* 25] begrenzten und vom Üsbach durchflossenen Seitenthal der
Mosel, 11 km vom
Bahnhof Bullay (Koblenz-Trierer
Eisenbahn),
mit einer katholischenKirche und (1880) 434 Einw. Die hiesige, schon den
Römern bekannte und ziemlich
stark besuchte
Heilquelle ist eine alkalische Glaubersalztherme von 32° C. und wird vorzüglich bei
Gicht und
Rheumatismus,
Katarrhen des
Magens und der Gallenwege, Menstruationsstörungen,
Hysterie und
Hautkrankheiten
[* 26] angewendet.
Das
Klima
[* 27] ist mild, doch nicht
frei von Temperatursprüngen. Die Badeanstalten (neues Badehaus von 1882 mit
Dampfheizung) sind mit allem
Komfort eingerichtet. In der
Nähe sind eine Basaltgrotte (»Käskeller« genannt),
der 16 m hohe
Fall des Elbisbaches und die sogen. »Falkenlei«,
ein 415 m hoher halbkugelförmiger vulkanischer Schlackenhügel, merkwürdig.
Bertuch durch seine Übersetzungen und Zeitschriften sowie durch die von ihm ins Leben gerufenen Institute verdient gemacht. Von
den Übersetzungen verdient vor allen die des »Don Quichotte« von Cervantes nebst der Fortsetzung des Avellaneda (Leipz. 1775,
wiederholt 1780-81, 6 Bde.) hervorgehoben zu werden, weil sie
zuerst die Aufmerksamkeit der Deutschen auf die spanische Litteratur hinlenkte. Mit Wieland und Schütz entwarf
Bertuch 1784 den Plan zu der »Jenaischen allgemeinen Litteraturzeitung« und gab seit 1786 mit Kraus das »Journal des Luxus und der
Moden« heraus, das bis 1827 bestand und für die Sitten- und Kulturgeschichte zur Zeit der französischen Revolution und des
Kaiserreichs von bleibendem historischen Interesse ist. Gleichzeitig veröffentlichte er das »Magazin der spanischen und portugiesischen
Litteratur« (Dessau
[* 34] 1780-82, 3 Bde.),
Werke, zu deren Herstellung
und Vertrieb er 1791 das »Landesindustriekontor« begründete. Bald verbanden sich mit dem Institut verschiedene andre Anstalten,
welche zahlreiche Schriftsteller, Künstler und Handwerker beschäftigten, darunter das noch jetzt bestehende »GeographischeInstitut« (für Kartenverlag) sowie seit 1805 eine Buchhandlung in Rudolstadt.
[* 37] Seine zuerst mit Zach, dann mit Gaspari, Ehrmann
u. a. herausgegebenen »GeographischenEphemeriden« (1798-1824) wie nicht minder die »NeueBibliothek der wichtigsten Reisebeschreibungen«
(Wien 1815 ff., von Bertuch bis zum 32. Bd.
herausgegeben) trugen viel zur Beförderung der geographischen Studien bei.