»Fausto« (1834) und
»Esmeralda«
(Text von V.
Hugo, 1836). Auch gab sie eine Sammlung von Gedichten: »Les
Glanes« (Par. 1842),
heraus, die von der
Akademie gekrönt wurden. Sie starb in
Paris.
[* 3]
Carlo
Antonio, unter dem
NamenCarlino berühmter ital.
Komiker und Improvisator, geboren
um 1713 zu
Turin,
[* 4] war ursprünglich
Soldat, wirkte dann in verschiedenen
StädtenItaliens
[* 5] als
Komiker und ging 1741 nach
Paris
zur
ItalienischenKomödie. Mit außerordentlichem Beifall spielte er hier bis zu seinem
Tode die
Rollen
[* 6] des
Harlekins, wobei
er im
Improvisieren eine so erstaunliche Gewandtheit entwickelte, daß er selbst fünfaktige
Stücke ganz
aus dem
Stegreif spielte. Er starb in
Paris Im
Druck erschienen von ihm nur
»Nouvelles métamorphoses d'Arlequin«
(Par. 1763). Das
Buch
»Clément XIV et Carlo Bertinazzi, correspondance inédite« (Par. 1827) ist Erdichtung
von de
Latouche, der es herausgab.
1)
Henri, Klaviervirtuose und
Komponist für sein
Instrument, geb. zu
London,
[* 7] war
Schüler seines von
Clementi gebildeten
BrudersBenoit und machte, kaum zwölf Jahre alt, mit seinem
Vater eine Kunstreise
durch
Holland,
Belgien
[* 8] und
Deutschland.
[* 9] In der
Folge widmete er sich vorwiegend dem
Studium der
Komposition und von 1821 an in
Paris dem Lehrfach, in welchem er die glänzendsten Erfolge erzielte. hat sich besonders durch seine trefflichen
Etüden, die »Études caractéristiques«, »Caprices-Études«,
»Études artistiques« etc., einen
Namen gemacht. Seine größern Klavierkompositionen sind melodiös und geschickt gearbeitet,
aber von geringerm Wert. Als
Virtuose folgte er der von
Cramer und
Hummel eingeschlagenenRichtung. Er starb auf
seinem Landsitz zu Meylan bei
Grenoble,
[* 10] nachdem er sich schon 20 Jahre zuvor von der
Öffentlichkeit zurückgezogen hatte.
2) Domenico,Komponist und Musikschriftsteller, geb. zu
Lucca,
[* 11] erhielt seine
Ausbildung an der dortigen Musikschule
sowie später durch Puccini, debütierte 1850 alsKomponist mit einer
Messe und wurde 1857 zum
Kapellmeister
und
Direktor der Musikschule in
Massa-Carrara ernannt. Von hier siedelte er 1862 nach
Florenz
[* 12] über, wo er sich bis zur Gegenwart
teils als
Direktor der »Società
Cherubini«, teils als Mitarbeiter des
»Boccherini« und andrer Musikzeitungen ehrenvoll ausgezeichnet
hat. Bertini ist
Autor zweier
Opern und einer verdienstvollen theoretischen
Arbeit: »Compendio di principii di
musica«
(Flor. 1866).
ital. Volksbuch, dessen gleichnamiger
Held, ein verkrüppeltes Bäuerlein, zu
Verona
[* 13] am
Hof
[* 14] des Langobardenkönigs
Alboin allerlei
Schwänke treibt. Es ist eine im italienischen
Sinn unternommene Bearbeitung des uralten Volksbuchs von
Salomon
und Markolf und gehört zu den volksmäßigsten
Produkten der burlesken
Poesie in
Italien.
[* 15]
Eine Fortsetzung
desselben bildet die Geschichte von »Bertoldino und Cacasenno« von Giul.
welcher er eine
»Flora italica cryptogama« (das. 1858-67, 2 Bde.)
folgen ließ. Von seinen übrigen
Schriften sind noch erwähnenswert: »Amoenitates italicae«
(Bologna 1819);
»Pralectiones rei herbariae« (das. 1827);
»Dissertatio de quibusdam novis plantarum speciebus et de Bysso antiquorum« (das.
1835);
»Florula guatimalensis« (das. 1840);
»Miscellanea botanica« (das. 1842-63, 24
Tle.) und »Piante nuove asiatiche« (das.
1864-65).
(spr. -tong),Musikerfamilie, deren Stammvater
PierreMontan, geb. 1727 zu
Paris, gest. 1780 daselbst,
als Opernkomponist bekannt geworden ist, überdies und namentlich aber dadurch, daß er seit 1774 der
GroßenOper in
Paris
als Generaladministrator vorstand und als solcher sowie durch seine Fähigkeit als
Dirigent zum Erfolg der Gluckschen Opernreform
persönlich mitgewirkt
hat. - Als schaffenderKünstler von ungleich höherer Bedeutung war sein Sohn
HenriMontan Berton, geb. zu
Paris, gest. daselbst.
Von
Sacchini in der
Komposition unterrichtet, konnte Berton schon 1786 mit einer
Kantate im Concert spirituel erfolgreich debütieren
und im folgenden Jahr auch mit einer
Oper: »Les promesses de mariage«, in der
Comédie italienne freundliche
Aufnahme finden. Zwei weitere
Opern verschafften ihm eine so geachtete
Stellung in der Künstlerwelt, daß er 1795 an das eben
neuerrichtete
Konservatorium als
Lehrer der
Komposition berufen wurde. Von 1807 bis 1809 wirkte er als Musikdirektor an der
ItalienischenOper mit Erfolg zurHebung
[* 17] des
Geschmacks, unter anderm auch durch Einstudierung von
Mozarts
»Hochzeit des
Figaro«, dann bis 1815 als
Chef des
Gesanges an der
GroßenOper.
Später widmete er sich ausschließlich der Lehrthätigkeit
und der dramatischen
Komposition. Von seinen nahe an 60 Werken dieser
Gattung haben ihn nur drei überlebt: »Montano etStéphanie«,
»Le Délire« und »Aline«,
welche neben großer Bühnengewandtheit eine ausgeprägte Persönlichkeit erkennen
lassen. -
François Berton, der natürliche
Sohn des vorhergehenden und der Opernsängerin Maillard, geb. zu
Paris, gest. hat sich als Gesanglehrer
und Romanzenkomponist, von 1810 an auch durch einige beifällig aufgenommeneOpern bekannt gemacht. -
Sein Sohn
Adolphe Berton, geb. 1817 zu
Paris, bildete sich am
Konservatorium zum dramatischen
Sänger aus, hatte jedoch als solcher
in
Paris keinen Erfolg und ging deshalb 1843 nach
Algier, wo er als geschätztes Mitglied des
Theaters starb.
2)
CharlesFrançois, franz.
Schauspieler, geb. zu
Paris, trat 1836 daselbst ins
Konservatorium,
errang den ersten
Preis im
Lustspiel, debütierte aber 1837 im
Théâtre français mit wenig
Glück; er ging daher zum Vaudevilletheater,
nach dessen baldigem
Schluß aber von neuem zum
Théâtre français, wo er nun im »Menteur« reüssierte. Unter
Duprez' Leitung
vervollkommne er sich auch im
Gesang und folgte später als
Sänger einem glänzenden Anerbieten nach
Wien
[* 18] und
Petersburg.
[* 19] Hier war er 1846-53 der Nachfolger
Bressants, den er später am Gymnasetheater ersetzte. Gefeiert in
Stücken
wie »Diane de
Lys«, »Le gendre de
Mr. Poirier«,
»Demi-Monde« und andern Sensationsstücken des modernen
¶
mehr
Repertoires, galt er für einen der besten Darsteller. Er ging später zum zweitenmal nach Rußland, wirkte nach seiner
Rückkehr (1860) mehrere Jahre am Gaitétheater und errang dann als Marquis von Villemer im Odéon, noch mehr 1866 als Baron
d'Estrigaud in Augiers »Contagion« und 1867 als PrinzCondé in Bouilhets »Conjuration d'Amboise« große
Erfolge. Seit einiger Zeit in Melancholie, zuletzt in Irrsinn verfallen, starb Berton in Paris. - Seine Frau (seit 1842)
Karoline Berton, Tochter seines frühern Lehrers, Samson, hat sich durch Romane, Novellen und Proverbes bekannt gemacht. Beider Sohn
Peter Berton, geb. 1843 zu Paris, gehörte eine Reihe von Jahren hindurch dem Gymnasetheater an und spielte erste
Liebhaber. 1871 ging er nach Bordeaux
[* 21] und wurde im folgenden Jahr Mitglied der PariserComédie française. Er ist auch Verfasser
mehrerer dramatischer Arbeiten.