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Bischof von
Chiemsee, geb. 1465 zu
Salzburg,
[* 4] seit 1508
Bischof, trat gegen das Verderben in der
Kirche
sowohl auf
Synoden als in der
Schrift
»Onus ecclesiae« auf; dieselbe erschien anonym 1524, forderte eine
Reformation, die aber
nicht von einem Sektenhaupt wie
Luther, sondern von den berufenen
Organen der
Kirche ausgehen sollte. Berthold resignierte 1525; seine 1528 erschienene
»Tewtsche Theologey« nahm einen Teil der gegen
Lehre
[* 5] und
Leben der katholischen
Kirche erhobenen Vorwürfe
wieder zurück. Er starb 1543.
Franz,
Pseudonym der Schriftstellerin
AdelheidReinbold (s. d.). ^[= Adelheid, unter dem Namen Franz bekannte Schriftstellerin, geb. 1802 zu Hannover, war ...]
Seine (in zahlreichen
Handschriften erhaltenen)
Predigten gehören zu dem Vorzüglichsten, was
die deutsche
Homiletik alter
und neuer Zeit aufzuweisen hat. Sie sind am besten von
Pfeiffer und Strobl
(Wien
[* 20] 1862-80, 2 Bde.) herausgegeben;
ins Neuhochdeutsche wurden sie
übertragen von Göbel (3. Aufl., Regensb. 1873; »zeitgemäß
bearbeitet«, das. 1884).
Vgl.
Stromberger, R. berthold von Regensburg (Gütersl. 1877);
Humb. et Bonpl.,Gattung aus der
Familie der
Myrtaceen, mit der einzigen Art Bertholletia excelsa Humb. et Bonpl.,
einem prächtigen, 30 m hohen, im östlichen
Südamerika,
[* 26] besonders am
Orinoko, auch in
Brasilien
[* 27] und
Guayana einheimischen,
in
Cayenne seit langer Zeit angepflanzten immergrünenBaum mit abwechselnden, wagerechten
Ästen, deren
Enden wie
Seile herunterhängen und die
Erde berühren, länglichen, lederigen Blättern und gelben, in ährenartigen
Trauben
stehenden
Blüten.
Die 16 bis 20 hartschaligen, 4-5
cm langen, dreikantigen
Samen
[* 28] in großen, kugeligen
Kapseln
[* 29] mit holziger Fruchtschale, die
mit lautem
Knall aufspringt, haben einen ölreichen und schmackhaften
Kern;
sie heißen in der
Heimat auch
Juvia und bei den Portugiesen, die einen starken
Handel damit treiben,
Almendron;
man genießt sie roh oder preßt ein gutes
Brennöl aus denselben;
(spr. -tu),Henri, franz. Schriftsteller und Kulturhistoriker, geb. zu
Cambrai,
¶
mehr
machte seine Studien im Collège von Douai, erwarb sich, noch ziemlich jung, um seine Vaterstadt durch wissenschaftliche Anregungen
und Gründungen namhafte Verdienste und durch gehaltvolle Feuilletonartikel die Mitarbeiterschaft an den geschätztesten PariserJournalen. Namentlich schrieb er jahrelang unter dem NamenSam in die »Patrie« populärwissenschaftliche Abhandlungen, die ihr
besonderes Publikum hatten und unter den Titeln: »Fantaisies scientifiques« (1861, 16 Bde.)
und »Petites chroniques de la science« (1867-71, 10 Bde.)
gesammelt erschienen. Von seinen geschichtlichen Arbeiten seien »Chroniques et traditions sur naturelles de Flandre« (1831-34, 3 Bde.),
»El-Hioudi« (1847) und »Le
[* 33] zéphyr
d'El-Arouch« (1850) besonders erwähnt. Auch die Jugendschriftstellerei hat an Berthoud einen
gediegenen Vertreter gefunden in »La France historique, industrielle et pittoresque« (1835-37, 3 Bde.);
»Histoires pour les petits et pour les grands enfants« (1863);