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Beroldingen - Berri
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Beroldingen Joseph Ignaz, Graf von, württemberg. Minister, geb. 27. Nov. 1780 zu Ellwangen, studierte in / 87
Berolft s. v. w. Pirol. / 3
Berosos Geschichtschreiber und Astronom, Priester des Bel in Babylon, schrieb unter der Regierung des / 84
Berquin (spr. berkäng), 1) Louis de, einer der ersten Märtyrer der Reformation in Frankreich, geb. / 225
Berre (spr. bar), Etang de, fischreicher Binnensalzsee im franz. Departement Rhônemündungen, westlich / 57
Berrettini Pietro, ital. Maler, s. Cortona. / 6
Berri 1) Charles de, dritter Sohn des Dauphins Ludwig und der Prinzessin Marie Christine von Bayern, / 515
Fortsetzung:
Beröa , (Berrhoia), 1) eine der ältesten Städte Makedoniens, in der Landschaft Emathia, am Fuß des
mehr
bei
Pydna (168
v. Chr .) von den
Römern besetzt. Das
Christentum kam hierher durch den
Apostel
Paulus 54
n. Chr .
(Apostelgesch.
17, 10 . ff.). Zu Anfang des
Mittelalters und später war Beröa Sitz eines
Bischofs .
Kurz vor 904 wurde es durch ein
Erdbeben
[* 2 ] stark
beschädigt und bald darauf von den
Bulgaren erobert, diesen jedoch im 11. Jahrh. durch Basilios Bulgaroktonos
wieder entrissen. Von 1204 bis 1261 gehörte die Stadt zum lateinischen
Königreich Thessalonich, dann war sie nebst
Edessa
(Wodena ) lange ein Zankapfel zwischen dem
Kral von
Serbien
[* 3 ] und den
Paläologen von Byzanz. Seit ihrer
Übergabe an die
Türken
(um 1375) gehört sie zum
Sandschak Salonichi (Thessalonich ). Heute
Veria (türk. Karaferia). -
2) Stadt in
Syrien , s.
Aleppo .
Würzburg (Stadt)
* 4
Würzburg .
Joseph Ignaz,
Graf von, württemberg.
Minister , geb. 27. Nov. 1780 zu
Ellwangen , studierte in
Würzburg
[* 4 ] die
Rechte ,
trat in den österreichischen
Kriegsdienst , den er 1803, als der
Kurfürst von
Württemberg
[* 5 ] seine adligen
Unterthanen aus
fremdem
Kriegsdienst zurückberief, mit dem württembergischen vertauschte. Als
General wurde er von
Napoleon zu mehreren wichtigen
Sendungen gebraucht. Seit 1814 Gesandter in
London ,
[* 6 ] dann in
Petersburg
[* 7 ] und 1823 zum
Minister der auswärtigen Angelegenheiten
und des königlichen
Hauses ernannt, blieb er bis 1848 in dieser
Stellung und starb in
Stuttgart
[* 8 ] 24. Jan. 1868.
s. v. w.
Pirol . ^[= (Oriolus L.), Gattung aus der Ordnung der Sperlingsvogel und der Familie der Pirole (Oriolidae ...]
Tempel (kunstgeschicht
* 10
Tempel .
Geschichtschreiber und Astronom,
Priester des
Bel in
Babylon , schrieb unter der
Regierung des syrischen
Königs
Antiochos
Soter 280-270
v. Chr . in griechischer
Sprache
[* 9 ] drei
Bücher babylonisch-chaldäischer
Geschichten , wozu er die im
Tempel
[* 10 ] des
Bel aus alter Zeit aufbewahrten Priesterchroniken benutzt haben soll, und wovon Bruchstücke bei
mehreren alten Schriftstellern, wie
Josephus ,
Eusebios u. a., sich finden. Auch schrieb er über
Astronomie
[* 11 ] und
Astrologie .
[* 12 ] Die
Fragmente seiner
Schriften wurden herausgegeben von W.
Richter (Leipz. 1825) und
Müller (in den »Fragmenta histor. graec.« ,
Bd. 2, Par. 1848).
Titel
Elemente zu
Berquin:
1) Louis de, einer der ersten Märtyrer der Reformation in Frankreich
2) Arnaud, franz. Schriftsteller
(spr. berkäng), 1)
Louis de, einer der ersten
Märtyrer der
Reformation in
Frankreich , geb.
1490, wurde wegen Übersetzung von
Schriften des
Erasmus und
Luther seit 1523 vom
Parlament verfolgt, eine Zeitlang durch die
Gunst des
Königs
Franz I. und seiner
Schwester
Margarete beschützt, endlich aber 22. April 1529 verbrannt.
2)
Arnaud , franz. Schriftsteller, geb. 1749 zu Langoiran
(Gironde ), trat zuerst mit
Idyllen in
Geßners
Manier
hervor, die in zwei Sammlungen erschienen (1774 und 1775), und denen 1776 »Romances«
folgten. Seine Hauptbedeutung aber liegt in seinen
Jugendschriften ; sein
»Ami des enfants« , eine
Nachahmung des Weißeschen
»Kinderfreundes« , wurde 1784 von der französischen
Akademie gekrönt. Es sind
Märchen , kleine
Erzählungen ,
Dialoge , Theaterstücke,
klar und einfach geschrieben, für den kindlichen Ideenkreis passend, mit verständiger
Moral .
Wir nennen noch: »Choix de lectures pour les enfants« , »Le
[* 13 ] livre de famille« , »Bibliothèque des villages« ,
»L'ami de l'adolescence« , »Le petit Grandisson« etc.
Weniger
Glück hatte er mit
»Pygmalion , scène lyrique de J. J.
Rousseau ,
mise en vers« (1774);
Paris
* 14
Paris .
besser sind
die Übersetzungen aus englischen periodischen
Schriften . Berquin war nach
Ausbruch der
Revolution einer der
Redakteure der
»Feuille
villageoise« , die viel zur
Aufklärung der untern Volksklassen
Frankreichs beigetragen hat, und Mitarbeiter am
»Moniteur Universel« .
Er starb 21. Dez. 1791 in
Paris .
[* 14 ]
Seine
»Œuvres complètes« erschienen 1803 in 20
Bänden , eine Auswahl derselben 1836 in 4
Bänden ;
die
Jugendschriften sind sehr oft einzeln abgedruckt.
(spr. bar),
Etang de, fischreicher Binnensalzsee im franz.
Departement
Rhônemündungen , westlich von
Marseille ,
[* 15 ] nach dem Städtchen an seinem Nordostufer benannt, 150 qkm groß, hängt durch den
Canal de Bouc mit dem
Mittelländischen
Meer zusammen und ist für kleine
Schiffe
[* 16 ] fahrbar.
Seine sanft ansteigenden
Ufer sind mit
Städten , Dörfern
und
Wein -,
Oliven - u. andern Anpflanzungen bedeckt.
Pietro, ital.
Maler , s.
Cortona . ^[= # Stadt in der ital. Provinz Arezzo, am Abhang eines Bergs über dem Val di Chiana und an der ...]
Titel
Elemente zu
Berri:
1) Charles de, dritter Sohn des Dauphins Ludwig und der Prinzessin Marie Christine von Bayern
2) Charles Ferdinand, Herzog von
3) Karoline Ferdinande Luise, Herzogin von
Bayern
* 17
Bayern .
1)
Charles de, dritter Sohn des
Dauphins
Ludwig und der
Prinzessin
Marie
Christine von
Bayern ,
[* 17 ] Enkel
Ludwigs XIV.,
geb. 1686, führte den
Titel Großdauphin und starb 1714 infolge eines
Sturzes mit dem
Pferd .
[* 18 ] Er war seit 1710 vermählt
mit
Marie
Luise
Elisabeth von
Orléans
[* 19 ] (geb. 1695), einer Tochter des spätern
Regenten , welche durch ihren sittenlosen Lebenswandel
sich berüchtigt machte. Sie starb 1719.
Belgien und Luxemburg
* 22
Belgien .
2)
Charles
Ferdinand ,
Herzog von, zweiter Sohn des
Grafen von
Artois
(Karl X.) und der
Maria Theresia von
Savoyen ,
geb. 24. Jan. 1778 zu
Versailles ,
[* 20 ] floh mit seinen Eltern 1789 nach
Turin
[* 21 ] und focht mehrfach mit den
Emigranten gegen
Frankreich . 1801 ging
er nach
England und vermählte sich morganatisch mit einer Engländerin,
Namens
Brown ; zwei Töchter aus dieser von
Ludwig
XVIII. nicht anerkannten
Ehe heirateten später die eine den
Marquis von
Charette , die andre den
Prinzen von
Faucigny . Am 21. April 1814 nach
Paris zurückgekehrt, befehligte er, zum
Generalobersten ernannt, bei
Napoleons Rückkehr die
Truppen um
Paris , mußte sich aber 20. März nach
Belgien
[* 22 ] zurückziehen, von wo er nach der
Schlacht bei
Waterloo
[* 23 ] 8. Juli nach
Paris zurückkehrte. Er nahm jedoch
von da an wenig teil am politischen
Leben . 1816 vermählte er sich mit
Karoline
Ferdinande
Luise (s. unten), der ältesten Tochter
des nachmaligen
Königs
Franz I. von
Neapel .
[* 24 ] Da auf dieser
Ehe das Fortbestehen der ältern
Linie
Bourbon beruhte,
so wurde Berri 13. Febr. 1820 beim
Austritt aus dem Opernhaus von
Louvel , einem politischen Fanatiker, welcher
Frankreich durch Ausrottung
der
Bourbonen retten wollte, durch einen Dolchstich ermordet. Obgleich der
Mörder mit keiner politischen
Partei in
Verbindung
stand, war doch eine reaktionäre Wendung der
Regierung die
Folge der That.
Vgl.
Chateaubriand ,
Mémoires
touchant la vie et la mort du duc de Berri (Par. 1820).
3)
Karoline
Ferdinande
Luise , Herzogin von, Gemahlin des vorigen seit 17. Juni 1816, älteste Tochter des
Königs
Franz I. von
Neapel ,
geb. 5. Nov. 1798, gebar nach ihres
Gatten Ermordung 29. Sept. 1820 den
Prinzen
Heinrich von
Artois ,
Herzog von
Bordeaux
[* 25 ] (s.
Chambord ). Nach der
Julirevolution von 1830 folgte sie mit ihren
Kindern
Karl X. nach
Holyrood . Mit der Absicht, ihren Sohn
als König nach
Frankreich zurückzuführen, ging sie 1831 nach
Italien ,
[* 26 ] wo sich bald Anhänger der
Bourbonen um sie scharten.
Berruguete - Berrykana
* 28
Seite 2.791.
Man beschloß eine
Landung in
Frankreich , um
Heinrichs V.
Fahne daselbst aufzupflanzen. Am 29. April 1832 landete
die Herzogin in
Marseille , mußte aber, da ihre
Partei zu schwach war, verkleidet nach der
Vendée fliehen, erregte dort hier
und da
Aufstände , die aber schnell unterdrückt wurden, bestand mannigfache
Abenteuer und ward endlich in
Nantes
[* 27 ] infolge des
Verrats eines
Juden ,
Namens
Deutz , verhaftet. Sie wurde nun auf die
Citadelle von
Blaye gebracht, wo sich ergab, daß die Herzogin
¶
mehr
schwanger war; sie erklärte, daß sie in zweiter Ehe mit dem neapolitanischen Marchese Lucchesi-Palli vermählt sei. Dieses
Eingeständnis brachte sie um ihre ganze politische Bedeutung, und die Regierung entließ sie ihrer Haft . Seitdem lebte sie
mit ihrem zum Herzog della Grazia erhobenen Gemahl (gest. 1864) meist zu Brunnensee in Steiermark ,
[* 29 ] wo sie 16. April 1870 starb.
Vgl. »La captivité de la duchesse de Berri Journal du docteur P. Ménière« (Par. 1882).