Übersetzungen der drei ersten
Bücher von
Aristoteles'
»Politik« (das. 1872) und der unter
Philons Werken stehenden
Schrift »Über die Unzerstörbarkeit des Weltalls«
(das. 1877);
Seine »Gesammelten Abhandlungen« gab
Usener heraus (Berl. 1885).
2)
Michael, Litterarhistoriker,
Bruder des vorigen, geb. zu
Hamburg,
[* 2] studierte 1853-56 inBonn
[* 3] und
Heidelberg
[* 4] Litteraturgeschichte mit dem Vorsatz, sich künftig der akademischen Lehrthätigkeit zu widmen, habilitierte
sich 1872 zu
Leipzig
[* 5] und folgte im Mai 1873 einem
Ruf als außerordentlicher
Professor der Litteraturgeschichte an die
Universität
zu
München,
[* 6] wo er 1874 zum ordentlichen
Professor ernannt wurde. Von seinen
Publikationen sind anzuführen: »ÜberKritik
und Geschichte des Goetheschen
Textes« (Berl. 1866),
der erste gelungene
Versuch, den
Text eines neuern
Autors nach der im Gebiet
der klassischen
Philologie festgesetzten
Methode zu behandeln;
Karl von, pseudonym
KarlCarl, bekannter Theaterdirektor,
Schauspieler und Bühnenschriftsteller, geb.
beteiligte sich als
Fähnrich in österreichischen
Diensten an dem
Feldzug von 1809, ward gefangen und sollte
erschossen werden. Infolge von Fürsprache freigelassen, trat er im Josephstädtischen
Theater in
[* 7]
Wien
[* 8] als
Schauspieler auf,
ging dann nach
München und ward 1812 an der zweiten Hofbühne daselbst engagiert. Zunächst thätig im
Fach tragischer
Liebhaber,
trat er später mit großem Erfolg in das
Fach des Derbkomischen über,
dem er sich nun vollständig widmete.
Er ward darin so sehr der Liebling des
Publikums, daß man ihm 1822 das Isarthortheater in
Pacht gab.
Für dieses schuf er seine köstlichen komischen Staberliaden. 1825 reiste er mit seiner
Gesellschaft nach
Wien, wo er nach
seiner 1826 erfolgten Pensionierung als bayrischer Hofschauspieler das
Theater an der
Wien mit dem
JosephstädterTheater vereinigte und dirigierte. 1832 gab er das
JosephstädterTheater auf, kaufte 1838 das
LeopoldstädterTheater und erbaute
an der
Stelle desselben, nachdem er 1845 das
Theater an der
Wien verloren hatte, das Carltheater, welches 1847 eröffnet wurde.
Bernbrunn starb in
Ischl
[* 9] als mehrfacher Millionär. Unter seinen
Possen machte
»Staberl in
Floribus«
ein unerhörtes
Glück. Als
Schauspieler wirkte er besonders durch seinen
Geist und die
Gabe, sich auf lächerliche
Weise umgestalten
zu können; als
Direktor war er ausschließlich spekulierender Geschäftsmann.
Vgl.
Kaiser, Theaterdirektor
Carl (2. Aufl.,
Wien 1854).
Auch gibt es eine
Landes-Heil- und Pfleganstalt und
Asyle für Leidende und zu Bessernde.
Bernburg ist Sitz eines Amtsgerichts nebst
Strafkammer und einer Reichsbanknebenstelle. Die Umgebung ist angenehm und äußerst
fruchtbar und die
Lage der Stadt, namentlich die der Bergstadt, sehr gesund. Die
Altstadt Bernburg wurde schon 992 von
KaiserOtto
III. befestigt, die
Neustadt wahrscheinlich im 13. Jahrh. angelegt. Im J. 1138 in derFehde zwischen
Albrecht
dem
Bären und
HerzogHeinrich dem
Stolzen wurde das
Schloß Bernburg, das damals der Eilike,
MutterAlbrechts, gehörte, von den Leuten
des
Herzogs erobert und verbrannt. Im Dreißigjährigen
Krieg nahmen die
Schweden
[* 19] unter
Holk die Stadt ein und nochmals 1636,
wo sie aber bald wieder von den
Sachsen
[* 20] daraus vertrieben wurden. Bernburg war bis 1448
Residenz der
Fürsten
der alten Bernburger
Linie und dann (seit 1498) Witwensitz. Seit der
Teilung von 1603 war es Hauptstadt der jüngern Bernburger
Linie, welche 1863 erlosch (s.
Anhalt); jetzt ist Bernburg Hauptort eines
Kreises. In der
Nähe liegt die berühmte
SalineLeopoldshall.
Am bekanntesten wurde
aber Bernd durch seine Arbeiten über Wappenkunde: »Allgemeine Schriftenkunde der gesamten Wappenwissenschaft« (Leipz.
1830-41, 4 Bde.);