des
Arztes als öffentlichen Medizinalbeamten oder auch nur als approbierten
Arztes oder Chirurgen und Geburtshelfers fällt,
ist in den meisten
Fällen ein gutachtlicher und in diesem
Fall mit einer Bestimmung des zu erwartenden
Ausganges begleitet.
Vgl.
Gerichtliche Medizin. -
»Laut, »ohne Bericht«, auf
Wechseln übliche
Formel, welche dem Bezogenen mitteilt,
ob eine besondere Benachrichtigung an ihn abgegangen sei; s.
Avis und
Wechsel.
(Referent, franz.
Rapporteur), derjenige, welcher einem
Kollegium, einer Versammlung oder einer sonstigen
Körperschaft die Ergebnisse einer Beratung, einer Untersuchung oder sonstiger
Erhebungen und
Erörterungen vorträgt. So soll
z. B. nach der deutschen Strafprozeßordnung (§ 365) in der Berufungsinstanz
nach dem Aufruf der
Zeugen und
Sachverständigen ein Berichterstatter des Berufungsgerichts
Vortrag über die Ergebnisse des bisherigen
Verfahrens
thun.
Auch die
Verhandlung über das
Rechtsmittel der
Revision beginnt mit dem
Vortrag des Berichterstatters (Strafprozeßordnung,
§ 391). Nach dem deutschen Gerichtsverfassungsgesetz (§ 199) hat bei den
Abstimmungen der Richterkollegien
der Berichterstatter zuerst zu stimmen. Auch die
Ausschüsse und
Kommissionen, welche zur Vorberatung von Regierungsvorlagen und
Anträgen
von parlamentarischen Versammlungen niedergesetzt werden, ernennen ihren Berichterstatter, welcher in der Plenarversammlung
die Ergebnisse der kommissarischen Beratung vorträgt und die Beschlüsse der
Kommission in möglichst objektiver
Weise zu
vertreten hat, weshalb derselbe auch aus der
Majorität der
Kommission genommen zu werden pflegt.
Ihm gebühren der einleitende
Vortrag und das Schlußwort in der
Debatte. In gleicher
Weise wird bei den Beratungen von Stadtverordnetenversammlungen
und ähnlichen Kollegien verfahren, sei es nun, daß vom Berichterstatter mündlich oder schriftlich
Bericht (s. d.) erstattet wird. Ist
schriftlicher
Bericht erstattet, so bildet dieser die Grundlage der
Verhandlung. In besonders wichtigen
Angelegenheiten wird dem ein zweiter beigegeben, welcher als
Korreferent mit und neben dem eigentlichen Berichterstatter die
Sache zu bearbeiten
und der Beschlußfassung des
Kollegiums oder der Versammlung zu unterbreiten
hat. - In einem andern
Sinn spricht man vom Berichterstatter
(Reporter)
einer
Zeitung, welcher dieser über Tagesereignisse zu berichten hat.
Das Berichterstatterwesen in diesem
Sinn hat mit dem allgemeinen Aufschwung der
Presse
[* 2] neuerdings eine große
Ausdehnung
[* 3] gewonnen.
In größern
Städten, wo mehrere
Zeitungen bestehen, gibt es Berichterstatter, welche für die
Zeitungen, unabhängig von diesen, arbeiten
(s.
Korrespondenz). Auch hält sich jedes größere
Blatt
[* 4] Spezialberichterstatter, welche, oft mit reichen
Geldmitteln versehen, auf
Reisen gehen und über auswärtige Ereignisse
(Kriege,
Feste,
Manöver u. dgl.), meist mit
Hilfe des
Telegraphen,
[* 5] berichten. Das
Institut der Spezialberichterstatter ist besonders in
England und danach in
Amerika
[* 6] ausgebildet worden.
Dort nennen die
Blätter ihre Spezialberichterstatter kurzweg our own (unser eigner, d. h.
Korrespondent). Nach englischem
Muster hat sich jetzt auch in
Deutschland
[* 7] und
Österreich
[* 8] das Berichterstatterinstitut zu einer
Höhe entwickelt, welche bei ausreichenden Geldmitteln hinter den Leistungen der
Ausländer nicht zurückbleibt.
Berge
(MontiBerici), eine
Kette langgestreckter, sanft abfallender
Hügel (bis
ca. 300 m hoch) inVenetien,
die sich von
Vicenza gegen S. 14 km weit bei einer
Breite
[* 9] von 7 km hinziehen und von den
Alpen
[* 10] durch das breite
Thal
[* 11] von
Montebello
geschieden werden.
Ihre reizenden
Thäler mit herrlicher
Vegetation und zahlreichen Landhäusern machen sie zur Zierde der Gegend.
Sie sind ganz ähnlicher Entstehung wie die nahen Euganeen und bestehen aus Trachytkuppen, welche sich,
zum Teil submarin gebildet, auf cretaceischen und tertiären Kalkschichten erheben. Diese liefern treffliches Baumaterial,
ja selbst
Gestein für
Skulpturen. Die
Steinbrüche, die schon von den alten
Venetern benutzt wurden, dringen bis 1200 m tief
ins
Gebirge ein und dienten in Kriegszeiten nicht selten zu Zufluchtsorten und
Verschanzungen. Über die
vielbesuchte Wallfahrtskirche
Madonna del MonteBerico s.
Vicenza.
Auf der Heimkehr vereinigten sich alle Bedrängnisse des
Meers zum Verderben der Seefahrer; man kam unter widrigen
Winden
[* 15] an den
Alëuten vorüber und strandete 5. Nov. auf der wüsten
InselAwatscha, die seitdem den
Namen Berings trägt.
Er selbst starb dort am
Skorbut, und nur ein kleiner Teil der
Mannschaft rettete sich in einem selbstgezimmerten
Boote, darunter
Steller, dem wir die Schilderung der
Reise verdanken.
(Awatscha), russisch-asiat.
Insel am südlichen Ende des
Beringsmeers, an der
Küste von
Kamtschatka, unter
55° nördl.
Br. und 166° östl. L. v. Gr., ist 37-45
km breit, 111 km lang und erhielt ihren
Namen von dem Seefahrer
Bering (s. d.), der hier starb und begraben wurde. Sie bildet
zusammen mit der nahegelegenen Kupferinsel und einigen andern die
Gruppe der
Kommandirski oder
Kommodoreinseln, auf denen die
amerikanische Alaskakompanie zwei Handelsstationen unterhält. Von der
Seekatze oder demSeebären werden
jährlich 20,000-50,000
Stück gefangen.
Russen und
Alëuten sowie die
Mischlinge beider sind die Bewohner, an Zahl etwa
¶
mehr
300. Die hat schöne Vegetation und reiche Weideplätze und ist in naturhistorischer Beziehung eine der merkwürdigsten Inseln
des nördlichen Teils des StillenOzeans.