Umgebung mehrere
Glashütten, Glasschleifereien und Brettsägen. Bergreichenstein war im 14. Jahrh.
der Sitz bedeutender Goldgewinnung
[* 2] durch
Bergbau
[* 3] und Wäscherei.
ursprünglich (seit dem 14. Jahrh.) eineKlasse von Volksliedern, welche das Bergmannsleben
zum Gegenstand hatten, und zu deren
Melodien in der Reformationszeit auch geistliche
Texte gedichtet wurden; sodann Bezeichnung
für
Volkslieder überhaupt. Als die eigentliche
Heimat der Bergreihen sind
Thüringen und
Sachsen
[* 4] anzusehen, wo auch die erste Sammlung
derselben (»Bergkreyen, etliche geistlich und weltlich«,
Zwickau
[* 5] 1531) erschien. Vermutlich auf
Grund dieser
jetzt nur noch dem
Titel nach bekannten Sammlung wurde eine neue, vermehrte
Ausgabe der
Lieder 1534 in
Nürnberg
[* 6] veranstaltet,
von welcher nach einem
Exemplar der
WeimarerBibliothek O.
Schade einen Neudruck ( Bergreihen, eine Liedersammlung des 16.
Jahrhunderts«,
Weim. 1854) veröffentlichte.
Andre Sammlungen echter alter Bergreihen gaben
Döring
(»Sächsische Bergreihen«,
Grimma
[* 7] 1839-40, 2 Hefte)
und R.
Köhler
(»AlteBergmannslieder«, Weim. 1858) heraus.
Die
Aufnahme ist geknüpft an das erreichte 18. Lebensjahr bei vorheriger Beschäftigung bei der Bergarbeit und an das
Maß
der Kenntnisse, welches den Leistungen der obern
Klasse einer guten
Elementarschule entspricht. Der
Unterricht erstreckt sich
gewöhnlich auf
Mathematik,
Physik,
Chemie, Maschinenkunde, Maschinenzeichnen, Bergbaukunde, Gebirgslehre
und
Mineralogie, Grubenrechnungswesen, Markscheiden, Gesetzeskunde, an einigen
Gruben auch auf
Hüttenkunde und
Probierkunst.
In den Markscheiderfachklassen werden
Mathematik, Gebirgslehre und
Mineralogie, Markscheiden und Gesetzeskunde vorgetragen.
Die
Verwaltung liegt den Oberbergämtern ob, welche auf den
Vorschlag von Kuratorien den Bergschuldirektor und die
Lehrer ernennen.
Die
Kosten werden entweder aus fiskalischen
Mitteln allein oder gemeinschaftlich aus den Berggewerkschaftskassen
und durch freiwillige Beiträge gedeckt. Mit den Bergschulen sind gewöhnlich Vor- oder
Steigerschulen verbunden mit folgenden Unterrichtsgegenständen:
deutsche Sprache, Rechnen, Schreiben,
Mathematik
(Arithmetik und
Algebra,
Planimetrie,
Trigonometrie),
[* 18]
Physik, Maschinenkunde, Maschinenzeichnen,
Bergbaukunde, Gebirgslehre und
Mineralogie, Grubenrechnungswesen und Markscheiden.
Vgl.
Römer,
[* 19] Die preußischen Bergschulen (Bresl.
1864), und die Jahresberichte über die einzelnen preußischen Bergschulen.
sodann ein umfangreiches Werk: Ȇber die italienische
Tarantel
und den Tarantismus im
Mittelalter und in neuerer Zeit« (Kopenh. 1865). Durch den anhaltenden
Gebrauch des
Mikroskops zog er
sich eine heftige
Augenentzündung zu, infolge deren er für einige Zeit völlig erblindete und sich genötigt sah, seine
Laufbahn als Naturforscher aufzugeben. Mit verdoppeltem
Eifer wandte er sich nun der litterarischen Thätigkeit
zu, diktierte zunächst den Novellencyklus
»FraPiazza del Popolo« (1866, 4. Aufl. 1880; deutsch von
Strodtmann, Berl. 1870),
der große
Sensation erregte, und ließ demselben seine erste Gedichtsammlung: »I
Ny og Nä« (»Dann und wann«, das.
1867),
nachfolgen. Während eines zweiten Aufenthalts in
Rom
[* 25] (1868),
wo er teilweise
Heilung seines Augenleidens
fand, schrieb
er denRoman
»Fra den gamle
Fabrik« (»Aus der alten
Fabrik«, 3. Aufl. 1879; deutsch, 2. Aufl., Leipz.
1874),
Erinnerungen aus seiner Jugendzeit, die zwar nicht an phantastischer
Kraft
[* 26] dem vorhergehenden gleichkamen, aber in Form
und
Inhalt reifer sind. Der etwas breite
Roman »I Sabinerbjergene« (1871; deutsch: »Im
Sabinergebirge«,
Brem. 1872) setzte die
Reihe fort;
dann folgten: »Bruden fra Rörvig« (1872; deutsch: »Die
Braut von Rörvig«, Berl. 1872);
»Italienske Noveller« (1874; deutsch, Leipz.
1876) und die letzte novellistische
Arbeit: »Hvem var
han?«
(»Wer war er?«),
die einzige, die er selbst
niederschrieb, und die deshalb auch die feinste und ausgearbeitete ist.
ReichePhantasie, feine
Beobachtung und glänzende
Darstellung
zeichnen diese
Romane aus und lassen auch an Originalität seine lyrischen
Dichtungen weit hinter sich. Von letztern erschienen
noch zwei Sammlungen: »Hjemvee«
(»Heimweh«, 1872) und »Blomstervignetter« (»Blumenvignetten«).
In dem Werk
»Rom under
Pius den Niende« (1874-1879),
zu welchem er während eines dritten Aufenthalts in
Rom 1872 seine
Studien machte, schildert er zu Bildern französischer
Künstler das päpstliche
Rom als den
Herd des
Ultramontanismus;
in
»FraMark og Skow« (»Aus Feldand
Welt«, 1880, 3
Tle.), einer Sammlung früherer naturhistorischer Schilderungen,
gibt er populäre
Darstellungen aus dem
Leben der
Insekten.
[* 27]