(spr. bersch'rack),Arrondissementshauptstadt im franz.
DepartementDordogne, rechts an der
Dordogne und an der Orléansbahn, in einer fruchtbaren
Ebene, hat gute
Straßen und schöne,
freundliche
Häuser, eine neuerbaute gotische
Kirche
(Notre Dame), einen neuen Justizpalast, ein
Handelsgericht und (1881) 12,041
Einw. Ein großer Teil der
Arbeiter ist in den umliegenden Eisenhütten und Papierfabriken beschäftigt. Bergerac treibt
starken
Handel mit
Wein,
Trüffeln etc. Es hat ein
Collège und ist Sitz eines reformierten
Konsistoriums. Am
Ausgang des
Mittelalters
war es ein wichtiger Handelsplatz, ist aber seit der Aufhebung des
Edikts von
Nantes
[* 3] sehr herabgekommen. Hier ward im
Dezember 1577 ein
Friede zwischen König
Heinrich III. und den
Hugenotten abgeschlossen.
(spr. bersch'rack),SavinienCyrano de, franz. Schriftsteller, geb. 1619 zu
Paris,
[* 4] trat in die königliche
Garde, zeichnete sich hier als Raufbold aus und bestand mehr als 1000
Duelle (die meisten wegen der phänomenalen
Größe und
Form seiner
Nase,
[* 5] welche die Spottlust reizte). Seine
Schriften, welche vonCh.
Nodier der Vergessenheit
entrissen wurden, sind das Abbild seines
Charakters;
neben vielen Geschmacklosigkeiten und Mängeln in
Stil und
Komposition
sind sie doch frisch, keck, phantastisch, oft geistvoll;
auch Boileau zieht seine »burlesque audace« vielen andern poetischen
Erzeugnissen vor. Er starb 1655. Seine Werke enthalten: »Lettres«, mit rhetorischem
Schwulst geschriebene galante
und satirische Briefchen;
»L'histoire comique des états et empire de la lune« und »L'histoire
comique des états et empire du soleil«, eine
Reiseà laVerne nach
Sonne
[* 6] und
Mond
[* 7] mit physikalischen und metaphysischen, satirischen
und witzigen Bemerkungen und von
Voltaire im »Micromégas« und von
Swift im »Gulliver« nachgeahmt;
deXivrey (spr. berscheh dö xiwrä), Jules, franz.
Philolog und Geschichtsforscher, geb. zu
Versailles,
[* 9] studierte
Philosophie und
Philologie, wurde 1839 Mitglied der
Akademie der
Inschriften und schließlich
Konservator an der kaiserlichen
Bibliothek, als welcher er 1863 starb. Als Schriftsteller
begann Berger de Xivrey seine Thätigkeit mit einer französischen Übersetzung der »Batrachomyomachie«
(Par. 1832),
welcher sich ein
»Traité de la prononciation grecque moderne« (das. 1828) anschloß. Von seinen übrigen
Schriften verdienen noch Hervorhebung: seine
Ausgabe der
Fabeln des
Phädrus (Par. 1830),
die »Essais d'appréciations historiques«
(das. 1837, 2 Bde.) und sein
»Recueil des lettres missives deHenriIV« (das. 1843-53, 6 Bde.).
die regelmäßig jedem zustehende Befugnis, an jeder
Stelle nach
Mineralien,
[* 12] die unter das Berggesetz
fallen, zu »schürfen« (d. h. zu suchen),
wenn der Anmeldende sich mit dem
Grundeigentümer abgefunden oder wenigstens für die
Entschädigung desselben Sicherheit geleistet
hat.
Wenn derGrundeigentümer die Erlaubnis verweigert, so entscheidet die Bergbehörde nach Anhörung
beider Teile darüber, ob die Schürfarbeiten zu gestatten sind, und setzt die
Entschädigung mit Vorbehalt des
Rechtswegs
vorläufig fest.
AndreasPeter, dän.
Musiker, geb. zu
Kopenhagen,
[* 32] ward 1834
Kapellmeister an der Metropolitankirche
daselbst, 1859 Gesangsinspektor aller öffentlichen Lehranstalten; starb Berggreen komponierte Klaviersachen,
Lieder eine komische
Oper,
Musiken zu mehreren
DramenÖhlenschlägers u. a., machte sich aber besonders verdient
als Sammler und
Herausgeber von Volksliedern aller
Nationen, die er unter dem
Titel: »Folkeviser, Folkesange og
Melodies« (2.
Aufl. 1864 in 11 Bdn., eine in ihrer
Art einzige Sammlung)
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