Fischhandel (besonders
Stockfische und
Heringe) der bedeutendste Erwerbszweig. Jährlich werden mindestens 400,000, mitunter
aber über 470,000
Ton.
Fische
[* 2] eingesalzen, die besonders nach den Ostseehäfen:
Danzig,
[* 3]
Königsberg,
[* 4]
Riga
[* 5] etc., ausgeführt werden.
Außer
Heringen werden auch andre
Fischarten
(Stockfische jährlich an 150,000 metr. Ztr.) aus den kleinen
nördlichen Hafenplätzen hierher auf die
Messe (Stävne) gebracht, die zweimal jährlich, im
Frühling
und im Spätsommer, gehalten wird.
Die hanseatische
Faktorei an der östlichen Seite des
Hafens auf der Gargebrücke (1412-39 unter König
Erich von
Pommern
[* 14] errichtet
und 1445 bestätigt) benahm sich nicht selten gegen die
Bürger mit großer Insolenz und befestigte sogar ihr den
Hafen beherrschendes
Stadtviertel Contoiret oder Tydskebrüggen, welches noch jetzt der
Mittelpunkt des
Handels ist. 1455 erschlugen
die
Hanseaten den
Gouverneur und den
Bischof nebst 60 andern
Personen, und erst 1560 wurden ihrem unruhigen
Geist und ihren großen
Privilegien
Grenzen
[* 15] gesetzt.
1) Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk
Stralsund,
[* 16] auf der
InselRügen, durch
Eisenbahn mit
Stralsund verbunden,
ist Sitz eines Amtsgerichts, hat eine hoch gelegene, in ganz
Rügen sichtbare
Kirche, ein altes adliges
Fräuleinstift
(vor derReformation Mönchskloster), ein Kreiskrankenhaus, Lederfabrikation und (1880) 3662 Einw.,
welche meist
Ackerbau und
Viehzucht
[* 17] treiben. Bergen wurde 1190 von dem
Fürsten Jaromar I. gegründet und erhielt 1613
Stadtrechte.
Auf der Nordostseite erhebt sich der
Rugard (102 m hoch) mit dem
Arndt-Denkmal, einem 27 m hohen Aussichtsturm. -
[* 13]opZoom (spr. sohm),Stadt in der niederländ.
ProvinzNordbrabant, liegt am Ausfluß
[* 27] der Zoom in die Oosterschelde und an der
Niederländischen Staatsbahn, in sumpfiger Gegend,
die unter
Wasser gesetzt werden kann, und war ehemals eine der stärksten
FestungenHollands (durch
Coehoorn 1699 angelegt,
seit 1867 geschleift). hat ein hübsches
Rathaus, 3
Kirchen, darunter eine katholische, eine lateinische
Schule, eine
Kaserne
(der alte Markgrafenhof), einen von der Zoom gebildeten
Hafen, (1879) 10,419 Einw., ansehnlichen Sardellenfang und Fabrikation
von Töpferwaren undZiegeln.
Während des niederländischen
Befreiungskriegs versuchten die
Spanier, welche 1577 aus Bergen op Zoom vertrieben waren, wiederholt, durch
Belagerung oder
Überfall die Stadt zu nehmen, so 1581, 1588, 1605, 1622, aber immer vergebens. 1747 wurde Bergen op Zoom nach
einer fast dreimonatlichen Belagerung von den
Franzosen unter
Marschall Löwendahl eingenommen und geplündert. Im
AachenerFrieden 1748 an
Holland zurückgegeben, fiel es ohne
Verteidigung wieder in die
Hände der
Franzosen
unter
Pichegru. 1814 belagerten die
Engländer unter
Graham die
Festung; ein
Sturm auf die Stadt in der
Nacht vom 8. zum wurde
von der französischen
Besatzung zurückgeschlagen, und erst nach dem
Frieden von
Paris
[* 28] ergab sich der Platz.
Die gleichnamige ehemalige Herrschaft (später Markgrafschaft) kam 1707 an
Sulzbach und dadurch 1722 an das
HausPfalz und später
an Pfalzbayern, das in ihrem
Besitz unter der
Oberhoheit der
Generalstaaten bis 1801 blieb, wo sie an die
Batavische Republik
überging.
GustavAdolf, Geschichtsforscher, geb. zu
Oletzko in
Ostpreußen,
[* 29] studierte
zu
Königsberg die
Rechte und trat in den preußischen Staatsjustizdienst, ward 1848 revolutionärer Klubführer und Preßleiter,
wurde aus dem
Staatsdienst entlassen, war 1850 bei
KinkelsFlucht aus
Spandau
[* 30] behilflich und ging dann nach
Kalifornien, kehrte
aber 1851 nachEuropa
[* 31] zurück und widmete sich 1857 gründlichen
Studien in englischen
Archiven über die
Zeit der
Tudors. 1860 ging er zu demselben
Zweck nach
Simancas in
Spanien
[* 32] und erhielt den Auftrag, für die englische
Regierung
ein Regestenwerk über die
England betreffenden
Akten in spanischen
Archiven auszuarbeiten. Dasselbe erschien unter dem
Titel:
»Calendar of letters, despatches and state papers relating
to the negociations between
England and Spain, preserved in the
¶
mehr
archives of Simancas and elsewhere« (Lond. 1862-68, 3 Bde.).
Bergenroth starb in Madrid.
[* 34]