Der nördliche Teil ist gebirgig, rauh und gesund, der südliche eben und warm, aber ungesund. Vom Haterdögebirge (im SO.)
kommen die Gewässer, welche die großen Szernyesümpfe zwischen
Munkács und Beregszász bilden und durch den Lutzkaer
Kanal
[* 2] entwässert werden.
Flüsse
[* 3] sind die Latorcza, Borsova,
Theiß u. a.
Berge und
Ebenen sind bewaldet. Bereg zählt
(1881) 153,615 Einw. und hat nur geringen Getreidebau; zwischen den
Gebirgen werden
Hafer,
[* 4]
Kukuruz und
Hanf, viel
Obst und etwas
Wein erzeugt.
Vom
HerzogGuido vonSpoleto an der Trebia geschlagen, mußte Berengar
Arnulf um
Hilfe bitten, der 894 nachItalien
zog und Oberitalien
[* 20] besetzte. Nach
Arnulfs Abzug (895) fiel Berengar wieder von ihm ab und teilte sich mit
Guidos Sohn
Lambert in
die Herrschaft über
Ober- und Mittelitalien. Nach dem
TodLamberts (898) wollte er sich des ganzen Langobardenreichs bemächtigen,
wurde aber 899 von den
Magyaren an derBrenta geschlagen und 905 von
Ludwig vonBurgund aus
Italien vertrieben.
Vgl.
Dümmler,
Gesta Berengarii imperatoris
(Berl. 1871);
dieses Werk enthält auch den »Panegyricus Berengarii«, das vortreffliche
lateinische Gedicht eines ungenannten Verfassers (zwischen 916-922), nebst
Erläuterung.
2) Berengar II., Sohn des
MarkgrafenAdelbert von
Ivrea und der
Gisela, der Tochter des vorigen, ward 925 als Nachfolger
seines
VatersMarkgraf von
Ivrea, empörte sich gegen
Hugo, König von
Italien, dessen
Nichte Willa er geheiratet hatte, mußte
aber 940 zu König
Otto I. nach
Deutschland fliehen. 945 mit einem kleinen
Heer zurückgekehrt, ward er
von den
Städten und
Baronen des
Landes als Befreier begrüßt. Nach der
AbdankungHugos (946) erhielt zwar dessen Sohn
Lothar
den Königstitel, allein Berengar herrschte für ihn, bis 950
Lothar plötzlich starb und die lombardischen
Großen und seinen Sohn
Adelbert zu
Königen wählten.
Ein deutsches
Heer unter
Liudolf, dem Sohn
Ottos I., trieb ihn 957 in die
Festung
[* 26]
San Giulio, wo er bald darauf von seinen eignen
Leuten ausgeliefert, von
Liudolf aber großmütig entlassen wurde. Nichtsdestoweniger riß er nach
LiudolfsTod (957)
Italien wieder
an sich. Allein seine Grausamkeit veranlaßte die
Italiener, in Übereinstimmung mit dem
Papste den deutschen
König um
Befreiung von dem
Tyrannen anzugehen. Als hierauf
Otto erschien, weigerten sich Berengars
Truppen, für ihn zu kämpfen; 961 zu
Pavia abgesetzt, floh er nach der Bergfeste
SanLeone im Gebiet von Montefeltro, wo der
Hunger ihn zwang,
sich 964 zu ergeben.
Otto schickte den Gefangenen nach
Bamberg,
[* 27] wo derselbe 966 starb. Seine Gemahlin Willa ging in ein
Kloster,
seine
Söhne starben in der
Verbannung.
mehrere Jahre hindurch unangefochten. Allein auf dem Konzil zu Rom 1059 wurde er zur Unterschreibung und Beschwörung einer
Formel genötigt, worin er feierlich die ihm zum Vorwurf gemachte Ketzerei verwünschte und zu glauben gelobte, daß
Brot und Wein im Abendmahl der wirkliche Leib und das wirkliche BlutChristi seien. Berengar fügte sich zwar der
Aufforderung, erklärte aber nach seiner Rückkehr laut seine Reue über den in Todesfurcht geschwornen Meineid und beharrte
bei seiner frühern Ansicht.
Die Folge waren neue Verdammungen auf den Synoden zu Angers (1062), Rouen
[* 32] (1063), St.-Maixent (1075) und Poitiers (1076) sowie
schließlich auf der Kirchenversammlung zu Rom (März 1079), bis er endlich auf der letztern auf Gregors
VII. Veranlassung widerrief und Stillschweigen gelobte. Bald nachher (1080) gab er sein Lehramt auf und zog sich auf die Insel
St.-Côme bei Tours zurück, wo er unter kirchlicher Aufsicht seine letzten Lebensjahre verbrachte. Er starb 1088. Über die
sehr entstellte Geschichte seines Streits haben Lessing in dem Werkchen »Berengarius Turonensis« (1770)
und Stäudlin, der BerengarsSchrift gegen Lanfranc, die Lessing in der WolfenbüttelerBibliothek aufgefunden hatte, in mehreren
Programmen herausgab (seit 1820), Licht
[* 33] verbreitet. Eine Ausgabe von BerengarsSchriften besorgten A. F. und F. Th. Vischer (Berl.
1834). Eine Sammlung ihn betreffender Briefe gab Sudendorf heraus (Gotha
[* 34] 1850).