(Bardera), Stadt in
Ostafrika, am linken
Ufer des Jubaflusses, etwa 300 km von dessen Mündung in den
IndischenOzean, liegt auf einer 12 m hohen Bodenerhebung, die steil nach dem
Fluß abfällt, und ist von einer 5 m hohen Lehmmauer umgeben.
Die Stadt, einst sehr bedeutend, besteht jetzt nur aus 130
Hütten
[* 20] und ist von wilden, räuberischen
Somal
bewohnt, die etwas
Handel mit
Elfenbein und
Fellen treiben. Gegründet wurde Berdera 1819 durch einen fanatischen mohammedanischen
Scheich, der hier eine Stätte für seinen düstern
Glauben gewann. Unter seinem NachfolgerIbrahim gelangte Berdera zu großer
Blüte;
[* 21] es führte siegreiche
Kämpfe gegen die benachbarten
Völker, wurde aber 1843 vom
ScheichJussuf von Geladi
zerstört und konnte sich seitdem nur langsam wieder erholen. Eine traurige Berühmtheit erlangte Berdera dadurch,
daß hier der Forschungsreisende
v. d.
Decken nebst seinem Begleiter Linck ermordet wurden.
Stadt
im russ.
GouvernementKiew,
[* 22] an der Guilopiat und der
EisenbahnKiew-Brest-Litowsk,
ist neuerdings besonders in den Vorstädten durch geschmackvolle Neubauten, darunter eine prächtige griechische
Kathedrale
und eine evangelische
Kirche, und die
Anlage von großen
Plätzen und breiten
Straßen verschönert worden, hat ein großes katholisches
Karmeliterkloster mit einer Buchdruckerei, der ältesten des
Landes, und (1879) 56,980 Einw. (zum großen Teil
Juden), die bedeutenden
Handel treiben.
Hafen- und Handelsstadt im russ.
GouvernementTaurien, auf derLandzungeBerdjanskaja und
nahe dem gleichnamigen
Vorgebirge, welches die äußerste Südostspitze der Nogaiischen
Steppe bildet, hat einen durch die
Mündung des
FlussesBerda ins
Asowsche Meer gebildeten, durch
Kunst vertieften
Hafen, welcher neuerlich den
Schiffen aller
Nationen
geöffnet worden ist. Berdjansk zählt (1881) 18,180 Einw.,
die lebhaften
Handel mit
Getreide,
[* 25] namentlich
Weizen,
Lein- und Rapssamen,
Hanf,
Butter,
Wolle, rohen
Häuten
und gesalzenen
Fischen treiben, an welchem auch auswärtige Handelshäuser teilnehmen, die hier große
Depots unterhalten.
Der
Export wertete 1883: 7,829,625, der
Import nur 168,406
Rubel.
In denHafen liefen ein 225
Schiffe
[* 26] von 76,108
Ton., es liefen
aus 183
Schiffe von 63,964 T. Berdjansk ist Sitz eines deutschen
Konsuls. Berdjansk, 1735 angelegt, gehörte lange zu
der 32 km davon entfernten Stadt
Nogaisk, erhielt erst 1841
Stadtrechte und wurde später Kreisstadt. 1855 wurde die Stadt
von den Engländern und
Franzosen bombardiert und großenteils zerstört, doch ist sie seitdem wieder völlig hergestellt.
(spr. -retzk),Stadt im ungar.
KomitatHáromszék
(Siebenbürgen), nahe bei dem nach
Rumänien
[* 27] führenden Ojtozpaß,
hat Gipsbrüche, Bergteerquellen und (1881) 3033 Einw.
Jakow Iwanowitsch, russ. Gelehrter, geb. 1793 zu
St.
Petersburg,
[* 28] nahm teil an der archäographischen Expedition Strojews und wurde Mitglied der
Akademie der
Wissenschaften.
Er starb zu St.
Petersburg.
Als Hauptredakteur der archäographischen Expedition redigierte
er die von jener Expedition gesammelten
Urkunden.
im weitern
Sinn die Fähigkeit, seine
Gedanken richtig, fließend und eindrucksvoll in
Worten auszudrücken;
im engern
Sinn die
Gabe, durch mündliche
Rede auf Überzeugung und
Willen andrer bestimmend einzuwirken.
Man unterscheidet zwischen
geistlicher Beredsamkeit (s.
Homiletik) und weltlicher und in letzter Beziehung wieder wesentlich zwischen gerichtlicher und politischer
Beredsamkeit, welche beide vorzugsweise die
Rhetorik der Alten lehrte. Vgl.
Rede und
Rhetorik.
Der nördliche Teil ist gebirgig, rauh und gesund, der südliche eben und warm, aber ungesund. Vom Haterdögebirge (im SO.)
kommen die Gewässer, welche die großen Szernyesümpfe zwischen Munkács und Beregszász bilden und durch den Lutzkaer Kanal
entwässert werden. Flüsse
[* 30] sind die Latorcza, Borsova, Theiß u. a. Berge und Ebenen sind bewaldet. Bereg zählt
(1881) 153,615 Einw. und hat nur geringen Getreidebau; zwischen den
Gebirgen werden Hafer,
[* 31] Kukuruz und Hanf, viel Obst und etwas Wein erzeugt.