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genießt, erhielt 1871 einen der höchsten Preise der französischen Akademie (Prix Vitet). Neuerdings schrieb sie »Les nouveaux romanciers américains« (1885).
genießt, erhielt 1871 einen der höchsten Preise der französischen Akademie (Prix Vitet). Neuerdings schrieb sie »Les nouveaux romanciers américains« (1885).
Fluß in Afrika, [* 2] s. Binuë. ^[= ("Mutter der Gewässer", Tschadda), Nebenfluß des Niger, dessen Quelle Flegel ...]
Pietro, ital. Maler, geb. 1769 zu Arezzo, ward neben Camuccini als Haupt der modernen italienischen Malerei betrachtet und erhielt die Direktorstelle an der Akademie der bildenden Künste zu Florenz, [* 3] wo er starb. Historisch interessant ist unter seinen Ölbildern: der Schwur der Sachsen [* 4] nach der Schlacht bei Jena [* 5] (für Napoleon I. ausgeführt, jetzt in einem Florentiner [* 6] Palast), pathologisch interessant sein Ugolino, ferner: der Tod des Priamos, und Judith, das Holoferneshaupt dem Volk von Bethulia zeigend, im Dom zu Arezzo. Erst als Fünfziger ging Benvenuti zur Freskomalerei über, doch sind seine Fresken die besten Erzeugnisse seiner Hand. [* 7] In einem Saal des Palastes Pitti hat er die Mythe vom Herkules in fünf Bildern gemalt; sein kühnstes Werk sind die riesenhaften Fresken in der Kuppel der Mediceerkapelle, ein Cyklus von Darstellungen aus dem Alten und Neuen Testament.
auch Vorname.
Cellini, s. Cellini. ^[= (spr. tschell-), Benvenuto, ital. Goldschmied und Bildhauer, geb. 3. Nov. 1500 zu Florenz als ...]
(Benzoylwasserstoff) C7H6O , Hauptbestandteil des ätherischen Bittermandelöls, entsteht aus dem Amygdalin C20H27NO11 der bittern Mandeln, indem dasselbe beim Zerstoßen und Anrühren der Mandeln mit Wasser unter dem Einfluß des Emulsins, welches sich gleichfalls in den Mandeln findet, in Benzaldehyd, Cyanwasserstoff (Blausäure) und Zucker [* 8] zerfällt. In gleicher Weise entsteht Benzaldehyd aus andern amygdalinhaltigen Pflanzenteilen. Es bildet sich ferner, wenn man der Benzoesäure C7H6O2 in stets sauer erhaltener Lösung durch Natriumamalgam Sauerstoff entzieht.
Hippursäure wird in derselben Weise zersetzt, und darauf gründet sich die künstliche Darstellung von Bittermandelöl aus dem Harn grasfressender Tiere, welcher bekanntlich Hippursäure enthält. In der Technik stellt man Benzaldehyd aus Benzalchlorid durch Erhitzen auf 130-140°, durch Behandeln mit Ätznatron oder durch Lösen in konzentrierter Schwefelsäure [* 9] bei 50° und Versetzen der Lösung mit Wasser, auch durch Behandeln von Benzylchlorid mit verdünnter Salpetersäure oder salpetersaurem Bleioxyd dar. Benzaldehyd ist eine farblose Flüssigkeit vom spez. Gew. 1,05, riecht und schmeckt scharf aromatisch nach bittern Mandeln, ist nicht giftig, löst sich in 30 Teilen Wasser, mischt sich mit Alkohol und Äther, siedet bei 180°, brennt mit leuchtender Flamme, [* 10] oxydiert sich an der Luft, besonders im Licht [* 11] zu Benzoesäure, verwandelt sich durch Reduktion in Benzylalkohol und zerfällt bei Rotglut in Benzol C6H6 und Kohlenoxyd. Man benutzt Benzaldehyd zur Darstellung von Anilingrün.
Johann Friedrich, Physiker, Meteorolog und Publizist, geb. zu Schöller bei Elberfeld, [* 12] studierte in Marburg [* 13] Theologie, dann in Göttingen [* 14] Mathematik. Von hier ging er als Lehrer an ein Erziehungsinstitut nach Hamburg [* 15] und stellte dort 1802 auf dem Michaelisturm mit fallenden Bleikugeln Versuche zum Nachweis der Achsendrehung der Erde an, die er dann, nachdem er in Paris [* 16] Fourcroy und Hauy gehört, in einem Kohlenschacht bei Schlebusch in der Mark wiederholte. Im J. 1805 erhielt er die Professur der Physik und Mathematik am Lyceum zu Düsseldorf [* 17] und die Leitung der Landesvermessung zur neuen Katastration der bayrischen Lande. Benzenberg entwarf eine Landesvermesserordnung, gründete eine Schule für Geometer und verfaßte für diese sein »Handbuch der angewandten Geometrie« (Düsseld. 1810, 3 Bde.; 2. Aufl. 1818). Sein Haß gegen Napoleon I. und das französische Gouvernement trieb ihn 1810 nach der Schweiz, [* 18] wo er sich vorzüglich mit barometrischen Höhenmessungen beschäftigte. Nach dem Sturz Napoleons wandte er sich nach Paris. Als er aber die meisten der feurigen Hoffnungen, mit welchen er von Paris aus in der Schrift »Wünsche und Hoffnungen eines Rheinländers« (2. Aufl., Dortm. 1815) den Morgen der Freiheit begrüßte, nicht in Erfüllung gehen sah, gab er seinem Unmut gegen das preußische Gouvernement in verschiedenen Schriften Ausdruck; hierher gehören: »Über die Staatsverwaltung des Fürsten von Hardenberg« (Leipz. 1821),
»Friedrich
Wilhelm III.« (das. 1821) und mehrere geniale, aber derbe
Aufsätze im
»Westfälischen
Anzeiger«, welche ihm die Ungunst der preußischen
Regierung zuzogen. Unter seinen übrigen zahlreichen
Produktionen sind bemerkenswert:
»Versuch, die
Entfernung,
Geschwindigkeit und
Bahn der
Sternschnuppen zu bestimmen«
(mit
Brandes, Hamb. 1800);
»Über die Bestimmung der geographischen Länge durch Sternschnuppen« (das. 1802);
»Versuch über das Gesetz des Falles, den Widerstand der Luft und die Umdrehung der Erde« (Dortm. 1804, Hamb. 1824);
»Beschreibung eines einfachen Reisebarometers« (das. 1811);
»Über das Kataster« (Bonn [* 19] 1818, 2 Bde.; 2. Aufl. 1824);
»Über die Sternschnuppen« (Hamb. 1839);
»Die Staatsverfassungen Deutschlands« [* 20] (Düsseld. 1845) u. a. Seit 1815 lebte Benzenberg im Dorf Bilk bei Düsseldorf, wo er sich 1844 eine Sternwarte, [* 21] Charlottenruhe, erbaute, die er nebst einem bedeutenden Kapital der Stadt Düsseldorf vermacht hat.
s. v. w. Anilin. ^[= (Amidobenzol, Phenylamin, Kristallin, Kyanol) C6H7N, eine organische Base, findet ...]
ursprünglich Bezeichnung des aus Steinkohlenteer erhaltenen Benzols (s. d.), während gegenwärtig alle aus Teer und Erdöl [* 22] abgeschiedenen flüssigen Kohlenwasserstoffe, die zwischen 60 und 100° destillieren, als Benzin im Handel vorkommen. Man unterscheidet daher Steinkohlenbenzin (Benzol), Petroleumbenzin und Braunkohlenbenzin. Diese Benzine sind chemisch ganz verschiedene Körper, sind aber sämtlich farblose, sehr flüchtige Flüssigkeiten von aromatischem Geruch, welche auf Papier einen verschwindenden Fettfleck machen, Kautschuk, Guttapercha, Fette lösen, in Alkohol und Äther, aber nicht in Wasser löslich sind und mit weißer, rußender Flamme brennen.
Sie sind äußerst leicht entzündlich, und ihr Dampf [* 23] bildet mit Luft ein höchst explosives Gemisch. Die deutsche Pharmakopöe versteht unter Benzin Petroleumbenzin und verbietet die andern Arten. Das Petroleumbenzin soll durch Destillation [* 24] aus amerikanischem Erdöl dargestellt werden, besitzt das spez. Gew. 0,68-0,70, siedet bei 60-80°, besteht aus mehreren Kohlenwasserstoffen, von denen sich einige durch Wärme, [* 25] Licht und Luft schnell verändern und einen höhern Siedepunkt annehmen.
Man benutzt das Benzin zur Beschleunigung des Blutumlaufs, zur Anregung der Thätigkeit der Haut [* 26] und der Schleimhäute und zur Vermehrung der Harnabsonderung. Es wirkt auch gärungswidrig und giftig auf alle niedern Tiere und wird deshalb bei gastrischen Leiden, [* 27] gegen Eingeweidewürmer und äußerlich gegen Krätzmilben [* 28] und Ungeziefer angewandt. In der Technik dienen die Benzine als Leuchtstoff, zur Verbesserung des Leuchtgases, zum Entfetten von Knochen, [* 29] Wolle, Putzlappen, zur chemisch-trocknen Reinigung von Kleidungsstücken, zur Gewinnung von Ölen aus Samen, [* 30] als Lösungsmittel für Kautschuk und Guttapercha, zum Konservieren kleiner Tiere, Pilze, [* 31] Schwämme, [* 32] zur Vertilgung von Motten, ¶
Ungeziefer etc. Mit Benzin getränktes Papier ist durchsichtig und eignet sich gut zum Durchzeichnen, zumal man darauf mit Bleistift, [* 34] Tinte, selbst mit Pinsel und Wasserfarben arbeiten kann. Steinkohlenbenzin dient zur Darstellung von Nitrobenzol und Anilin, welches man aus den übrigen Benzinen nicht erhalten kann.