Klosterfrauen nach der
Regel des heil.
Benedikt von Nursia. Die Ordenstradition macht zur Stifterin
die
Schwester des heil.
Benedikt, Scholastika; mit historischer Sicherheit läßt sich aber die Entstehung
der Benediktinerinnen erst im 7. Jahrh. nachweisen. Früher noch als bei dem männlichen
Ordenszweig gab sich der
Verfall bei den Benediktinerinnen kund; die Klöster verwandelten sich in regulierte oder selbst in weltliche
Stifter adliger
Chorfrauen, die kaum noch ein
Gelübde verlangten und zu Versorgungsstiftern des
Adels wurden.
Seit dem Ende des 16. Jahrh. sind von einzelnen kräftigen Äbtissinnen
Reformationen ihrer Klöster ausgegangen, denen sich
andre anschlossen, so daß sich kleinere
Kongregationen bildeten; solche sind die
Kongregation von
Calvaire (s. d.) und die
von der beständigen
Anbetung des
Sakraments in
Frankreich.
(lat.), Segnung,
Weihe, in der katholischen
Kirche besonders die
Einsegnung einer
Sache
oder
Person, wobei Gebetsformeln (oft selbst Benediktion genannt),
Besprengung mit
Weihwasser,
Räucherungen etc. den
Ritus ausmachen.
Dem
Papst vorbehalten ist die Benediktion des ganzen Erdkreises (urbis et orbis), die er jährlich dreimal, am
Gründonnerstag, am
Oster-
und Himmelfahrtstag, erteilt, und der
Rose, den
Bischöfen die der Kultusgeräte, der
Fürsten und
Äbte.
Die Benediktion unterscheidet sich von der
Konsekration und tritt als Amtsweihe da ein, wo mit dem
Amt, wie bei dem der
Äbte, kein heilsvermittelnder,
sondern nur ein kirchenregimentlicher
Charakter verbunden ist.
der 1857 ein Nachtrag: »Neue Gedichte« (»Nowyja Stichotworenija«),
folgte.
Später veröffentlichte Benedíktow eine Übersetzung
von
Mickiewicz' epischem Gedicht
»Konrad Wallenrod« (Petersb. 1863). Benedíktow starb14. April
(a. St.) 1875 in St.
Petersburg.
Hier gelang es ihm 1841, sein erstes
Schauspiel: »Das bemooste
Haupt«, auf die
Bühne zu bringen, das mit dem entschiedensten
Beifall die Runde über fast alle
BühnenDeutschlands
[* 22] machte. Nicht mindern Erfolg hatte sein zweites
Stück:
»DoktorWespe«. Benedix übernahm darauf in
Wesel die Redaktion des »Sprechers«, einer Volkszeitschrift, siedelte
aber 1842 nach
Köln
[* 23] über, wo er sich durch vielbesuchte Vorlesungen über
Goethes
»Faust« einführte. Im J. 1844 übernahm
er die technische
Direktion des
Theaters inElberfeld,
[* 24] die er ein Jahr lang führte, und wirkte seit 1847 in
gleicher
Eigenschaft an der
Kölner
[* 25]
Bühne unter
GerlachsDirektion, während er zugleich wieder Vorlesungen über die jüngsten
Lyriker und
DramatikerDeutschlands vor einem ausgewählten
Publikum hielt.
Als in
Köln die
Rheinische Musikschule organisiert wurde, erhielt auch Benedix eine Lehrerstelle an derselben.
Im J. 1855 ward er
Intendant des Stadttheaters zu
Frankfurt
[* 26] a. M., legte jedoch 1859 diese
Stelle nieder und kehrte nach
Köln
zurück.
Später lebte er, geistig immer thätig, aber in den letzten
Jahren körperlich leidend, zu
Leipzig, wo er starb.
Als dramatischer Dichter hat Benedix Erfolge geerntet wie nach
Kotzebue kaum ein Lustspieldichter. Die meisten
seiner
Lustspiele wurden Lieblingsstücke des deutschen
Volks.
Benedix' Hauptstärke liegt weder in der
Charakteristik, die sich selten über die photographische Wiedergabe behaglicher und etwas
zuversichtlicher Durchschnittsmenschen erhebt, noch in einer poetischen
Grundanschauung der
Welt, sondern
in der
Fülle der
Situationen, im bunten, unterhaltenden
Wechsel einer belebten Szenerie, in den heitern
Kombinationen des
Zufalls,
in den Verwickelungen und
Verwechselungen, in der genauen Kenntnis des
Theaters und seiner althergebrachten, aber immer wirksamen
Effekte.
Dazu gesellen sich ein frisch beweglicher
Dialog, dessen Hausbackenheit sich mit der gleichen
Eigenschaft
der
Figuren deckt, ein nicht glänzender und reicher, aber kerniger
Witz, eine gewisse moralisierende
Richtung, welche sich
von alters her sicherer
Wirkung erfreut. Auch als Volksschriftsteller und Erzähler hat sich in
»Deutschen Volkssagen«
(Wesel
1839-41, 6 Bdchn.; neue Ausg. 1851),
seinem »Niederrheinischen Volkskalender« (1836-42),
den lebendigen »Bildern aus dem Schauspielerleben« (2. Aufl.,
das. 1851) und dem
Roman »Die Landstreicher« (das. 1867) versucht.
Von seinen sonstigen
Schriften sind »Der mündliche
Vortrag« (3. Aufl., Leipz. 1871, 3 Bde.),
»Katechismus der
Redekunst« (3. Aufl., das. 1881) zu nennen. Das posthume
Werkchen »Die Shakespearomanie. Zur Abwehr« (Stuttg.
1873), worin der britische Dichterheros von einem unglaublich beschränkten, rechthaberisch-nüchternen Standpunkt aus verurteilt
wird, wäre zu
EhrenBenedix' besser ungedruckt geblieben. Die große
Mehrzahl seiner Bühnenstücke ist in seinen
»Gesammelten
¶
mehr
dramatischen Werken« (Leipz. 1846-74, 27 Bde.)
enthalten; außerdem erschien eine Auswahl der größern Lustspiele in 20 Bänden (»Volkstheater«, das. 1882) und eine Sammlung
der kleinern Stücke unter dem Titel: »Haustheater« (8. Aufl., das.
1880).