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Bened. - Benedetti
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Bened bei zoolog. Namen Abkürzung für P. J. van Beneden (s. d.). / 13
Benedeien s. v. w. segnen. / 3
Benedek Ludwig von, österreich. General, geb. 1804 zu Ödenburg in Ungarn, wurde auf der Wiener-Neustädter / 489
Beneden Pierre Joseph van, Zoolog, geb. 19. Dez. 1809 zu Mecheln, studierte Medizin, wurde 1831 Konservator / 233
Benedetti Vincent, Graf, franz. Diplomat, geb. 29. April 1817 zu Bastia auf Corsica, widmete sich der / 455
Fortsetzung:
Benecke , 1) Georg Friedrich, verdienstvoller Gelehrter im Fach der altdeutschen Litteratur, geb. 10.
mehr
ins Deutsche,
[* 2 ]
Französische ,
Holländische ,
[* 3 ]
Dänische und
Italienische übersetzt, gilt als ein klassisches
Kompendium . Eine
Frucht
seiner spätern Thätigkeit waren seine
»Erläuterungen des
Briefs
Pauli an die
Römer «
[* 4 ] (Heidelb. 1831).
3)
Ernst
Wilhelm , Geolog und Paläontolog, geb. 16. März 1838 zu
Berlin ,
[* 5 ] studierte in
Halle ,
[* 6 ]
Würzburg ,
[* 7 ]
Berlin und
Heidelberg ,
[* 8 ] habilitierte
sich, nachdem er sich eine Zeitlang der bergmännischen
Praxis gewidmet hatte, 1866 in
Heidelberg und wurde
dort 1869 außerordentlicher
Professor , 1872 aber als
Professor der
Geologie
[* 9 ] nach
Straßburg
[* 10 ] berufen. Er schrieb unter anderm:
Ȇber
Trias und
Jura in den Südalpen«
(Münch . 1866);
»Lagerung und
Zusammensetzung des geschichteten
Gebirges am südlichen
Abhang des
Odenwaldes « (Heidelb. 1869);
»Abriß der
Geologie von
Elsaß-Lothringen «
[* 11 ] (Straßb. 1879).
Belgien und Luxemburg
* 12
Luxemburg .
Als
Mitglied der
Kommission für geologische
Aufnahme der
Reichslande schrieb er für die »Abhandlungen zur geologischen Spezialkarte
von
Elsaß-Lothringen « (Straßb. 1877, Bd.
1): Ȇber die
Trias in
Elsaß-Lothringen und
Luxemburg « .
[* 12 ] Gemeinschaftlich mit
Cohen gab er eine geognostische
Karte (im
Maßstab
[* 13 ] von 1:50,000, Heidelb. 1874-77, 2
Blätter ) und »Geognostische
Beschreibung der Umgegend von
Heidelberg « (das. 1880, 2 Hefte)
heraus. Seit 1879
ist er Mitredakteur des
»Neuen Jahrbuchs für
Mineralogie « .
bei zoolog.
Namen
Abkürzung für P. J.
^[Pierre
Joseph ] van
Beneden (s. d.).
s. v. w. segnen.
Italien
* 16
Italien .
Ludwig von , österreich.
General , geb. 1804 zu
Ödenburg
[* 14 ] in
Ungarn ,
[* 15 ] wurde auf der
Wiener-Neustädter
Militärakademie vorgebildet, trat 1822 als
Fähnrich in die
Armee , ward als
Oberleutnant 1833 dem Generalquartiermeisterstab
der
Armee in
Italien
[* 16 ] zugewiesen, 1835
Hauptmann , 1840
Major und
Adjutant beim
Generalkommando zu
Lemberg ,
[* 17 ] 1843
Oberstleutnant , 1846 Oberst
und trug im
Februar d. J. durch seine wohldurchdachten
Dispositionen zur schnellen Unterdrückung des
Aufstandes
in den westlichen
Kreisen
Galiziens wesentlich bei.
Preußen
* 21
Preußen .
Man nannte ihn den
»Falken von der
Weichsel « . Im
August 1847 mit dem
Kommando eines Infanterieregiments in
Italien betraut, zeichnete
er sich 1848 mehrfach, namentlich aber bei
Curtatone , aus, wo
er an der
Spitze einer
Brigade den entscheidenden
Sturmangriff auf der ganzen
Linie mit ebensoviel Umsicht wie
Tapferkeit leitete. Im
Feldzug von 1849 erwarb er neue Lorbeeren
bei der
Einnahme von
Mortara (21. März) und in der
Schlacht bei
Novara . Am 3. April 1849 zum
Generalmajor befördert und zur
Armee in
Ungarn
beordert, befehligte er die
Avantgarde bei
Raab
[* 18 ] und
Alt-Szöny und nahm an den
Gefechten von Szörny und
Alt-Ivány den thätigsten
Anteil . Nach Beendigung des ungarischen
Feldzugs ward er als
Chef des Generalquartiermeisterstabs
der zweiten
Armee wieder nach
Italien versetzt, 1853 zum
Feldmarschallleutnant befördert, 1854 mit dem
Kommando des 4.
Armeekorps
zu
Lemberg und 1859 mit dem des 8.
Armeekorps in
Italien betraut, wo er in der
Schlacht bei
Solferino
[* 19 ] (24. Juni),
bei
San Martino, gegen die Piemontesen die
Ehre der österreichischen
Armee rettete. Anfang 1860 ward er zum
Feldzeugmeister
und
Generalgouverneur in
Ungarn , im
Oktober 1860 aber zum Oberbefehlshaber in
Venetien ernannt. Seine bisherigen
Leistungen hatten ihm solches Vertrauen und solche
Popularität erworben, daß er beim
Ausbruch des
Kriegs von 1866 zum Oberbefehlshaber
der Nordarmee ernannt wurde. Benedek hatte sich gegen diese Ernennung gesträubt, da er weder das
Terrain
im
Norden
[* 20 ] noch den Feind,
den er bekämpfen sollte, kannte, schließlich aber gehorcht. Dazu kam, daß die
Armee so unfertig war,
daß auch ein besserer
Feldherr Mühe gehabt hätte, mit ihr erfolgreich zu operieren. Seine Heeresleitung war daher nicht
planvoll und entschlossen. Von dem raschen Vordringen der
Preußen
[* 21 ] überrascht, beging
er den Fehler, seine
Truppen zu zersplittern;
er setzte ferner der
Armee des
Kronprinzen beim Einmarsch in
Böhmen
[* 22 ] nicht den gehörigen
Widerstand entgegen
und wählte für die Entscheidungsschlacht bei
Königgrätz
[* 23 ] eine
Stellung , welche bei einer
Niederlage die besiegte österreichische
Armee in die größte
Gefahr bringen mußte (indem er die
Elbe im
Rücken behielt).
Nachdem die österreichische
Armee hier 3. Juli 1866 bis zur Vernichtung geschlagen war, rettete Benedek den Rest
des
Heers mit
Geschick nach
Olmütz
[* 24 ] und von da nach
Ungarn , wurde durch den
Erzherzog
Albrecht in der Oberbefehlshaberstelle ersetzt
und später nebst einigen andern
Generalen vor ein
Kriegsgericht gestellt. Doch wurde die Untersuchung auf kaiserlichen Befehl
eingestellt, aber in einem
Artikel der
»Wiener
Zeitung « aufs schärfste verurteilt und ihm das
Versprechen
abgezwungen, für immer zu schweigen. Tief gedrückt durch diese Demütigung, zog sich Benedek nach seiner Verabschiedung
nach
Graz
[* 25 ] zurück, wo er 27. April 1881 starb.
Mechanisch-technische
* 26
Mecheln .
Pierre
Joseph van, Zoolog, geb. 19. Dez. 1809 zu
Mecheln ,
[* 26 ] studierte
Medizin , wurde 1831
Konservator am
naturwissenschaftlichen
Museum in
Löwen ,
[* 27 ] 1835
Professor an der
Universität zu
Gent ,
[* 28 ] folgte aber 1836 einem
Ruf an die katholische
Universität in
Löwen . 1842 wurde er Mitglied der belgischen
Akademie der
Wissenschaften , 1860
Direktor der
Classe des sciences
und 1881
Präsident der
Akademie . Beneden widmete sich mit großem Erfolg der Erforschung der niedern
Tiere und
studierte die marine
Fauna der belgischen
Küste .
Namentlich aber verdankt ihm die
Lehre
[* 29 ] von den
Eingeweidewürmern wesentliche
Förderung ; er untersuchte die
Entwickelung der
Blasenwürmer und ihre Beziehungen zu den
Bandwürmern und erforschte die verschiedenen Verhältnisse des
Parasitismus , von
welchem
er den
Kommensalismus und
Mutualismus unterschied. Seit 1835 beschäftigte er sich auch mit den
fossilen Cetaceen und stellte mehrere neue
Arten derselben fest. Er schrieb: »Zoologie médicale« (mit
Gervais , Par. 1859, 2 Bde.);
»Iconographie des helminthes ou des vers parasites de l'homme«
(Löwen 1860);
»Ostéographie des cétacés vivants et fossiles«
(mit
Gervais , Par. 1868-77);
»La vie animale et ses mystères« (Brüss.
1863);
»Les fouilles au trou des Nutons de Furforz« (das.
1865);
»Rapport sur les collections paléontologiques de l'université de
Louvain «
(Löwen 1867);
»Les chauves-souris de l'époque
du mammouth et de l'époque actuelle« (Lond. 1871);
»Die
Schmarotzer des
Tierreichs « (Leipz. 1876).
Seit 1880 gibt er mit
Bambeke
»Archives de
Biologie « heraus.
Vgl.
»Manifestation en l'honneur de M. le professeur van Beneden«
(Gent 1877).
Benedetto - Benedikt
* 36
Seite 2.683.
Vincent ,
Graf , franz.
Diplomat , geb. 29. April 1817 zu
Bastia auf
Corsica ,
[* 30 ] widmete sich der diplomatischen Laufbahn,
wurde 1846
Konsul in
Kairo ,
[* 31 ] 1848 in
Palermo ,
[* 32 ] dann in
Malta . Im März 1851 erhielt er eine
Mission nach
Konstantinopel ,
[* 33 ] ward
Generalkonsul und
Geschäftsträger in
Tunis ,
[* 34 ] darauf 1852 erster Botschaftssekretär in Konstantiopel und 1854
Geschäftsträger
daselbst 1855 zum
Gesandten am persischen
Hof
[* 35 ] in
Teheran ernannt, lehnte er diesen
¶
mehr
Posten ab und ward zur Disposition gestellt, aber schon 7. Nov. d. J. zum Direktor der politischen Abteilung im Ministerium des
Auswärtigen ernannt und fungierte als solcher auf dem Pariser Friedenskongreß von 1856 als Sekretär .
[* 37 ] Da er schon früher mit
Cavour über die italienische Frage verhandelt hatte und die Sache Italiens
[* 38 ] begünstigte, ward er 10. Aug. 1861,
nachdem Frankreich das Königreich Italien anerkannt hatte, Gesandter in Turin .
[* 39 ] Dort arbeitete er in Übereinstimmung mit dem
damaligen Minister des Auswärtigen , Thouvenel , auf eine Aussöhnung zwischen dem päpstlichen Stuhl und der italienischen Regierung
hin.
Gehör (Helmholt
* 41
Gehör .
Bei Thouvenels Sturz 15. Aug. 1862 reichte auch Benedetti seine Entlassung ein. Am 27. Nov. 1864 wurde er als Botschafter
am Hof zu Berlin akkreditiert mit der Aufgabe, zum Behuf einer Gebietsvergrößerung Frankreichs eine eventuelle Allianz mit
Preußen gegen Österreich
[* 40 ] anzubahnen. Benedettis Anerbietungen aber fanden bei Bismarck kein geneigtes Gehör ,
[* 41 ] wenn dieser auch
bis zu der Kriegserklärung an Österreich genötigt war, die französischen Vorschläge dilatorisch zu
behandeln. 1866 wurde er nach der Schlacht bei Königgrätz mit der Friedensvermittelung zwischen Österreich und Preußen beauftragt
und begab sich zu diesem Zweck nach Nikolsburg .
Nach Abschluß der Präliminarien trat Benedetti mit Frankreichs Forderungen , betreffend die Abtretung von deutschem Gebiet nebst Mainz ,
[* 42 ] nachdrücklicher und unter Drohungen hervor, die aber jetzt von Bismarck mit der allergrößten Entschiedenheit
zurückgewiesen wurden. Benedetti blieb in Berlin und nahm die Verhandlungen über eine engere Allianz zwischen Frankreich und Preußen
wieder auf, ja er ließ einen Vertragsentwurf, in welchem Napoleon freie Hand in Bezug auf Belgien gelassen wurde, in Bismarcks
Händen . 1870 stellte Benedetti 9. Juli Ems
[* 43 ] die Forderung an den König Wilhelm , er solle dem Prinzen von Hohenzollern
[* 44 ] die Annahme der spanischen
Krone verbieten, und richtete auf Befehl seiner Regierung nach dem Verzicht des Prinzen das Verlangen an den König, derselbe
möge die bestimmte Versicherung erteilen, daß auch in Zukunft die Frage der hohenzollernschen Thronkandidatur
nicht wieder aufgenommen werden solle. Die Ablehnung dieses Verlangens sowie einer neuen Audienz 13. Juli gab der französischen
Regierung den Vorwand zur Kriegserklärung . Mit dieser und dem Sturz des Kaiserreichs war Benedettis politische Laufbahn beendet.
Nachdem er schon früher die Behauptungen Bismarcks über die belgischen Verhandlungen , obwohl ohne Erfolg,
angefochten hatte, suchte er seine diplomatische Thätigkeit in Berlin durch das Buch »Ma mission en Prusse« (Par. 1871) zu rechtfertigen.
Seit seiner Entlassung aus dem Staatsdienst (16. Aug. 1871) lebt in Ajaccio .