Main
Bender - Benecke
Seite 2.681.
Überblick der Artikel
10 Artikel Textanfang / Anzahl Wörter
Bender # (Bendēry, moldauisch Teckine), Kreisstadt und wichtige Festung in der russ. Provinz Bessarabien, / 192
Bender _2 # Wilhelm, protest. Theolog, geb. 15. Jan. 1845 zu Münzenberg (Hessen), studierte seit 1863 in / 111
Bender _3 # (pers.), Hafen. / 3
Bender Abbâs (früher Gomron), Hafenstadt in der pers. Provinz Kirman, am Persischen Meerbusen, der Insel / 110
Bender Eregli Stadt, s. Eregli. / 5
Bendin Kreisstadt im polnisch-russ. Gouvernement Piotrkow, mit (1879) 6236 Einw., ist der Hauptort / 26
Bendis thrakische Mondgöttin, der Macht über Himmel und Erde zugeschrieben wurde, von den Griechen / 84
Bendorf Stadt im preuß. Regierungsbezirk und Kreis Koblenz, Station der Eisenbahn Speldorf-Niederlahnstein, / 49
Bene (lat.), gut; sich b. thun, sich gütlich thun. / 9
Benecke 1) Georg Friedrich, verdienstvoller Gelehrter im Fach der altdeutschen Litteratur, geb. 10. / 410
Fortsetzung:
Bendemann , Eduard, Maler, geb. 3. Dez. 1811 zu Berlin als Sohn eines jüdischen Bankiers, genoß eine sehr
mehr
Darstellungen, welche
Wissenschaft ,
Handel ,
Industrie und
Kunst und die in jenen Gebieten hervorragenden
Deutschen verherrlichen.
Sie sind in
Öl gemalt und mit
Wachs überzogen. Am
Schluß des
Jahrs 1867 legte Bendemann seine
Stelle als
Direktor nieder.
Sein letztes
größeres Werk: die Wegführung der
Juden in die
babylonische Gefangenschaft (1872), befindet sich in der
Berliner
[* 2 ] Nationalgalerie. Bendemann ging von der ursprünglich in
Düsseldorf
[* 3 ] heimischen
Sentimentalität aus, die er indessen nie
zur Schwächlichkeit entarten ließ. Seine
Bilder sind klar und in edlen
Linien komponiert, sorgsam gezeichnet und von angenehmem
Kolorit .
In den letzten
Jahren machte er in einer
Penelope (1877,
Museum von
Antwerpen )
[* 4 ] den
Versuch , sein im
allgemeinen flaues
Kolorit zu größerer
Kraft
[* 5 ] und Tiefe zu steigern. Aus
Anlaß seines 70.
Geburtstags erhielt er von der philosophischen
Fakultät der
Berliner
Universität das Ehrendoktordiplom.
Festung (Allgemeines;
* 6
Festung .
(Bendēry, moldauisch Teckine ), Kreisstadt und wichtige
Festung
[* 6 ] in der russ.
Provinz
Bessarabien , am
Dnjestr und
der
Eisenbahn Bender-Galatz, halbmondförmig am
Ufer des
Stroms gebaut, mit gewaltigen
Gräben und
Wällen und
einem
Brückenkopf umgeben, welcher die Überfahrt deckt. Die auf einer Anhöhe liegende
Citadelle mit Pulverturm,
Arsenal und
Magazinen ward seit 1792 von dem türkischen
Ingenieur Kaufert neu aufgeführt. hat 2 Vorstädte, 2
Kirchen , 8 jüdische
Bethäuser
und (1879) 32,535 Einw.
(Moldauer ,
Russen , Armenier,
Juden und
Tataren ), welche
Töpferei , Ziegelbrennerei,
Feldbau ,
Fischerei
[* 7 ] und bedeutenden
Handel betreiben. - Benders Entstehung reicht nicht über das
Mittelalter hinauf. Es bestand
hier im 12. Jahrh. eine genuesische
Kolonie .
Die
Türken besetzten es mit der
Moldau , nach der Abtretung von Kamenez an
Polen befestigten sie es. Von 1709 bis 1711 hielt
sich
Karl XII. von
Schweden
[* 8 ] nach der verlornen
Schlacht von
Poltawa meist in dem nahegelegenen
Flecken Warnitza auf, wo auch die
Stürmung seines
Hauses durch die
Türken erfolgte. Bender wurde viermal (25. Sept. 1770, 15. Nov. 1789, 1806 und 1811) von den
Russen erobert, stets aber wieder den
Türken zurückgegeben, bis es im
Frieden von
Bukarest
[* 9 ] 1812 nebst ganz
Bessarabien definitiv
zu Rußland geschlagen wurde.
Gottfried von Viterbo
* 11
Göttingen .
Wilhelm , protest. Theolog, geb. 15. Jan. 1845 zu
Münzenberg
(Hessen ),
[* 10 ] studierte seit 1863 in
Göttingen
[* 11 ] und
Gießen ,
[* 12 ] besuchte 1866-67 das
Predigerseminar zu
Friedberg
[* 13 ] und ward Religionslehrer am
Gymnasium und Hilfsprediger
in
Worms ;
[* 14 ] 1876 folgte er einem
Ruf nach
Bonn
[* 15 ] als ordentlicher
Professor der
Theologie . Unter seinen
Schriften sind zu nennen: »Der
Wunderbegriff des
Neuen
Testaments « (Frankf. 1871);
»Schleiermachers
Theologie «
(Nördling . 1876-78, 2 Bde.);
»Joh . Konr.
Dippel ,
der
Freigeist aus dem
Pietismus «
(Bonn 1882);
»Reformation und Kirchentum, eine akademische Festrede zur
Feier des 400jährigen
Geburtstags
Martin
Luthers « (das. 1884 in 7
Auflagen ), welche einen
Sturm von seiten des evangelischen
Klerus
der beiden westlichen preußischen
Provinzen , der sich verletzt fühlte, hervorgerufen hat.
(pers.),
Hafen . ^[= # (franz. port, engl. port, früher haven, was jetzt noch in Ortsnamen: New Haven, Grand Haven ...]
Hütten - Hüttenberg [u
* 16
Hütten .
Abbâs (früher Gomron ), Hafenstadt in der pers.
Provinz
Kirman , am
Persischen
Meerbusen , der
Insel
Ormus gegenüber, in heißer und äußerst ungesunder Gegend, besteht größtenteils aus elenden
Hütten ,
[* 16 ] welche aus Dattelpalmzweigen
gebaut sind, und hat etwa 8000 meist arab. Einwohner. Bender Abbâs war ehemals berühmt
als
Niederlage indischer und persischer
Waren und ist noch immer im
Besitz eines ansehnlichen
Handels . Eingeführt werden
Stückgüter ,
Zucker ,
[* 17 ]
Thee und Töpfe aus
Bombay ;
[* 18 ] zur Ausfuhr gelangen
Teppiche ,
Wolle ,
Tabak ,
[* 19 ]
Safran ,
Opium ,
Mandeln ,
Krapp
etc. Der
Wert der Einfuhr betrug 1877: 2,729,094
Rupien , der der Ausfuhr 2,414,635
Rupien . Die Stadt steht in regelmäßiger
wöchentlicher Dampfschiffsverbindung mit
Karatschi und
Bombay im O.,
Buschir und
Basra im W.
Eregli, Stadt, s.
Eregli . ^[= 1) Städtchen im türk. Wilajet Edirne, auf einer Landspitze am Marmarameer, mit 3000 Einw., ...]
Kreisstadt im polnisch-russ.
Gouvernement
Piotrkow , mit (1879) 6236 Einw., ist der Hauptort im
Königreich
Polen
für
Zink (die Kronfabrik liefert jährlich für ¼ Mill.
Rubel ).
Himation - Himmel
* 20
Himmel .
thrakische
Mondgöttin , der Macht über
Himmel
[* 20 ] und
Erde zugeschrieben wurde, von den Griechen mit
Artemis ,
[* 21 ]
Hekate
[* 22 ] und
Persephone
[* 23 ] identifiziert. Ihr Kult kam durch thrakische
Metöken auch nach
Attika und fand dort solche
Teilnahme , daß er zu
Platons Zeit zum Staatskult erhoben und ein Staatsfest (Bendida ) gestiftet wurde, bei welchem im
Piräeus
feierliche
Prozessionen und
Fackelläufe abgehalten wurden. Der
Name wird als »leuchtende
Frau « gedeutet, gleich bedeutend mit
Vanadis, einem Beinamen der nordischen
Freia .
Vgl.
Grimm , Über die
Göttin Bendis.
(»Kleinere
Schriften « , Bd.
5).
Stadt im preuß. Regierungsbezirk und
Kreis
[* 24 ]
Koblenz ,
[* 25 ]
Station der
Eisenbahn Speldorf-Niederlahnstein, hat 1 evangelische
und 1 kath.
Kirche , 3
Irrenanstalten ,
Fabriken für feuerfeste
Steine ,
Zichorie ,
Bleiweiß ,
[* 26 ] Schwemmsteine, ein Eisenhüttenwerk,
Bierbrauerei,
[* 27 ]
Gas - und
Wasserleitung
[* 28 ] und (1880) 3985 Einw. In der
Nähe der
Flecken
Sayn (s. d.) und das Eisenhüttenwerk Mühlhofen.
(lat.), gut;
sich bene thun, sich gütlich thun.
Titel
Elemente zu
Benecke:
1) Georg Friedrich, verdienstvoller Gelehrter im Fach der altdeutschen Litteratur
2) Wilhelm, als Handelsschriftsteller bekannt
3) Ernst Wilhelm, Geolog und Paläontolog
Spottiswoode - Sprache
* 29
Sprache .
1)
Georg
Friedrich , verdienstvoller Gelehrter im
Fach der altdeutschen Litteratur, geb. 10. Juni 1762 zu Mönchsroth
im
Fürstentum
Öttingen , bezog 1780 die
Universität
Göttingen , ward hier 1814 ordentlicher
Professor , 1815 Unterbibliothekar
und starb als Oberbibliothekar daselbst 21. Aug. 1844. Seine
Studien erstreckten sich vorzugsweise auf altdeutsche und
englische Litteratur ;
die erstere hat er mit zuerst zu einem Gegenstand akademischer Vorlesungen erhoben. In seinen hierher gehörigen
Schriften :
»Beiträge zur Kenntnis der altdeutschen
Sprache
[* 29 ] und Litteratur«
(Götting . 1810-32, 2 Bde.),
»Der edelstein
getichtet von Bonerius, aus
Handschriften berichtigt und mit einem
Wörterbuch versehen« (Berl. 1816),
»Wigalois von
Wirnt von
Gravenberch« (das. 1819),
»Iwein von
Hartmann von der
Aue « (in
Gemeinschaft mit
Lachmann , das. 1827) und
»Wörterbuch zu
Hartmanns
Iwein «
(Götting . 1833; 2. Aufl. von
Wilken , 1874) zeigt er sich als einen scharfsinnigen Erklärer mittelhochdeutscher
Dichter, besonders in lexikalischer Hinsicht. Seit 1828 redigierte er mit
Heeren die
»Göttinger gelehrten
Anzeigen « . Seine
nachgelassenen Vorarbeiten zu einer Sammlung des mittelhochdeutschen Wörterschatzes verwerteten W.
Müller und
Zarncke in
dem
»Mittelhochdeutschen
Wörterbuch « (Leipz. 1854-66, 4
Tle .; mit
Supplement von
Lexer , 1871 ff.).
Bened. - Benedetti
* 33
Seite 2.682.
2)
Wilhelm , als Handelsschriftsteller bekannt, geb. 1776 zu
Hannover ,
[* 30 ] lebte lange in
England , kehrte 1828 nach
Deutschland
[* 31 ] zurück, wo er sich in
Heidelberg
[* 32 ] theologischen und philosophischen
Studien zuwandte und 8. März 1837 starb.
Sein umfassendes
Werk
»Seeassekuranz und
Bodmerei « (Hamb. 1807-21, 5 Bde.;
neu bearbeitet von Nolte; das. 1852, 2 Bde.),
ursprünglich englisch abgefaßt, dann
¶
mehr
ins Deutsche,
[* 34 ] Französische , Holländische ,
[* 35 ] Dänische und Italienische übersetzt, gilt als ein klassisches Kompendium . Eine Frucht
seiner spätern Thätigkeit waren seine »Erläuterungen des Briefs Pauli an die Römer «
[* 36 ] (Heidelb. 1831).
3) Ernst Wilhelm , Geolog und Paläontolog, geb. 16. März 1838 zu Berlin ,
[* 37 ] studierte in Halle ,
[* 38 ] Würzburg ,
[* 39 ] Berlin und Heidelberg , habilitierte
sich, nachdem er sich eine Zeitlang der bergmännischen Praxis gewidmet hatte, 1866 in Heidelberg und wurde
dort 1869 außerordentlicher Professor , 1872 aber als Professor der Geologie
[* 40 ] nach Straßburg
[* 41 ] berufen. Er schrieb unter anderm:
»Über Trias und Jura in den Südalpen« (Münch . 1866);
»Lagerung und Zusammensetzung des geschichteten Gebirges am südlichen
Abhang des Odenwaldes « (Heidelb. 1869);
»Abriß der Geologie von Elsaß-Lothringen «
[* 42 ] (Straßb. 1879).
Belgien und Luxemburg
* 43
Luxemburg .
Als
Mitglied der Kommission für geologische Aufnahme der Reichslande schrieb er für die »Abhandlungen zur geologischen Spezialkarte
von Elsaß-Lothringen « (Straßb. 1877, Bd.
1): »Über die Trias in Elsaß-Lothringen und Luxemburg « .
[* 43 ] Gemeinschaftlich mit Cohen gab er eine geognostische Karte (im
Maßstab
[* 44 ] von 1:50,000, Heidelb. 1874-77, 2 Blätter ) und »Geognostische Beschreibung der Umgegend von Heidelberg « (das. 1880, 2 Hefte)
heraus. Seit 1879 ist er Mitredakteur des »Neuen Jahrbuchs für Mineralogie « .