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und deuten die Strömungen an, welche in dem noch nicht erstarrten Gestein vorhanden waren.
und deuten die Strömungen an, welche in dem noch nicht erstarrten Gestein vorhanden waren.
Nachkommen des russ. Bauern Sussanin, der dem Gründer des Romanowschen Geschlechts, Michael Fedorowitsch, bei einem Überfall durch die Polen mit Selbstaufopferung das Leben gerettet haben soll. Sie wohnen in dem Dorf Korobowa im Gouvernement Kostroma und sind durch kaiserliche Gnadenbriefe von allen persönlichen Leistungen, Abgaben und Verpflichtungen auf ewige Zeiten befreit. Diese Gnadenbriefe wurden 1838 durch kaiserliches Reskript für so lange bestätigt, als die Belopaschzen im Bauernstand bleiben.
Werden sie in Städten Bürger oder Kaufleute, so bleiben ihnen zwar die persönlichen Vorrechte, sie sind aber den Gilde- und Städteabgaben unterworfen. Da sie durch ihre allmähliche Vermehrung auf ungefähr 150 männliche Seelen Mangel an Land litten (sie hatten nur 98 Dessätinen), so befahl der Kaiser, sie mit Land zu versorgen. Die Oberkuratel über die Belopaschzen ist dem Minister des Hofs übertragen; die nächste Lokalaufsicht führt der Zivilgouverneur von Kostroma, jedoch darf derselbe nur in besondern Fällen in das Dorf der Belopaschzen kommen. Eine Monographie über die Belopaschzen schrieb Weschnjakow (1866).
(griech.), s. Falarica. ^[richtig: Falarika.] ^[= (Phalarica, griech. ), Brandgeschoß der Alten, eine Art Spieß. Zwischen dem runden ...]
(spr. -loh), Adolphe, franz. Dramatiker und Romanschriftsteller, geb. zu Pointe a Pitre auf der Insel Guadeloupe, studierte die Rechte, machte große Reisen und ließ sich dann als Advokat zu Nancy [* 2] nieder. Seine ersten schriftstellerischen Produkte, »Châtiment« (1855) u. a., gingen unbemerkt vorüber; dagegen erwarb er sich mit der dreiaktigen Komödie »Le [* 3] testament de César Girodot« (mit Villetard, 1859),
die mehr als 200mal hintereinander aufgeführt wurde und zu den witzigsten Komödien der Epoche gehört, mit Einem Schlag einen Namen. Eine Reihe andrer Dramen, wie: »Un secret de famille« (1859),
»Les parents terribles« (1861),
»Les maris à système« (1862),
»Les indifférents« (1863),
»Le passé du Monsieur [* 4] Jouanne« (1865) u. a., folgten nach, ohne auch nur annähernd gleichen Beifall zu finden. Glücklicher war Belot auf erzählendem Gebiet, wo nur leider sein Talent bald in die bedauerlichsten Abwege geriet und, wie in den berüchtigten Romanen: »Mademoiselle Giraud ma femme« (1870),
»La femme de feu« (1872),
zur widerwärtigsten Pornographie herabsank. Anständiger sind: »La Vénus de Gordes« (mit E. Daudet, 1867),
»Le drame de la Rue de la Paix« (1868),
»L'article 47« (1870),
sämtlich auch auf die Bühne gebracht;
»Les mystères du grand monde«, »Les baigneurs de Trouville«, »Madame Vitel et Mademoiselle Lelièvre« und »Une maison centrale de femmes«, welche vier Titel sich auf die vier Bände eines einzigen Romans verteilen (1875-76);
aus der in der Folge (1882) für das Theater [* 5] »Monte-Carlo« wurde. hat auch Daudets Roman »Fromont jeune et Risler aîné« plump, aber ziemlich effektvoll für die Bühne bearbeitet und für diese Leistung sogar von der französischen Akademie den Preis Jouy erhalten.
kroat. Komitat, wird von den Komitaten Sümeg, Verovitic, Pozsega, Agram [* 6] und Kreuz [* 7] begrenzt, umfaßt das Gebiet der frühern zwei Warasdiner Grenzregimenter mit 3476 qkm (63 QM.), ist gebirgig, wird in der Mitte vom Kalnikgebirge durchzogen, von der Drau, Ilova-Lonia (Grenzflüsse) und Casma bewässert, hat (1881) 135,962 Einw. und ist sehr fruchtbar (Getreide, [* 8] Mais, Tabak [* 9] und Obst und in Moslavina [Monoszló] berühmter Weinbau). Sitz des Komitats ist die königliche Freistadt Belovár mit zwei Kirchen, Piaristenkloster, (1881) 3172 Einw., bedeutendem Handel, Getreide-, Seiden- und Weinbau, Gerichtshof und Unterrealschule.
Ortschaft in der ital. Provinz Catania (Sizilien), [* 10] südlich vom Ätna [* 11] gelegen, 5 km nördlich von der 1669 durch die Eruption des Ätna gänzlich zerstörten alten Stadt (Belpasso Vecchio) erbaut, mit (1881) 7328 Einw. und reichem Ertrag an Getreide, Wein und Flachs.
Stadt in Derbyshire (England), am Derwent, 11 km oberhalb Derby, mit (1881) 9875 Einw., großer Baumwollspinnerei, Strumpfwirkerei und Nagelschmieden.
(Bil-sar-ussur in den Inschriften), nach der biblischen Erzählung der letzte König von Babylonien, nach den Inschriften Sohn des letzten Königs, Nabonetos (555-538 v. Chr.).
Nach der
Erzählung im
Buch
Daniel erhielt
Belsazar eine göttliche Ankündigung seines Geschicks durch die an der Wand von unsichtbarer
Hand
[* 12] geschriebenen
Worte:
»Mene tekel
upharsin«, nach
Daniels Deutung: »Gezählt, gewogen und geteilt«,
als Prophezeiung des nahen
Sturzes Belsazars.
Bucht an der Westseite von Spitzbergen, unter 77° 40' nördl. Br.
die beiden Meerengen, welche nebst dem Sunde die Ostsee mit der Nordsee verbinden (s. Karte »Dänemark«). [* 13] Der Große Belt, welcher die dänischen Inseln Seeland und Laaland von Fünen und Langeland trennt, ist 60 km lang, 16-30 km breit und hat meist eine Tiefe von 16 m. An Seelands Küste ist nur der Kalundborgfjord sehr tief, an Fünens Küste der Nyborgfjord. Die Schiffahrt auf demselben ist wegen der starken Strömungen, der Sandbänke und kleinen Inseln schwierig. Überfahrtsorte sind Korsör und Nyborg. Der Kleine Belt, welcher die Insel Fünen von Jütland und Schleswig [* 14] trennt, ist 0,7-15 km breit, bis zu 14 Faden [* 15] tief und ebenfalls wegen der heftigen Strömungen und vielen Krümmungen schwer zu befahren. Überfahrtsorte: Middelfart, Assens, Faaborg. Am meisten verengert er sich bei der Festung [* 16] Fredericia.
Giovanni, ital. Sprachforscher und Reisender, geb. zu Valeggio am Mincio, bereiste in Missionsgeschäften das Nilgebiet, ging 1854 von Chartum über den Blauen Nil nach Fazogl und Benisangol und 1858 mit andern Missionären, namentlich unter Knoblecher, auch den Weißen Nil hinauf bis zur Station Heiligenkreuz bei Gondokoro. Von da machte er verschiedene Exkursionen durch damals noch völlig unbekannte Gebiete, fuhr 1859 auch den Sobatfluß eine Strecke hinauf und kehrte 1862 nach Italien [* 17] zurück, wo er seitdem hauptsächlich mit linguistischen Arbeiten über das Nilgebiet sich beschäftigte, unter anderm auch eine Grammatik und ein Wörterbuch der Dinkasprache herausgab (Rom [* 18] 1881). Über seine Reisen veröffentlichte er: »Di un viaggio sul Fiume [* 19] bianco nell' Africa centrale« (Verona [* 20] 1861);
»Il Sennaar e lo Sciangallah« (das. 1879-1882, 2 Bde.);
1) Giovanni, ital. Steinschneider, geb. 1779 zu Cremona, Sohn eines Juweliers, bildete sich durch eigne Studien und Versuche und fand zur Zeit der französischen Herrschaft an Eugen Beauharnais einen Gönner, für den er unter anderm eine Kette von 16 Kameen, [* 21] die Geschichte der Psyche darstellend, ¶
arbeitete. Er starb 1854 in seiner Vaterstadt. Seine bedeutendsten Werke sind: ein 8 Linien großer Stein mit etwa 20 Figuren, das Zelt des Darius darstellend (nach Lebrun), und ein zollgroßer Topas [* 23] mit dem Abendmahl nach Leonardo da Vinci.
2) Costantino, ital. Patriot und Reisender, geb. 1779 zu Bergamo, mußte infolge seiner Verbindung mit den Karbonari 1821 flüchten und begab sich nach Nordamerika, [* 24] wo er den Plan faßte, die Quellen des Mississippi aufzusuchen. Im Anschluß an eine wissenschaftliche, vom Major Long geleitete Expedition reiste er 1823 den großen Strom aufwärts, trennte sich dann von seinen Gefährten und hatte das Glück, nach vielen Schwierigkeiten und Gefahren die Quellgegend des Mississippi nebst verschiedenen Seen und unbekannten Zuflüssen des Stroms zu entdecken.
Seine 1824 in New Orleans veröffentlichte Schrift »La découverte des sources du Mississippi« wurde vom Publikum mit Interesse gelesen, von den Gelehrten dagegen mit großer Zurückhaltung aufgenommen. Er durchwanderte dann einige Jahre lang Mexiko [* 25] und begab sich 1827 nach London, [* 26] wo er »A pilgrimage in America leading to the discovery of the Mississippi« (1828) herausgab. 1830 nach Paris [* 27] übergesiedelt, brachte er hier sein Werk »Le Mexique« (1830, 2 Bde.) zum Druck und beschäftigte sich angelegentlich mit der Befreiung seines Vaterlandes, wie er unter anderm durch seine Broschüre »L'Italie et l'Europe« bewies. Nach mehrjährigem Aufenthalt in Deutschland [* 28] (bei Heidelberg) [* 29] begab sich Beltrami 1837 nach Wien, [* 30] später nach Rom. Er starb 1855 zu Filotrano in der Romagna.