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Bellas - Belle-Isle
Seite 2.666.
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Bellas Stadt und besuchter Badeort in der portug. Provinz Estremadura, 10 km nordwestlich von Lissabon, / 33
Bellatrix (lat., "die Kriegerin"), Name des Sterns γ im Orion. / 10
Bellavitis Justus, Graf, ital. Mathematiker, geb. 22. Nov. 1803 zu Bassano, erhielt eine mangelhafte Schulbildu / 127
Belle ein lottoartiges, im 17. Jahrh. aus Italien nach Paris verpflanztes Hasardspiel. Man gebraucht / 52
Belle-Alliance (spr. bäl-alljāngs), Vorwerk in der belg. Provinz Südbrabant, Arrondissement Nivelles, südöstli / 31
Belleau (spr. -loh), Remy, franz. Dichter, Mitglied der "Plejade", geb. 1528 zu Nogent le / 103
Bellegarde # (spr. bälgárd), 1) Ort im franz. Departement Ain, Arrondissement Nantua, an der Mündung der / 153
Bellegarde _2 # (spr. bälgárd), Heinrich Joseph Johann, Graf von, österreich. Feldherr und Staatsmann, geb. / 424
Belle-Isle # 1) (spr. bäl-ihl) B. en Mer, franz. Insel im Atlantischen Ozean, südlich von Lorient, zum / 161
Stadt und besuchter Badeort in der portug.
Provinz
Estremadura , 10 km nordwestlich von
Lissabon ,
[* 2 ] mit prächtigem
Schloß ,
Villen , eisenhaltigen
Mineralquellen und (1878) 2645 Einw. Von hier nimmt die
Lissaboner
Wasserleitung
[* 3 ] ihren
Ausgang .
(lat., »die Kriegerin« ),
Name des
Sterns γ im
Orion .
Paderbornisch - Padua
* 4
Padua .
Justus,
Graf , ital.
Mathematiker , geb. 22. Nov. 1803 zu
Bassano , erhielt eine mangelhafte
Schulbildung, studierte aber schon frühzeitig selbständig
Mathematik und wurde infolge seiner Leistungen in dieser
Wissenschaft 1840 zum
Mitglied des venezianischen
Instituts sowie 1841 zum
Professor der
Mathematik am
Lyceum zu
Vicenza ernannt. 1845 erhielt er die
Professur der darstellenden
Geometrie in
Padua ,
[* 4 ] später die der höhern
Algebra und analytischen
Geometrie .
Er starb 6. Nov. 1880. Seine Hauptschöpfung ist die
Methode der
Äquipollenzen , ein auf die geometrische
Addition und
Multiplikation
(vgl.
Komplexe Größen ) gegründetes
Verfahren , das er schon 1832 erfand. Außer zahlreichen
Arbeiten in
Zeitschriften veröffentlichte
er Lehrbücher über darstellende
Geometrie
(Padua 1851, 2. Aufl. 1868), analytische
Geometrie (das. 1870),
Algebra (das. 1875) u. a.
Vgl. Favaro in
Schlömilchs
»Zeitschrift für
Mathematik etc.« , Bd. 26.
ein lottoartiges, im 17. Jahrh. aus
Italien
[* 5 ] nach
Paris
[* 6 ] verpflanztes
Hasardspiel .
Man gebraucht dazu eine Tafel
mit 104 Nummern in 13
Kolumnen , jede zu 8 Nummern, die mit andern aus einem
Beutel
[* 7 ] zu ziehenden Gewinnnummern
übereinstimmen.
Belle,
Fluß und Einunddreißig, ein mit drei
Tellern für die Einsätze mit
Karten gespieltes
Hasardspiel .
La (spr. bäl-alljāngs),
Vorwerk in der belg.
Provinz
Südbrabant ,
Arrondissement
Nivelles , südöstlich
von
Brüssel
[* 8 ] an der
Straße nach
Charleroi gelegen, nach welchem die
Preußen
[* 9 ] die
Schlacht von
Waterloo
[* 10 ] (s. d.)
benennen.
Kraft [unkorrigiert]
* 11
Kraft .
(spr. -loh),
Remy , franz. Dichter, Mitglied der
»Plejade « , geb. 1528 zu
Nogent le
Rotrou , ward
Präzeptor
Karls
von
Lothringen ,
Herzogs von Elboeuf, und starb 6. März 1577 in
Paris . Seine Gedichte zeichnen sich durch
Wohllaut ,
Kraft
[* 11 ] und
Fülle
aus und leiden weniger als die seiner Zeitgenossen an Gespreiztheit und Unnatur. Er schrieb: »La Bergerie«
(1572);
»Les amours et échanges des pierres précieuses etc.«
(1576);
»Les odes d'Anacréon« , eine recht gelungene Übersetzung;
»Dictamen metrificum de bello huguenotico« , ein sogen.
makkaronisches Gedicht;
»La Reconnue« , eine fünfaktige
Komödie in achtsilbigen
Versen , u. a. Seine gesammelten Werke erschienen
Paris 1578, 2 Bde. (neue
Ausgabe 1879, 2 Bde.).
Titel
Elemente zu
Bellegarde:
1) Ort im franz. Departement Ain, Arrondissement Nantua
2) Festung zweiten Ranges im franz. Departement Ostpyrenäen
[2.666] Bellegarde (spr. bälgárd)
Bregthalbahn - Bremen
* 12
Breite .
(spr. bälgárd), 1)
Ort im franz.
Departement
Ain ,
Arrondissement
Nantua , an der Mündung der Valserine in
den
Rhône und an der
Eisenbahn
Mâcon-Genf , welche die Valserine auf einem mächtigen
Viadukt überschreitet, mit (1876) 630 Einw.
Dabei die sogen.
Perte du
Rhône , ein
ca . 40 m langer
Schlund ,
den der
Rhône in die Kalkfelsen eingerissen
hat. Der
Strom wird hier von seiner bisherigen
Breite
[* 12 ] von
ca . 60 m auf einige
Meter zusammengedrängt und verlor sich früher
bei niedrigem Wasserstand ganz unter den
Felsen ; in neuerer Zeit hat man durch Felsensprengung zum Behuf der Holzflößerei
den
Schlund etwas erweitert. -
2)
Festung
[* 13 ] zweiten
Ranges im franz.
Departement
Ostpyrenäen , an der spanischen
Grenze , auf einem
Felsen , beherrscht die große
Pyrenäenstraße, welche von
Perpignan über den
Col de
Pertuis nach
Figueras in
Katalonien führt.
Sie wurde unter
Ludwig XIV. 1679 erbaut, 25. Juni 1793 von
den Spaniern genommen, aber im
September 1794 von den
Franzosen zurückerobert.
Geschichtskarten von D
* 15
Deutschland .
(spr. bälgárd),
Heinrich
Joseph
Johann ,
Graf von, österreich.
Feldherr und Staatsmann, geb. 29. Aug. 1756 zu
Dresden ,
[* 14 ] trat zuerst in sächsische, dann seit 1771 in österreichische
Staatsdienste , kämpfte im Türkenkrieg von 1788 mit
Auszeichnung, wurde 1792
Generalmajor und kämpfte 1793-94 in den
Niederlanden , als Generalstabschef
Wurmsers
am
Oberrhein . Als der
Erzherzog
Karl im
Februar 1796 das
Kommando der
Armee in
Deutschland
[* 15 ] übernahm, wurde Bellegarde Mitglied seines
Kriegsrats
und bald darauf
Feldmarschallleutnant . Im April 1797
schloß er gemeinschaftlich mit Merveldt den
Waffenstillstand von
Judenburg
und dann später die
Friedenspräliminarien von
Leoben ab. 1799 befehligte er ein zur Unterhaltung der
Verbindung zwischen
Suworow und dem
Erzherzog
Karl bestimmtes
Korps von 25,000 Mann, siegte 20. März über den
General Lecourbe bei
Finstermünz , wurde aber, mit der
Blockade von
Tortona beauftragt, 20. Juni bei Giuliano von
Moreau geschlagen und genötigt, über
die
Bormida zurückzugehen.
Nachdem er darauf an der
Schlacht bei
Novi teilgenommen, befehligte er 1800 unter
Melas den linken
Flügel des österreichischen
Heers und focht gegen
Masséna bei
Santa
Giustina , ward jedoch am
Var von
Suchet zurückgeschlagen. Nach der
Schlacht von
Marengo
[* 16 ] und dem
Vertrag von
Alessandria statt
Melas ' mit dem Oberbefehl betraut, eröffnete er die Feindseligkeiten
mit dem hartnäckigen
Treffen bei Pozzolo (25. Dez.) gegen
Dupont , ward aber geschlagen und mußte hinter die
Etsch zurückgehen.
In den
Hofkriegsrat berufen, führte er seit 1805 das
Präsidium in demselben. Im
Feldzug von 1805 befehligte er in der
Schlacht
bei
Caldiero den rechten
Flügel der
Österreicher .
Bald darauf ward er
Generalgouverneur der venezianischen
Provinzen , 1806
Feldmarschall ,
Generalgouverneur beider
Galizien und
Gouverneur des
Kronprinzen . 1809 befehligte Bellegarde auf dem linken
Donauufer das 1. und 2.
Armeekorps , vertrieb den
Marschall
Davoût aus
Regensburg ,
[* 17 ] ging dann über die
Donau und vereinigte sich
mit dem
Erzherzog
Karl . Bei
Aspern ,
[* 18 ]
Wagram
[* 19 ] und
Znaim führte er das 1.
Armeekorps . Nach dem
Wiener
Frieden wurde
ihm abermals das
Gouvernement von
Galizien anvertraut; 1813, beim
Ausbruch der Feindseligkeiten zwischen
Österreich
[* 20 ] und
Frankreich ,
war Bellegarde abermals
Präsident des
Hofkriegsrats . Im
Dezember d. J. zum Oberbefehlshaber der österreichischen
Armee in
Italien ernannt,
bewirkte er durch geschickte Unterhandlungen den
Abfall
Murats von
Napoleon I. sowie einen
Vergleich mit
dem
Vizekönig
Eugen und ward dann
Generalgouverneur der
Lombardei und
Venedigs . 1816 begab sich Bellegarde nach
Paris , lebte daselbst
einige Zeit als Privatmann, trat aber nach seiner Rückkehr von neuem in den
Wiener
Hofkriegsrat , wurde 1820
Präsident desselben
an
Schwarzenbergs
Stelle und
Staats - und Konferenzminister, nahm wegen Augenschwäche 1825 seine Entlassung
und starb 22. Juli 1845 in
Wien .
[* 21 ]
Vgl. K. v. Smola, Das
Leben des
Feldmarschalls
Heinrich
Graf von Bellegarde
(Wien 1847).
Titel
Elemente zu
Belle-Isle:
1) (spr. bäl-ihl) B. en Mer, franz. Insel im Atlantischen Ozean, südlich von Lorient
2) (spr. bell-eil) Insel mit Rettungsstation für Schiffbrüchige am westlichen Eingang der B.-Straße in Britisch-Norda
[2.666] Belle ein lottoartiges
[2.666] Belle-Alliance (spr. bäl-alljāngs)
[2.667] Belle-Isle (spr. bäl-ihl)
Belle-Isle - Bellerman
* 24
Seite 2.667.
1) (spr. bäl-ihl) en
Mer , franz.
Insel im Atlantischen
Ozean , südlich von
Lorient , zum
Departement
Morbihan gehörig, 87 qkm (1,6 QM.) groß mit (1876)
11,000 Einw. Sie ist von
Felsen umgeben, im Innern aber reich an fruchtbarem
Weide - und Ackerland. Die Einwohner treiben
Ackerbau ,
Pferdezucht ,
[* 22 ]
Fischerei
[* 23 ] (besonders Sardellenfang), Salzschlämmerei,
¶
mehr
Handel mit Getreide ,
[* 25 ] Vieh, Fischen . Hauptstadt ist der Hafenort Le Palais
[* 26 ] (s. d.). Karl IX. gab die Insel als ein Marquisat dem
Marschall von Retz , dessen Sohn sie 1658 an den Finanzintendanten Fouquet verkaufte, der sie befestigen ließ. Dessen Enkel
war der berühmte Marschall Belle-Isle, der die Insel 1718 für die Grafschaft Gisors der Krone abtrat. Hier siegte
die britische Flotte unter Hawke über die französische unter Conflans 20. Nov. 1759. -
2) (spr. bell-eil) Insel mit Rettungsstation für Schiffbrüchige am westlichen Eingang der Belle-Straße in Britisch-Nordamerika ,
welche, 100 km lang und 18 km breit, die Insel Neufundland von Labrador trennt und den Atlantischen Ozean
mit dem St. Lorenzgolf verbindet.
Turin (Provinz) - Turi
* 27
Turin .
(spr. bäl-ihl), Charles Louis Auguste Fouquet , Herzog von, Marschall von Frankreich , geb. 22. Sept. 1684 zu Villefranche
in Rouergue , Enkel des Intendanten Fouquet , focht zuerst in Italien , erhielt 1705 ein Dragonerregiment, mit welchem er 1706 der
Schlacht von Turin
[* 27 ] beiwohnte, zeichnete sich 1708 bei der Belagerung von Lille
[* 28 ] aus, begleitete 1714 den
Marschall Villars nach Rastatt
[* 29 ] und bekam dann das Gouvernement von Hüningen . Nach Beendigung des spanischen Erbfolgekriegs ließ
ihn der Herzog von Orléans
[* 30 ] in die Bastille setzen; bald befreit, gewann er das Vertrauen des Kardinals Fleury und ward 1731 Generalleutnant , 1733 Gouverneur
von Metz .
[* 31 ] Im polnischen Erbfolgekrieg eroberte Belle-Isle Trier ,
[* 32 ] verteidigte Philippsburg gegen Eugen und trug wesentlich zu dem vorteilhaften
Frieden von 1735 bei.
Frankenwald - Frankfur
* 38
Frankfurt .
Zum Marschall erhoben, betrieb er als Hauptgegner der Pragmatischen Sanktion den Krieg gegen Österreich , vermittelte die Bündnisse
mit Spanien ,
[* 33 ] Bayern ,
[* 34 ] Preußen , Kurpfalz und Köln
[* 35 ] und warb die Wahlstimmen der geistlichen Kurfürsten , Preußens
[* 36 ] und Sachsens 1741 in eigner Person für den Kurfürsten von Bayern . Im österreichischen Erbfolgekrieg führte er ein französisches
Heer nach Deutschland und stürmte 26. Nov. 1741 Prag .
[* 37 ] Darauf wohnte er (Januar 1742) als Bevollmächtigter Frankreichs zu Frankfurt
[* 38 ] der Krönung Karl Alberts von Bayern bei.
Das Mißgeschick der französischen Armee rief ihn nach Böhmen
[* 39 ] zurück. Von Sachsen
[* 40 ] und Preußen verlassen, ward Belle-Isle nebst Broglie
von der österreichischen Gesamtmacht angegriffen und genötigt, sich nach Prag zu werfen, von wo er im Dezember 1742 mitten
durch des Feindes Heer einen bewundernswerten Rückzug nach Eger
[* 41 ] bewerkstelligte. Um Preußen zum Beitritt
zum Bund gegen Österreich zu bewegen, reiste er nach Berlin ,
[* 42 ] wurde aber 1744 zu Elbingerode mit seinem Bruder von einem hannöverschen
Amtmann verhaftet und nach England transportiert.
Lager (militärisch)
* 43
Lager .
Nach seiner 1745 erfolgten Auswechselung 1746 zum Oberbefehlshaber in der Provence ernannt, nötigte er den österreichischen
General Browne , die Belagerung von Antibes aufzuheben. Nach dem Aachener Frieden ward Belle-Isle Herzog und Pair von
Frankreich , auch Mitglied der französischen Akademie . Als geschworner Feind des Hauses Österreich versuchte er 1756 vergeblich
das Bündnis mit Österreich gegen Preußen zu verhindern. Seit 1757 Kriegsminister, erwarb er sich große Verdienste um das
französische Heerwesen durch Erweiterung der Militärschulen , Beschränkung des überhandnehmenden Luxus
im Lager ,
[* 43 ] Einführung eines gerechten Beförderungssystems etc. Kurz vor seinem Tod gründete er die Akademie der Wissenschaften
zu Metz . Belle-Isle starb 26. Jan. 1761 als der letzte seines Hauses . - Sein Bruder Louis Charles Armand Fouquet , Graf von Belle-Isle, bekannt unter
dem Namen Chevalier de Belle-Isle, zeichnete sich
ebenfalls auf dem Schlachtfeld wie in der Diplomatie aus und versuchte
1746, an der Spitze von 50 Bataillonen in das Herzogtum Piemont einzudringen, wobei er aber 19. Juli am Col de l'Assiette den Tod
fand.