aus
Österreich
[* 2] und
Deutschland,
[* 3] und auch den größten Teil der Ausfuhr in das
Ausland vermittelt Belgrad.
[* 4] Auch ist der Transitverkehr
zwischen
Österreich und der Türkei
[* 5] sehr lebhaft, besonders seitdem die Eisenbahnlinie
Belgrad-Nisch dem öffentlichen
Verkehr übergeben
wurde. Wenn erst die
Verbindung dieser
Linie mit den türkischen
Bahnen hergestellt sein wird, wird dieser
Handel großartige
Dimensionen annehmen. Die Donaudampfschiffahrtsgesellschaft und die Österreichische Staatseisenbahngesellschaft
haben ihre Agenturen in und vermitteln den
Verkehr mit
Österreich.
Belgrad steht an der
Stelle des alten Singidunum.
In denKämpfen der
Bulgaren, Griechen und
Ungarn
[* 12] mehrmals zerstört, ward es 1343 vom
serbischen König und nachmaligen
KaiserStephanDuschan als Zwingburg wieder aufgebaut; bald nachher wurde
die
Festung
[* 13] von den
Ungarn erobert und kam erst 1382 an die
Serben zurück.
Georg Brankowitsch,
Fürst von
Serbien, trat 1426 an den
König
Siegmund von
Ungarn ab, welcher die Festungswerke gegen die
Türken verstärkte. Nachdem die Stadt
von letztern wiederholt belagert worden war (1440 von
SultanMurad II., 1456 von
SultanMohammed II., gegen welchen
Joh. Hunyady
die Stadt durch den
Sieg vom verteidigte), fiel sie endlich nach tapferer Gegenwehr in die
HändeSolimans
II. und gehörte von da an 167 Jahre lang zum türkischen
Reich. Am wurde Belgrad von dem
KurfürstenMaximilian von
Bayern
[* 14] mit 53,000 Mann kaiserlicher und Reichstruppen eingeschlossen und 6. Sept. erstürmt, aber schon vom
GroßwesirMustafa Köprili zurückerobert.
Ein
Angriff des
Herzogs von
Croy auf Belgrad 1692 war ohne Erfolg. Dagegen wurde Belgrad vom
PrinzenEugen seit belagert
und, nachdem das türkische Entsatzheer unter Köprili 16. Aug. in der
Schlacht bei Belgrad, dem glänzendsten
Sieg des
Prinzen, zurückgeschlagen
worden war, 22. Aug. zur
Übergabe gezwungen. Im
Frieden von
Poscharewatz 1718 blieb es den Österreichern, die es neu
befestigten und zu einem blühenden Handelsplatz umschufen; aber nach der für die
Österreicher unglücklichen
Schlacht bei
Krotzka wurde Belgrad im Belgrader
Frieden nebst
Schabatz und
Orsova an die
Türken abgetreten. Die Festungswerke Belgrads,
welche die
Österreicher vor ihrem Abzug zerstört hatten, wurden von den
Türken wiederhergestellt; die
Stadt selbst aber sank in den Schmutz der
übrigen osmanischen
Orte zurück. Im österreichisch-türkischen
Krieg 1788-91 wurde
Belgrad wieder von dem österreichischen
GeneralLaudon erobert, fiel aber im
Frieden von 1791 von neuem an die Türkei
zurück.
Als der türkische
Despotismus 1804 die
Serben zur Empörung trieb, wurde Belgrad von den letztern wiederholt
belagert und die umschanzte Stadt mit
Sturm genommen, die Festungsbesatzung 30. Dez. zur
Kapitulation gezwungen und
im
Januar 1807 die
Festung von ihnen geräumt. Die Stadt wurde hierauf Sitz der serbischen
Regierung, geriet jedoch, als diese
im
BukaresterFrieden von den
Russen, ihren bisherigen Beschützern, aufgegeben worden war,
nebst den übrigen serbischen
Festungen abermals in die
Gewalt derTürken, welche die
Festung auch noch behaupteten, als sie
die Unabhängigkeit
Serbiens anerkannt haben. Erst wurde die
Festung feierlich dem serbischen
FürstenMichael Obrenowitsch III.
übergeben und von den türkischen
Truppen geräumt.
(spr. -ihtschc),Fluß in
Sizilien,
[* 15] entsteht durch die Vereinigung des Belice destro (im
Altertum Hypsa) und des Belice sinistro
(Cremissus) und mündet nach 75 km langem
Lauf östlich von den
Ruinen von Selinunt in die
Sizilische Meeresstraße.
Was ihm an faktischen Kenntnissen und umfassender Bildung abging, das wurde ihm anderseits durch ein sicheres ästhetisches
Gefühl, das ihn nie irre führte, ersetzt. Durch ihn ist Puschkins, Lermontows, Gogols Bedeutung für die
russische Litteratur festgestellt worden, und durch seine von feuriger Beredsamkeit getragene Analyse ihrer Werke ist zuerst
das echte Verständnis dieser Schriftsteller geweckt worden. Anfangs ganz unter dem Einfluß der deutschen Philosophie stehend,
vertrat er späterhin das Prinzip eines gesunden, auf idealer Grundlage aufgebauten Realismus.
Selbständig produzierend ist er, von einigen Jugendversuchen abgesehen, nicht aufgetreten, wie er auch
keine selbständige Abhandlung über allgemeine Fragen der Ästhetik veröffentlichte. Alles hierauf Bezügliche findet sich
in seinen bis auf die jüngste Zeit herab vielgelesenen kritischen Aufsätzen als gelegentliche Erörterung. Eine Gesamtausgabe
seiner Werke in 12 Bänden erschien in Petersburg 1857-61.
Vgl. Pypin, Belinskij, sein Leben und seine Briefe (Petersb.
1876, 2 Bde.).