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Flußpferdes (s. d.).
Das Wort ist ägyptischen Ursprungs (von p-ehe-mau, »Wasserochs«).
Flußpferdes (s. d.).
Das Wort ist ägyptischen Ursprungs (von p-ehe-mau, »Wasserochs«).
s. Moringa. ^[= Gärtn., Gattung aus der Familie der Kapparideen, Bäume mit doppelt oder dreifach gefiederten ...]
(Soringaöl, Moringaöl), fettes Öl, aus den Früchten von Moringa pterygosperma Gärtn. in Ostindien [* 2] und im tropischen Amerika [* 3] durch Pressen gewonnen, ist farblos oder schwach gelblich, geruch- und geschmacklos, vom spez. Gew. 0,912, wird erst bei 15° dickflüssig und an der Luft nicht ranzig, trocknet nicht und dient zur Bereitung von Parfümen, Salben und Pomaden, im Orient als Einreibung, um die Haut [* 4] geschmeidig zu erhalten. Bei längerm Stehen scheidet es sich in einen starren und einen flüssigen Teil, welch letzterer als Schmiermittel für feinere Maschinen, Uhren [* 5] etc. verwendet wird. Da das Behenöl stets hoch im Preise stand, so wurde es vielfach verfälscht und ist deshalb in Mißkredit und ziemlich außer Gebrauch gekommen.
s. Centaurea. ^[= L. (Flockenblume), artenreiche Gattung aus der Familie der Kompositen, ausdauernde, sehr selten ...]
westlichste Provinz Unterägyptens, zwischen dem linken Nilarm (Arm von Rosette) im O., der Libyschen Wüste im W. und dem Mittelländischen Meer (Bai von Abukir, Hafen von Alexandria) im NW., 10,780 qkm (196 QM.) groß, wovon 1085 kultiviert sind, und mit (1877) 238,590 Einw. (2680 Fremden). Die Provinz wird von zahlreichen Kanälen (Mahmudiehkanal) durchschnitten; den nördlichen Teil bedecken die Seen Maryut, Abukir, Edku. Eine von Tanta und von Kairo [* 6] kommende Bahn spaltet sich bei dem Hauptort Damanhur nach Alexandria und Rosette.
Stephan, forstwissenschaftl. Schriftsteller, geb. zu Fritzlar, bildete sich bei den nach Aschaffenburg [* 7] übergesiedelten Professoren der aufgehobenen Mainzer Universität, fungierte 1803 als Landkommissar, wurde 1804 kurfürstlicher Forstkontrolleur und 1808 Forstmeister im Amt Lohr. Bei dem Übergang Aschaffenburgs an Bayern [* 8] blieb in seiner Stellung, bis er 1819 die Verwaltung des Forstamtes Kothen erhielt. 1821-32 lehrte er als Professor der Naturgeschichte an der Forstlehranstalt zu Aschaffenburg. 1833 ward er zum Rektor der dort neuerrichteten Gewerbeschule ernannt, zog sich aber schon 1835 in den Ruhestand zurück und starb in Aschaffenburg. Er schrieb: »Der Spessart« (Leipz. 1823-27, 3 Bde.);
»Lehrbuch der Gebirgs- und Bodenkunde etc.« (Gotha [* 9] 1825-26, 2 Bde.);
»Lehrbuch der deutschen Forst- und Jagdgeschichte« (Frankf. a. M. 1831);
»Lehrbuch der Jagdwissenschaft« (das. 1835);
»Real- und Verballexikon der Forst- und Jagdkunde« (das. 1840-46, 7 Bde.);
»Forstliche Baukunde« (Leipz. 1845).
Besonderes Verdienst erwarb er sich mit Laurop durch die Herausgabe der »Systematischen Sammlung der Forst- und Jagdgesetze der deutschen Bundesstaaten« (Hadamar 1827 bis 1833, 5 Bde.),
welche er in dem »Archiv der Forst- und Jagdgesetze der deutschen Bundesstaaten« (Freiburg [* 10] 1834-47, 28 Bde.) fortsetzte. Ebenso hat er durch Begründung der »Allgemeinen Forst- und Jagdzeitung«, die er von 1825 bis zu seinem Tod herausgab, viel zur Förderung der Forstwissenschaft beigetragen. Auch die »Zeitschrift für das Forst- und Jagdwesen für Bayern« übernahm er 1823 und setzte sie bis zu seinem Tod fort.
Ernst, geograph. Schriftsteller, geb. zu Gotha, studierte in Jena, [* 11] Berlin [* 12] und Würzburg [* 13] Medizin, trat aber 1856 in die geographische Anstalt von Perthes in Gotha ein und widmete seine Kräfte vorzugsweise den Petermannschen »Mitteilungen«. Hier führte Behm bereits 1872 den wissenschaftlichen Nachweis, daß der (von Livingstone entdeckte) Lualaba in Afrika [* 14] mit dem Congo identisch sei, eine Behauptung, welche Stanley nach seiner ersten Reise entschieden bestritt, die aber später (1877) gerade durch ihn ihre Bestätigung fand. Im J. 1866 hatte Behm das »Geographische Jahrbuch« ins Leben gerufen, von dem 1872 der bevölkerungsstatistische Teil abgetrennt wurde, um (unter Mitredaktion von Herm. Wagner) als Ergänzungsheft der »Mitteilungen« unter dem Titel: »Die Bevölkerung [* 15] der Erde« (bis jetzt 7 Hefte, Gotha 1872-82) zu erscheinen. Seit 1876 führte er auch die Redaktion des statistischen Teils des »Gothaischen Hofkalenders« und übernahm 1878 nach Petermanns Tode die Redaktion der »Mitteilungen«. Er starb in Gotha.
Aphra, eine durch Schönheit, Witz und Abenteuer berufene engl. Dichterin und Schriftstellerin, Tochter des nachherigen Gouverneurs von Surinam, Johnson, wahrscheinlich in London [* 16] 1644 geboren, in Westindien [* 17] frei erzogen, trat in nähere Beziehungen zu dem amerikanischen Prinzen Oronoko, die ihr Stoff zu einem Roman (und danach Southern zu einem Trauerspiel) boten, lebte eine Zeitlang in Antwerpen, [* 18] zugleich als geheime Agentin Karls II. von England, heiratete den holländischen Kaufmann und lebte dann in London im Verkehr mit den geistreich ausgeladenen Kreisen, aber auch mit ernsten Männern, wie Pope und Dryden.
Sie starb 1689. In ihr findet die elegante Frivolität ihres Zeitalters den vollsten Ausdruck. Ihr Standpunkt wird hinlänglich dadurch charakterisiert, daß ihre »Poems« (zuerst Lond. 1684 u. öfter) zugleich Stücke von Rochester enthielten; ihre eignen Gedichte sind durch frische Leichtigkeit ausgezeichnet. Unter den »Histories and novels« (Lond. 1696 u. öfter) ist die vom Prinzen Oronoko die interessanteste. Die meisten ihrer 17 Schauspiele (»Plays«, Lond. 1702) zeichnen sich durch Witz aus, sind aber unselbständig in der Erfindung und englischen oder französischen Mustern nachgebildet. Eine neue Ausgabe ihrer Werke erschien 1871 zu London in 6 Bänden.
Vgl. Th. Cibber, Lives of the poets of Great Britain, Bd. 3 (Lond. 1753).
1) Wilhelm Joseph, Publizist, geb. zu Sulzheim, studierte die Rechte in Würzburg und Göttingen, [* 19] war von 1799 bis 1821 Professor des Staatsrechts zu Würzburg und, nachdem ihm infolge der Karlsbader Beschlüsse die Erlaubnis, Vorlesungen zu halten, entzogen worden, erster Bürgermeister daselbst, als welcher er die Zeitschrift »Unterhaltungen eines Bürgermeisters mit seinen Mitbürgern« herausgab. Die Unerschrockenheit, mit welcher Behr namentlich als bayrischer Landtagsabgeordneter für die Prinzipien des Konstitutionalismus eintrat, bestimmte die bayrische Regierung zur Einleitung einer Untersuchung gegen ihn, die seine Entlassung vom Bürgermeisteramt nach sich zog.
Nach mehrjähriger Untersuchung wegen demagogischer Umtriebe und Majestätsbeleidigung 1836 zur Abbitte vor dem Bildnis des Königs und zu Festungsstrafe von unbestimmter Dauer verurteilt, brachte Behr die darauf folgenden Jahre erst auf der Festung, [* 20] dann unter polizeilicher Aufsicht in Passau, [* 21] Regensburg [* 22] und endlich in Bamberg [* 23] zu, bis die Amnestie vom dem Greise seine volle Freiheit wiedergab. Zugleich erhielt er eine Entschädigungssumme von 10,000 Fl. und wurde darauf in die deutsche Nationalversammlung gewählt. Er starb Unter seinen zahlreichen Schriften sind hervorzuheben: »Versuch einer Bestimmung des rechtlichen Unterschiedes zwischen Lehnsherrlichkeit und Lehnshoheit« (Würzb. ¶
1799); »Darstellung der Bedürfnisse, Wünsche und Hoffnungen deutscher Nation« (Aschaffenb. 1816);
»Die Verfassung und Verwaltung des Staats« (Nürnb. 1811-12, 2 Bde.);
»Lehre [* 25] von der Wirtschaft des Staats« (Leipz. 1822);
»Von den rechtlichen Grenzen [* 26] der Einwirkung des Deutschen Bundes auf die Verfassung, Gesetzgebung und Rechtspflege seiner Gliederstaaten« (2. Aufl., Stuttg. 1820).
2) Johann Heinrich August von, königlich sächs. Staatsminister, geb. zu Freiberg, [* 27] besuchte das Lyceum seines Geburtsorts und studierte dann in Leipzig [* 28] erst Theologie, 1813-15 aber Rechtswissenschaft. Im Dezember 1816 wurde er Justitiar zu Purschenstein, 1833 Hofrat und Amtmann in Dresden. [* 29] Als Geheimer Finanzrat nahm er teil an der Ausarbeitung der neuen Strafgerichtsordnung und trat als Geheimrat in das Ministerium des Innern. Eine ihm angetragene Stelle im neuen Ministerium Zschinsky lehnte er ab, obwohl faktisch seine Teilnahme an demselben schon mit diesem Tag beginnt, und erst 14. Mai übernahm er offiziell das Portefeuille als Finanzminister.
Auf dem Landtag von 1849 bis 1850 sprach er sich wiederholt in versöhnlichem Sinn und mit Wärme [* 30] für ein freundliches Verhältnis zwischen Regierung und Volksvertretung aus. In der Kammer zeichnete sich Behr durch Rednertalent und parlamentarische Gewandtheit aus. Im Oktober 1858 übernahm er das Justizministerium; seine Verwaltung dieses letztern wurde für Sachsen [* 31] epochemachend durch mehrere wichtige Gesetze, namentlich das bürgerliche Gesetzbuch von 1861. Am ward er in den erblichen Adelstand erhoben. Im Mai 1866 trat er in den Ruhestand und starb zu Dresden.