Aus dieser Zeit stammen mehrere seiner Gedichte über die Türkenangelegenheiten, die nebst seinen übrigen
historischen Gedichten das Bedeutendste in seinen Werken sind. Demnächst finden wir ihn am
Hof
[* 9]
KaiserFriedrichs III., mit
dem er 1462 die Belagerung durch
ErzherzogAlbrecht und den
BürgermeisterHolzer aushielt. Er schrieb auf diese Begebenheit ein
Gedicht, dessen
Weise er die »Angstweise« nannte, und worin er seinen ganzen
Grimm über die
Wiener, »die
Handwerker,
Schälke
und Lasterbälge«, ausschüttete.
Infolgedessen bald von neuem zum
Wandern gezwungen, fand er endlich eine Zufluchtsstätte an
PfalzgrafFriedrichs I. (des sogen.
BösenFritz)
Hof in
Heidelberg,
[* 10] wo seit der
Stiftung der
Universität einiger litterarischer
Sinn herrschte.
Hier benutzte er die von dem
KaplanMatthias von
Kemnat wenig früher verfaßte Prosachronik von den Thaten dieses
Kurfürsten
zu einem umfassenden strophischen Gedicht auf
Friedrich, das diesen in niederer Schmeichelei als den edelsten und tapfersten
Helden aller
Zeiten feiert.
Schließlich kehrte in seine
HeimatSulzbach zurück, ward dort
Schultheiß und wurde in oder nach dem Jahr 1474 erschlagen.
Viele von seinen Gedichten, die mehr historisches
Interesse als poetischen Wert haben, sind noch ungedruckt; eine Anzahl findet
sich mitgeteilt in
Hagens »Sammlung für altdeutsche Litteratur und
Kunst«.
Sein
»Buch von den
Wienern« hatKarajan
(Wien
[* 11] 1843),
sein Gedicht auf
Friedrich I. K.
Hofmann (in
»Quellen und
Erörterungen zur bayrischen und deutschen Geschichte«,
Bd. 3,
Münch. 1863) herausgegeben.
Karajan veröffentlichte auch
»Zehn Gedichte« Behaims, darunter »Von der hohen
Schule zu
Wien« und »Von dem König
Ladislaus, wie er mit den
Türken streitet« (in den
»Quellen und Forschungen zur
Geschichte der vaterländischen Litteratur und
Kunst«, Bd. 1,
Wien 1848). Die geistlichen
Dichtungen Behaims wurden herausgegeben
von
Ph.
Wackernagel (in »Das deutsche
Kirchenlied«, Bd. 2, Leipz.
1867) und von
Nöldeke
(Halle
[* 12] 1857).
Für denselben
Fürsten bemalte er auch 1534 eine Tischplatte mit
Szenen aus dem
LebenDavids (im
Louvre). Um 1532 siedelte er
nach
Frankfurt
[* 17] a. M. über, wo er für den
BuchdruckerChr.
Egenolff zahlreiche
Zeichnungen für Holzschnittwerke
(Bibeln undChroniken)
lieferte und auch als Kupferstecher eine fruchtbare Thätigkeit entfaltete. In seinen letzten
Jahren kopierte er meist die
Stiche seines
Bruders, den er jedoch in der Feinheit der Grabstichelführung nicht erreicht. Beham starb in
Frankfurt
a. M. Er hat etwa 270 Kupferstiche und 300
Holzschnitte hinterlassen. Seine große Handfertigkeit und
Gewandtheit offenbaren sich auch in seinen
Zeichnungen. Wie sein
Bruder, gehörte auch er zu den
Kleinmeistern.
(Trägheit), diejenige
Eigenschaft der
Körper, nach welcher sie in derRuhe oder
in einmal angenommener geradliniger, gleichförmiger
Bewegungbeharren, solange sie nicht durch äußere Veranlassung eine
Änderung ihres Zustandes erleiden. Vgl.
Bewegung.
Feld- und Gartenarbeit, welche zum
Zweck hat, dem
Wurzelstock der
Pflanzen eine größere Erdumhüllung zu
geben oder fruchtbare
Erde um die
Wurzeln anzuhäufen oder auf dieselben gestreuten
Dünger zu bedecken.
Es wird im kleinen mit der Handhacke, im großen mit dem Häufelpflug ausgeführt, nachdem vorher der
Boden durch
Behacken
gehörig aufgelockert und gereinigt worden ist. Oft kann der
Zweck der Nahrungszufuhr durch tiefe Bearbeitung eines mit Dungstoffen
genügend versehenen Ackerbodens erreicht werden, indem der
Regen auf einem tief gelockerten
Boden gleichmäßiger
eindringt; der bessere Halt aber, welchen die angehäufte
Erde den
Pflanzen gibt, kann durch Tiefkultur nicht ersetzt werden.
Viele
Pflanzen, z. B.
Mais, alle Rübenarten, die
Kartoffeln u. dgl., müssen öfters behäufelt
werden und würden auf dem besten
Feld ohne starke Erdbedeckung nicht die gewünschten
Erträge geben.
Man nimmt das am besten vor, wenn die
Pflanzen eine
Höhe von 10-15
cm erreicht haben, vermeidet aber dabei das Bedecken der
Blätter mit
Erde.