einer
Kopie von
Murillos heil.
Antonius eröffnete. Diese letztere verschaffte ihm andre Aufträge ähnlicher Art, z. B.
den einer
Kopie nach
Tizians heiliger und profaner
Liebe und nach
Raffaels heil.
Cäcilia. Durch jenes Tiziansche
Bild in seiner
Vorliebe für das
Kolorit der
Venezianer bestärkt, strebte er mit immer größerm Erfolg nach tief gesättigter
Farbenglut.
Eins seiner frühern, noch in
Rom
[* 2] (1864) entstandenen
Bilder ist die
Mutter mit dem
Kind (Nationalgalerie in
Berlin).
[* 3] Etwas später entstanden das ebenso anmutige wie farbenkräftige
Bild:
Amor findet die
Psyche, und andre romantische und allegorische
Darstellungen, unter denen das
Volkslied am bekanntesten geworden ist. - Seine
GattinLuise Begas, geborne
Parmentier,
ist eine hervorragende Landschaftsmalerin, deren italienische
Landschaften sich durch ein feines
Naturgefühl, durch kräftige
Stimmung und reiches
Kolorit auszeichnen.
5)
Karl, Bildhauer,
Bruder des vorigen, geb. zu
Berlin, lernte im
Atelier von
Reinhold und schloß sich ganz an die
naturalistische Auffassung seines
Bruders bei geringerer Genialität, aber auch mit größerer Formenstrenge
an. Er hielt sich 1869 und 1873 in
Rom auf und stellte 1876 eine
Gruppe,
Faun mit
Kind scherzend, aus, welcher 1878 die
Geschwister
folgten, gleich ausgezeichnet durch die lebensvolle Behandlung des
Marmors. 1880 führte er eine Marmorbüste desKaisers
für die
Gemäldegalerie in
Kassel,
[* 4] 1882 zwei Kalksteinfiguren für die
Universität in
Kiel
[* 5] und zwei Sphinxgestalten für das
Regierungsgebäude in
Kassel aus.
bei dem
Menschen auch
Beischlaf genannt, die mehr oder minder innige Vereinigung eines männlichen
Individuums
mit einem weiblichen, durch welche im
Interesse der
Fortpflanzung dem männlichen
Samen
[* 7] Gelegenheit gegeben
wird, mit dem weiblichen
Ei
[* 8] zusammenzutreffen. Dieses Zusammentreffen geschieht bald innerhalb, bald außerhalb des weiblichen
Organismus, entweder sofort oder erst längere Zeit nach der Begattung, je nach der verschiedenen
Organisation derTiere und namentlich
ihrer Geschlechtswerkzeuge.
Befruchtung,
[* 9] der eigentliche
Zweck der Begattung, ist jedoch nicht notwendige
Folge derselben, sondern es kann
ohne
Befruchtung zur
Folge zu haben, wie umgekehrt
Befruchtung ohne vorausgegangenen Begattungsakt stattfinden (s.
Befruchtung).
Je nach der Innigkeit der Vereinigung beider
Geschlechter läßt sich eine äußere und innere Begattung unterscheiden; jene ist
aber mehr nur eine geschlechtliche
Annäherung, während bei dieser das männliche Zeugungsglied
(Rute)
in das weibliche Begattungsorgan
(Scheide) eingeführt wird. Es findet natürlich auch in dieser letztern Art der Begattung eine
große Verschiedenheit statt, welche ihren
Grund in der sehr mannigfaltigen Gestaltung der Begattungsorgane hat.
Bei sehr vielen
Tieren ist nur Eine Begattung notwendig, damit
Befruchtung erfolge; ja, ein solcher einziger Begattungsakt
erstreckt sich oft in seiner
Wirkung auf längere Zeit hinaus und auf eine ganz außerordentlich große
Menge weiblichen Keimstoffs,
z. B. bei manchen
Insekten,
[* 10] wo der
Same in einer sogen. Samentasche sich ansammelt, dort lange Zeit, oft den
Winter über, verweilt,
um im Frühjahr die von dem weiblichen
Insekt abzulegenden
Eier,
[* 11] meist viele
Tausende an Zahl, zu befruchten.
Bei vielen
Insekten und auch bei manchen andern
Tieren dauert der
Akt der Begattung lange Zeit, während er bei den höhern
Tieren im
allgemeinen meist nur kurz ist, dafür aber bei vielen öfters wiederholt wird
(Finken,
Katzen).
[* 12] Die
eigentliche Begattung geschieht
unter
Gefühlen von Wollust, welche einen solchen
Grad erreichen können, daß die
Empfänglichkeit für andre
Empfindungen geradezu
aufgehoben ist. Mit der Samenergießung ist für den männlichen Teil in der
Regel der höchste
Grad des Lustgefühls erreicht,
während bei dem weiblichen die Erregung noch einige Zeit fortzuwähren scheint. Zur Begattung treibt
die getrennten
Geschlechter ein unwiderstehlicher
Trieb, der Begattungstrieb oder
Geschlechtstrieb, welcher mit der
Geschlechtsreife
erwacht und bei den
Tieren meist an ganz bestimmte
Zeiten gebunden ist (s.
Brunst). Über die Begattung der
Haustiere s.
Viehzucht.
[* 13]
Die
Eigenschaft eines solchen
Papiers, wonach dasselbe ohne weitere
Formalitäten
durch bloßes
Indossament mitsamt den dadurch begründeten Rechtsansprüchen auf einen andern
übertragen werden kann, wird
Begebbarkeit genannt.
Bezeichnung desjenigen
Vermögens der
Seele, worin das
Wünschen und Verabscheuen,
Streben und Widerstreben des
Menschen seinen
Grund hat. Ist das
Streben daraufhin gerichtet, einen zukünftigen Zustand herzustellen,
und ist dieser erstrebte Zustand deshalb anziehend, so heißt das
Streben ein
Begehren im engern
Sinn; ist dagegen das
Streben
gegen den gegenwärtigen Zustand, der also abstoßend erscheint, berechnet, so bezeichnen wir dasselbe
als ein Verabscheuen.
Jenes ist ein Aufstreben einer
Vorstellung ins
Bewußtsein gegen Hindernisse mit Unterstützung durch verbundene
Vorstellungen,
dieses kann als Niedergedrücktwerden einer
Vorstellung durch entgegengesetzte mächtigere bezeichnet werden. Während die
ältere
Psychologie von einem obern und niedern Begehrungsvermögen sprach, erkennt die neuere nur eine
Einteilung der Begehrungen in
sinnliche oder materielle und geistige oder intellektuelle an. In die erste
Klasse gehört vor allen der sinnliche oder
Naturtrieb,
und diese Art der sinnlichen Begehrung prägt sich wieder am bestimmtesten aus im Nahrungstrieb, Bewegungstrieb,
Geschlechtstrieb.
Die zweite Unterabteilung der sinnlichen Begehrungen bilden die sinnliche
Begierde und ihr Gegenteil (Abscheu). Zu
der
Klasse der geistigen Begehrungen rechnet man
Neigungen und Abneigungen, Sehnsucht,
Wünsche, geistiges
Interesse, herrschend
gewordene
Begierden oder
Leidenschaften, endlich diejenige Begehrung, welche von der
Vorstellung der Erreichbarkeit des Begehrten
begleitet wird, d. h. den
Willen (s. d.), das
Wollen.
im allgemeinen jede über das Gewöhnliche erhöhte
Stimmung des geistigenLebens,
dieselbe werde nun, wie es z. B. bei dem Champagnerrausch der
Fall ist, durch physische oder, wie es z. B. im Liebesrausch,
in der Entzückung über eine wissenschaftliche
Entdeckung, über ein hinreißendes Kunstwerk, eine edle That, über die wahre
oder vermeintliche Gegenwart der
Gottheit geschieht, durch den lebhaften
Eindruck gewisser
Vorstellungen, d. h.
durch psychische
Reizmittel, erzeugt.
Folge derselben ist, daß der Begeisterte andern (oder auch sich selbst) unter dem Einfluß
eines
»Geistes« (des
Weins im ersten, eines höhern
Geistes,
Genius,
Dämons, ja der
Gottheit selbst im zweiten
Fall) zu stehen
und nicht sowohl selbst zu reden und zu handeln, als »denGeist« durch und aus sich reden und handeln
zu lassen den Anschein hat. Doch pflegt der
Ausdruck¶
mehr
»Begeisterung« nur für die letztere Form, die »Geistestrunkenheit«, für die Trunkenheit vom Wein höchstens der Name »Begeistung«
gebraucht zu werden. Beide Formen der Begeisterung jedoch haben das gemein, daß der »Geistes«- (wie der Weines-) Trunkene den umgebenden
»Nüchternen« zu »schwärmen«
scheint, die erhöhte Geistesstimmung bald für Entrückung des Geistes in höhere Sphären (Geistesverzückung,
Sehertum),
bald für Verrückung desselben (Wahnwitz, Geistesabwesenheit) gilt, der Schwärmer daher bald als höherer Weisheit
teilhaftig gepriesen, bald nach Luthers kräftigem Ausdruck als »Schwarmgeist« gemieden wird. Nur die erhöhte Geistesstimmung
jener erstern Art, deren Aussprüchen und Handlungen mustergültiger Wert beigelegt wird, pflegt im engsten Sinn des Worts
Begeisterung zu heißen. In diesem Sinn bedient man sich der Bezeichnung, wenn von den Schöpfungen künstlerischer, den Entdeckungen
wissenschaftlicher, den Thaten und Aufopferungen sittlicher, politischer und religiöser Begeisterung die Rede ist.
Legt man dabei auf den Umstand Gewicht, daß der Geist, unter dessen Einfluß der Begeisterte steht, ein von seinem
eignen verschiedener, die Begeisterung daher durch ein andres Geistwesen verursacht sei, so heißt sie Inspiration, wenn dieser Geist
der göttliche selbst ist, Theopneustie. Im andern Fall, wenn der Begeisterte unter der Herrschaft seines eignen, aus dem Alltagsschlummer
erwachten Geistes (seines Genius) stehend gedacht wird, erscheint die Begeisterung als Genialität, Enthusiasmus.
Wird auf den Inhalt der die Begeisterung erweckenden Ideen geachtet, die teils dem Gebiet der Erkenntnis (des Wahren), teils jenem der
Kunst (des Schönen), teils jenem des sittlichen Handelns (des Guten) angehören, so läßt sich eine logische, ästhetische
und moralische Begeisterung unterscheiden, von welch letztern beiden die religiöse als Begeisterung für
das Heilige und Vollkommene nur eine Abart ist. Obwohl nun jeder Mensch der Begeisterung fähig ist und in eine höhere Stimmung gesetzt
zu werden pflegt, sobald eine Idee ihm näher tritt, so setzt doch die in höherm Sinn immer ein eminenteres Maß geistiger,
leicht in Bewegung zu setzender Kräfte, besonders eine lebhafte Einbildungskraft und ein leicht erregbares
Gemüt, gleichzeitig aber auch gleichmäßige Stärke
[* 15] der Reflexion
[* 16] und des Willens voraus, um Maß zu halten und selbst über
die kühnsten Aufschwünge der Seele freithätig zu gebieten, um nicht, wie diesem Geschick schwache, mit einer großen Reizbarkeit
und lebendiger Phantasie begabte Gemüter immer unterliegen, in Schwärmerei und selbst in Wahnsinn zu verfallen.
Die Begeisterung wirkt nicht minder auf das Vorstellungs- als auf das Begehrungsvermögen. Indem der Gegenstand die ganze Seele erfüllt,
so daß dieselbe nur mit ihm sich beschäftigt, gegen alles andre gleichsam blind und taub ist, richtet sich ihr Blick
ausschließlich nur auf ihn mit einer Schärfe, daß sie ihn klarer schaut als alles andre. Die Begeisterung überschaut Vergangenheit,
Gegenwart und Zukunft gleichsam mit Einem Blick, erkennt Schwierigkeiten nicht nur schnell, sondern entdeckt auch leicht die
Mittel, dieselben zu überwinden, und wendet dieselben mit einer Entschiedenheit oder Beharrlichkeit an, daß
der ruhige Beobachter über die Erfolge staunt. Je klarer aber die Vorstellungen sind, auf welchen die Begeisterung ruht, desto mächtiger
wirken sie auch auf Gemüt, Willen und Begehrungsvermögen, reißen dieselben mit sich fort und spornen sie an, die Idee so schnell
wie möglich zu realisieren. So wirkt die Begeisterung bei dem Dichter, Redner, Maler, Musiker, Baumeister etc., so
daß das Schaffen ein wunderhaft schnelles aus Einem großartigen Guß
wird. Mit Recht unterscheidet man noch eine wahre (d. h.
wirkliche) und falsche (d. h. bloß eingebildete) und versteht unter der erstern jene reine,
tiefe, durch Ideen verursachte und auf solche gerichtete Erregtheit des Gemüts, unter letzterer dagegen
die affektierte Geistesstimmung, die nüchtern bleibt, aber berauscht scheinen will.