italienischen
Reise 1826 dichtete er die
»Elegien aus
Genua«,
[* 2] die ausgezeichnetsten unter seinen lyrischen
Poesien. Das Jahr 1827 verlebte
er größtenteils in
München,
[* 3] wo er seine
Tragödie
»Struensee« (Stuttg. 1827; neue Ausg., Leipz.
1871), seine formell vollendetste dramatische
Arbeit, verfaßte, zu der sein
BruderJakob (der bekannte
KomponistMeyerbeer) eine
vorzügliche
Musik schrieb. Die
Tragödie steht in der Mitte zwischen den Iambentrauerspielen der 20er Jahre und den spätern
charakteristisch-realistischen dramatischen
Anläufen, enthält auch einzelne große
Momente und
Züge, vermag aber für den
Helden nicht zu gewinnen.
ist in Bezug auf Charakterzeichnung und dramatisches
Interesse weit schwächer und fand so wenig Beifall wie sein
Lustspiel
»Nenner und
Zähler«. Beer starb in
München.
Seine »Sämtlichen Werke« gab
Eduard v.
Schenk mit einer
Biographie heraus (Leipz. 1835). Von dem bescheiden-liebenswürdigen
Wesen des Dichters zeugt sein »Briefwechsel mit
Immermann und
Schenk« (hrsg. von letzterm, Leipz.
1837).
Seit Mai 1873 ist Beer korrespondierendes Mitglied der
Wiener, seit 1871 auswärtiges Mitglied der
Leidener
[* 12]
Akademie. Ausgebreitete
Reisen durch die Hauptländer
Europas dienten historischen
Studien und der Kenntnisnahme des Unterrichtswesens. Als Geschichtschreiber
hat sich Beer namentlich um die Zeit
Maria Theresias und
Josephs II. verdient gemacht. Außer mehreren Abhandlungen
in dem
»Archiv für österreichische Geschichte« und in
Sybels
»HistorischerZeitschrift« veröffentlichte Beer: »Geschichte des
Welthandels«
(Wien 1860-84, 3 Abtlgn. in 4 Bdn.);
»Die Fortschritte des Unterrichtswesens in den Kulturstaaten
Europas« (mit
Hochegger, das. 1867-68, 2 Bde.);
(Großer), höchster Gipfel des
ThüringerWaldes, nördlich von
Suhl,
[* 18] auf gothaischem Gebiet gelegen, 984 m
hoch, ein breiter und ausdrucksloser, dazu dicht bewaldeter Flachkopf, der keine Aussicht gewährt und
daher nicht besucht wird.
(lat.
Bacca), mehr oder minder fleischige und saftige, im Zustand der
Reife nicht aufspringende
Frucht, bei der die innern
Schichten des Fruchtgehäuses ebenfalls aus fleischigem oder saftigem
Gewebe
[* 20] bestehen, während die
äußern
Schichten derselben derber sind, zum Unterschied von der
Steinbeere oder
Steinfrucht, bei welcher der innere Teil
hart und
trocken ist, wie bei der Kirsche. Beeren sind z. B. die
Früchte der Weinrebe, der
Stachel- und Johannisbeere,
des
Nachtschattens etc. Die Beere ist bald ein-, bald mehrfächerig, bald ein-, bald
zwei-, drei-, bald vielsamig.
Ihr saftiges
Zellgewebe wird entweder vorzugsweise vom Fruchtgehäuse und von den Scheidewänden oder hauptsächlich vom
Samenträger,
wie z. B. beim
Nachtschatten
(Solanum), gebildet, oder es besteht vornehmlich aus einem erst während des
Reifens innerhalb der Fruchtfächer erzeugten neuen
Zellgewebe (Fruchtbrei, pulpa), wie bei der
Gurke und
Zitrone. Oft nennt
man im gewöhnlichen Sprachgebrauch eine
Frucht Beere, welche im botanischen
Sinn keine solche ist, wie z. B. die
Erdbeere, bei
welcher der größere Teil der aufgeschwollene und saftig gewordene
Fruchtboden ist, in welchem die kleinen
Früchte stecken, oder wie die Maulbeere, welche einen ganzen
Blütenstand
[* 21] darstellt, indem die Perigone der kleinen
Blüten
eine fleischige
Masse bilden, in welcher erst die kleinen, nußartigen
Früchte eingesenkt liegen. Derartige
Früchte und
Fruchtstände
heißen
Scheinbeeren. Dagegen ist im botanischen
Sinn manche
Frucht eine Beere, welche der gewöhnliche Sprachgebrauch
nicht so nennt, z. B. der Granatapfel, die
Kürbis- und Gurkenfrucht u. a.
der blaue
Farbstoff, welcher sich in vielen blauen
Beeren, z. B. in Heidelbeeren, findet, durch
Säuren rot,
durch
Alkalien grün wird, und den man bisweilen in der
Färberei benutzt.
(lat.
Galbulus), Fruchtzapfen der
Nadelhölzer,
[* 22] welcher, anstatt zu verholzen, ein weiches, saftiges
Gewebe
bekommt und dadurch einer echten
Beere äußerlich gleicht, wie beim
Wacholder.