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Scheiben gehören zusammen und werden gegeneinander geschlagen (forte), oder man läßt die Ränder leise gegeneinander klirren (piano).
Scheiben gehören zusammen und werden gegeneinander geschlagen (forte), oder man läßt die Ränder leise gegeneinander klirren (piano).
(spr. -ham), städtischer Vorort von London [* 2] in der engl. Grafschaft Kent, 10 km südsüdöstlich von der Londonbrücke, mit (1881) 13,011 Einw.
s. Buochs. ^[= Dorf im schweizer. Kanton Unterwalden, an der Mündung der Engelberger Aa in den Vierwaldstätter ...]
1) Karl Ferdinand, Sprachforscher, geb. zu Liser im Kurtrierschen, besuchte erst das Priesterseminar in Hildesheim, [* 3] später (1800) die Universität Göttingen, [* 4] wo er Medizin studierte und 1802 durch seine »Abhandlung von dem Einfluß der äußern Wärme [* 5] und Kälte auf den menschlichen Körper« einen Preis gewann, wirkte seit 1803 als praktischer Arzt an verschiedenen Orten, seit 1815 in Offenbach, [* 6] wo er 1823 ein Erziehungsinstitut errichtete und starb.
Bekannter als durch seine naturwissenschaftlichen Leistungen ist Becker durch seine Behandlung der deutschen Sprache [* 7] geworden. Seine Weise, die vorfindliche Sprache als einen streng logischen Organismus aufzufassen, hatte viel Bestechendes, bis J. Grimms Werke das Irrige dieser Behandlungsweise ins Licht [* 8] stellten. Beckers Hauptschriften auf diesem Gebiet sind: »Die deutsche Wortbildung« (Frankf. 1824);
»Deutsche [* 9] Sprachlehre« (das. 1827);
»Ausführliche deutsche Grammatik« (2. Aufl., Prag [* 10] 1870, 3 Bde.),
der zur Seite die »Schulgrammatik der deutschen Sprache« (das. 1831, 11. Aufl. neu bearbeitet von Th. Becker u. d. T.: »Handbuch der deutschen Sprache«, das. 1876) steht.
Außerdem schrieb er: »Organism der Sprache« (2. Aufl., Prag 1841);
»Der deutsche Stil« (das. 1848; 3. Aufl. von Lyon, [* 11] das. 1883);
»Lehrbuch des deutschen Stils« (hrsg. von Th. Becker, das. 1850; 2. Aufl. 1870) u. a.
2) Wilhelm Adolf, ausgezeichneter Archäolog, Sohn von Becker 6), geb. 1796 zu Dresden, [* 12] war erst für den Kaufmannsstand bestimmt, besuchte dann seit 1812 die Landesschule Pforta, studierte seit 1816 in Leipzig, [* 13] wurde 1822 Konrektor zu Zerbst, [* 14] 1828 Professor zu Meißen, [* 15] 1837 außerordentlicher, 1842 ordentlicher Professor der klassischen Archäologie an der Universität zu Leipzig und starb in Meißen. Seine mit Recht vielverbreiteten Schriften: »Gallus, oder römische Szenen aus der Zeit Augusts« (Leipz. 1838; 3. Aufl. von Rein, das. 1863, 3 Bde.; neu bearbeitet von Göll, Berl. 1880-82) und »Charikles, oder Bilder altgriechischer Sitte« (Leipz. 1840; 2. Aufl. von K. Fr. Hermann, das. 1854, 3 Bde.; neu bearbeitet von Göll, Berl. 1877-78) bieten eine Darstellung der Privataltertümer in Form eines Romans, dem die wissenschaftlichen Nachweisungen in einem Anhang beigegeben sind. Sein Hauptwerk ist das »Handbuch der römischen Altertümer« (Leipz. 1843-46, Bd. 1 u. 2; nach seinem Tod fortgesetzt von Marquardt, das. 1849-68, Bd. 3-5). Von Bedeutung sind auch die Abhandlungen: »De comicis Romanorum fabulis« (Leipz. 1837) und »De Romae veteris muris atque portis« (das. 1842).
3) Karl, Statistiker, geb. zu Strohausen im Oldenburgischen, wurde 1842 Offizier, war später auch als Lehrer in der Offizierbildungsanstalt zu Oldenburg [* 16] thätig und nahm 1850 als Hauptmann in der schleswig-holsteinischen Armee an dem Feldzug gegen Dänemark [* 17] teil. Nach Auflösung der Armee 1851 widmete sich Becker dem Studium der Volkswirtschaft und Statistik an den Universitäten Göttingen und Berlin [* 18] und organisierte sodann das großherzoglich oldenburgische Statistische Büreau, dem er 1855-72 als Direktor vorstand.
Unter seiner Leitung sind von 1857 bis 1872: 13 Hefte der »Statistischen Nachrichten über das Großherzogtum Oldenburg« sowie eine Statistik der Rechtspflege im Großherzogtum Oldenburg erschienen;
auch redigierte er das »Magazin für die Staats- und Gemeindeverwaltung im Großherzogtum Oldenburg« und hatte durch diese Arbeiten sowie durch seine thätige Mitwirkung an den Arbeiten der Konferenzen der amtlichen deutschen Statistiker schon einen weit über die Grenzen [* 19] seiner Heimat hinausreichenden Ruf erworben, als er 1872 zum Direktor des neuerrichteten kaiserlichen Statistischen Amtes in Berlin ernannt wurde, in welcher Eigenschaft er die Herausgabe der »Monatshefte zur Statistik des Deutschen Reichs« und des »Statistischen Jahrbuches« leitet.
Besondere Anerkennung verdienen die Bemühungen Beckers, die Arbeiten der Bevölkerungsstatistik immer mehr zu vertiefen und die Ergebnisse der verschiedenen Staaten durch gleichmäßige und erweiterte Erhebungsformulare vergleichbarer zu machen.
Vgl. hierüber seine Abhandlung »Zur Berechnung von Sterbetafeln an die Bevölkerungsstatistik zu stellende Anforderungen« (Berl. 1874).
4) Otto, Augenarzt, geb. auf dem Domhof bei Ratzeburg in Mecklenburg-Strelitz, studierte 1847 zu Erlangen [* 20] Theologie und Philologie, 1848-51 Mathematik und Naturwissenschaften in Berlin, ging dann als Hofmeister nach Wien, [* 21] studierte dort 1854-59 Medizin, wurde Sekundärarzt am allgemeinen Krankenhaus, [* 22] 1862 Privatassistent, dann klinischer Assistent bei Arlt, habilitierte sich 1867 für Augenheilkunde und ging 1868 als Professor der Augenheilkunde nach Heidelberg. [* 23] Er bearbeitete einen »Atlas [* 24] der pathologischen Topographie des Auges« (Wien 1874-78) und schrieb: »Pathologie und Therapie des Linsensystems« in Gräfe-Sämisch' »Handbuch der Augenheilkunde«.
5) Rudolf Zacharias, Volksschriftsteller, geb. zu Erfurt, [* 25] studierte in Jena [* 26] Theologie und kam 1782 als Lehrer an das Basedowsche Erziehungsinstitut (Philanthropin) in Dessau. [* 27] Durch Lösung der Berliner [* 28] Preisfrage: »Ist es nützlich, das Volk zu täuschen?« (1779) auf das Gebiet der Volksschriftstellerei geführt, gab er 1782 und 1783 die »Dessauische Zeitung für die Jugend« heraus, die er nach seiner Übersiedelung nach Gotha [* 29] 1784 als »Deutsche Zeitung für die Jugend« fortsetzte und 1796 zur »Nationalzeitung der Deutschen« erhob. Seine Überzeugung, daß die menschliche Glückseligkeit auf Befriedigung des dem Menschen innewohnenden Verbesserungstriebes beruhe, suchte er in seinen »Vorlesungen über die Pflichten und Rechte der Menschen« (Gotha 1791-92, 2 Bde.) zu begründen und stellte dazu in seinem »Not- und Hilfsbüchlein, oder lehrreiche Freuden- und Trauergeschichte des Dorfs Mildheim« (Gotha 1787-98, 2 Bde.; neue Aufl. 1838) ein praktisches Beispiel der zweckmäßig geleiteten Selbstbildung einer vorher verwilderten Dorfgemeinde so lebendig und anregend dar, daß davon binnen 25 Jahren über eine halbe Million Exemplare in deutscher und auch in fremden Sprachen verbreitet wurden. Diesem Volksbuch schlossen sich sein »Mildheimisches Liederbuch« (Gotha 1799, 8. Aufl. 1837) und sein »Mildheimisches Evangelienbuch« (das. 1816) würdig an. Nicht minder verdienstlich ist sein »Anzeiger«, den er 1791 neben der »Deutschen Zeitung« begründete, und der 1792 durch kaiserliches Privilegium zum »Allgemeinen Reichsanzeiger« erhoben, 1806 aber in den »Allgemeinen Anzeiger der Deutschen« umgewandelt wurde. Im J. 1797 gründete er, ¶
hauptsächlich zum eignen Vertrieb seiner Zeitschriften und Bücher, die Beckersche Buchhandlung in Gotha und wurde 1802 zum schwarzburg-sondershäusischen Hofrat ernannt. Wegen eines Aufsatzes in der »Nationalzeitung« ward er durch französische Gendarmen verhaftet und bis April 1813 in Magdeburg [* 31] gefangen gehalten; erst auf Verwendung des Herzogs von Gotha bei Napoleon I. erhielt er seine Freiheit wieder. Seine darauf bezügliche Schrift »Beckers Leiden [* 32] und Freuden in 17monatlicher französischer Gefangenschaft« (Gotha 1814) ist ein interessanter Beitrag zur Zeitgeschichte. Auch der deutschen Kunstgeschichte hat Becker durch Herausgabe von Derschaus »Holzschnitten alter deutscher Meister« (Gotha 1808-1816, 3 Lfgn.) einen schätzenswerten Dienst geleistet. Außerdem schrieb er noch »Das Eigentumsrecht an Geisteswerken« (Frankf. 1789). Becker starb - Sein Sohn Friedrich Gottlieb Becker, geb. vereinigte 1830 die »Nationalzeitung der Deutschen« und den »Allgemeinen Anzeiger« in ein täglich erscheinendes Blatt, [* 33] das 1850 einging. Er war 1848 Mitglied der deutschen Nationalversammlung, dann bis 1860 Direktor der Gothaer Feuerversicherung und starb
6) Wilhelm Gottlieb, Belletrist und Kunstschriftsteller, geb. zu Oberkallenberg in Sachsen, [* 34] lehrte seit 1776 am Philanthropin zu Dessau, ward 1782 Professor an der Ritterakademie zu Dresden, erhielt 1795 die Aufsicht über die Dresdener Antikengalerie und das Münzkabinett und vereinigte damit seit 1805 die über das Grüne Gewölbe. Er starb in Dresden. Die besten seiner Gedichte und Erzählungen sind enthalten in dem »Taschenbuch zum geselligen Vergnügen« (Leipz. 1791 bis 1814, fortgesetzt von Kind),
den »Erholungen« (das. 1796-1810) und »Neuen Erholungen« (1808-1810). Großen Beifall fand sein »Augusteum«, Dresdens antike Denkmäler enthaltend (Dresd. 1805-1809, 2 Bde.; 2. vermehrte Aufl. von seinem Sohn W. A. Becker, Leipz. 1832-37, mit 162 Kupfertafeln).
7) Karl Friedrich, bekannter Geschichtschreiber, geb. 1777 zu Berlin, studierte in Halle [* 35] Philosophie und Geschichte, war eine Zeitlang Hauslehrer in Kottbus, dann 1798-1800 Mitglied des Seminars für gelehrte Schulen in Berlin. Wegen Kränklichkeit mußte er jeder unterrichtenden Thätigkeit entsagen und widmete sich ausschließlich litterarischen, besonders geschichtlichen, Arbeiten, denen er bis zu seinem Tode, der erfolgte, oblag. Er ist Verfasser mehrerer sehr gelesener Schriften: »Erzählungen aus der Alten Welt für die Jugend« (Halle 1801-1803, 3 Bde.; 10. Aufl. von Masius, 1873),
»Die Dichtkunst aus dem Gesichtspunkt des Historikers« (Berl. 1803),
besonders aber der bekannten, für die allgemeine Bildung in Deutschland [* 36] sehr einflußreich gewordenen »Weltgeschichte für Kinder und Kinderlehrer« (das. 1801-1805, 9 Bde.), welche von Woltmann und K. A. Menzel fortgesetzt, später von Loebell, dann von A. Schmidt und E. Arnd (8. Aufl., das. 1874, 22 Bde.) und neuerdings von W. Müller (Stuttg. 1883 ff.) überarbeitet und fortgesetzt wurde, wodurch sie eine größere wissenschaftliche Gediegenheit erhielt, freilich auch den eigentümlichen Reiz der Beckerschen Darstellung ganz einbüßte.
8) Nikolaus, der Dichter des »Rheinliedes«, geb. zu Bonn, [* 37] studierte die Rechte, ward 1838 Auskultator, später als Schreiber bei einem Friedensgericht angestellt, starb in Hunshoven ^[richtig: Hünshoven]. Seinen Ruf hatte er 1840 durch das Lied: »Sie sollen ihn nicht haben, den freien, deutschen Rhein etc.«, welches als ein volkstümlicher Ausdruck des deutschen Gefühls ungemessenen Beifall fand, erworben. Der König von Preußen [* 38] überwies dem Dichter ein Honorar von 1000 Thlr., und König Ludwig von Bayern [* 39] übersandte ihm einen Ehrenpokal.
Auch erschienen von dem »Rheinlied« über 70 Kompositionen, von denen jedoch keine eigentlich populär wurde. Da das Lied dem französischen Nationalstolz zu nahe trat, so rief es in Frankreich Erwiderungen hervor, unter denen die von Alfred de Musset: »Nous l'avons eu, votre Rhin allemand«, sich durch Übermut auszeichnete, während Lamartines »Friedensmarseillaise« (1841) versöhnlichere Saiten anschlug. Beckers gesammelte »Gedichte« (Köln [* 40] 1841) erhoben sich nicht über das Gewöhnliche und gingen spurlos vorüber.
9) August, Dichter und Schriftsteller, geb. zu Klingenmünster in der Pfalz, studierte 1847-50 zu München [* 41] Philosophie und Geschichte, widmete sich dann ganz der Litteratur, in der er mit einer Reihe von Liedern und Novellen (unter ihnen die Preisnovelle »Die Pestjungfrau«) debütierte, und erwarb sich durch das lyrisch-epische Gedicht »Jungfriedel, der Spielmann« (Stuttg. 1854),
das, an einen lockern Faden [* 42] gereiht, poetische Bilder aus dem Sänger-, Wander- und Kriegerleben des 16. Jahrh. enthält, seinen ersten Ruf. Seit 1855 fleißiger Mitarbeiter der Augsburger »Allgemeinen Zeitung«, fand Becker mit dem Skizzenbuch »Die Pfalz und die Pfälzer« (Leipz. 1858) den Übergang zur Publizistik. Seit 1859 gab Becker die »Isar-Zeitung« heraus, welche der liberalen großdeutschen Partei zum Organ diente. Die tägliche Sorge für ein großes Blatt beeinträchtigte jetzt zwar seine poetische Produktionslust, doch legten einzelne Dichtungen und Novellen (so die Festhymne zur Eröffnung der Befreiungshalle bei Kelheim) gleichwohl Zeugnis von seiner ungeschwächten poetischen Kraft [* 43] ab. Während der beginnenden Katastrophe der deutschen Verhältnisse ward (Juli 1864) das Erscheinen der »Isar-Zeitung« eingestellt.
Nachdem der Dichter schon früher eine Sammlung »Novellen« (Pest 1856) veröffentlicht, erschienen jetzt rasch nacheinander die Romane: »Des Rabbi Vermächtnis« (Berl. 1866-67, 6 Bde.),
ein Gemälde aus der Zeit der ersten französischen Revolution;
»Hedwig« (das. 1868, 2 Bde.) und »Vervehmt« (das. 1868, 4 Bde.), welch letzteres Werk dem Verfasser viele Anfechtungen zuzog, weil man lebende Persönlichkeiten des bayrischen Hofs darin geschildert glaubte. Becker siedelte bald darauf nach Eisenach [* 44] über, wo er noch jetzt lebt. Er wandte sich immer mehr der Romanproduktion zu, sammelte frühere Novellen unter dem Titel: »Aus Dorf und Stadt« (Berl. 1869) und veröffentlichte an neuen Romanen: »Der Karfunkel« (das. 1870);
»Der Nixenfischer« (das. 1871, 2 Bde.);
»Das Turmkätherlein« (Leipz. 1872, 4 Bde);
»Meine Schwester« (Wismar [* 45] 1876, 4 Bde.);
»Maler Schönbart, eine Geschichte aus der Mark Brandenburg« [* 46] (3. Aufl., Kassel [* 47] 1878) und »Auf Waldwegen« (Stuttg. 1881).
10) Jakob, Maler, geb. zu Dittelsheim bei Worms, [* 48] erhielt in letzterer Stadt den ersten Unterricht in der Kunst und zeichnete und lithographierte dann in Frankfurt [* 49] a. M. mehreres, namentlich im Verein mit Dielmann ein Rheinpanorama. Seit 1833 widmete er sich in Düsseldorf [* 50] unter Schirmers Leitung erst der Landschaftsmalerei, ging dann zum historischen Fach über und lieferte einige Darstellungen aus dem Buch des Tobias, worauf er sich auch in der romantischen Richtung versuchte. Bald erkannte er aber, daß die Genremalerei, welche damals zuerst eine ¶