Beaumont für Aufhebung der
Sklaverei eintrat; »L'Irlande sociale, politique et religieuse« (1839, 2 Bde.; 7. Aufl.
1863; deutsch, Braunschw. 1840, 2 Bde.).
Die beiden letzten
Schriften wurden vom
Institut, dessen Mitglied Beaumont war, mit dem
Preis gekrönt.
(spr. bohmōnt),Francis, berühmter brit. Dichter, geb. 1586 zu
Grace-Dieu in der
GrafschaftLeicester
[* 2] auf dem Stammgut seiner
Familie, eines alten normännischen Adelsgeschlechts, machte in
Oxford
[* 3] und
London
[* 4] rechtswissenschaftliche
Studien und starb im März 1615. Als Dichter ist sein
Name unzertrennlich von dem
JohnFletchers, des
Sohns eines
Bischofs, geb. 1576, der sich eine Zeitlang zu
Cambridge aufhielt, aber ohne sich
wissenschaftlichen Berufsstudien zu widmen, und im
August 1625 in
London starb.
Die fast zur
Mythe gewordene
Verbindung beider Dichter begann um 1605. Ihr erstes gemeinsames
Schauspiel war »The woman hater«
(1607); ihm folgten bis 1615 etwa 37
Dramen, darunter die
Trauerspiele: »The maid's tragedy« und »Valentinian«,
die
Komödie »The wildgoose chase«. Meist rührte die
Erfindung von
Fletcher, die Ausführung von Bèaumont her. Nach dem
Tode des letztern
arbeitete
Fletcher mit
Hilfe andrer weiter.
Shakespeare diente ihnen im allgemeinen als Vorbild, doch machen sich auch spanische
und antike Einflüsse bemerklich.
Die Zeitgenossen waren geneigt, ihre zum Teil äußerlich mehr planmäßigen
Arbeiten noch über die
Shakespeares
zu stellen, ein
Urteil, welches die Nachwelt nicht anerkannt hat. Um dem großen
Meister gleichzukommen, mangeln ihnen bei
sonst ausgezeichneter Begabung die erforderliche Mäßigung und Umsicht; auch suchten
sie den ausschweifenden
Wünschen des
Publikums oft auf
Kosten der wahrenPoesie zu genügen. Im allgemeinen sind die komischen
Stellen in ihren
Stücken gelungener als die pathetischen und tragischen.
Die Werke
Beaumonts und
Fletchers (nach einigen Einzeldrucken zuerst gesammelt 1647) wurden mehrfach kommentiert und herausgegeben,
z. B. von Theobald, Sewart und Sympson (Lond. 1758, 10 Bde.),
am besten von
Dyce (das. 1843-46, 11 Bde.).
Eine vollständige deutsche Übersetzung fehlt noch; einzelnes übersetzte
Kannegießer in
»Beaumonts und
Fletchers dramatische
Werke« (Berl. 1808, 2 Bde.),
EdouardFerdinand de la Bonninière, Vicomte de, franz. Geschichtschreiber,
Vetter
von
Beaumont 1), geb. 1816 auf dem
Schloß La Mothe Souzay
(Indre-et-Loire), versuchte sich zuerst in
Romanen (»Un marquis d'autrefois«,
1839;
»DonLuis«, 1838, etc.) und schrieb dann das geschätzte historische Werk »Les
Suédois depuis
Charles XII jusqu'à Oscar I« (1841, 2 Bde.; 2. Aufl.
1847) auf
Grund von Forschungen, die er während einer
Mission nach
Schweden
[* 6] unternommen hatte. 1851-53 war Beaumont-Vassy
Präfekt in
Laon,
ließ sich zu finanziellen Schwindeleien fortreißen und wurde 1859 zu 2
Jahren Gefängnis verurteilt. Er starb in
Paris.
[* 7]
Bedeutungslos ist seine
»Histoire des
États européens depuis le Congrès de
Vienne« (1843-53, 6 Bde.). Von der
»Histoire de
mon temps« erschien die erste
Serie in 4
Bänden 1855-58 (deutsch, Leipz. 1855-59, 4 Bde.)
und von der zweiten
Serie 2
Bände 1864-65;
dieselbe schildert von einem sehr ausgesprochenen konservativen
Parteistandpunkt aus die Zeit
der Julimonarchie und der
Republik von 1848. Außerdem schrieb Beaumont-Vassy die
Romane: »Un dernier rêve
de jeunesse« (1852) und »Une intrigue dans
le grand monde« (1867; deutsch,
Wien
[* 8] 1867);
ferner: »Les salons de
Paris et la société
parisienne sous
LouisPhilippe« (1866);
»Les salons deParis et la société parisienne sous
Napoléon III«
(1868);
(spr. bohn),Florimont de,
Mathematiker, geb. 1601 zu
Blois, war erst
Militär, später aber
Rat bei dem königlichen
Gericht in seiner Vaterstadt, wo er 1652 starb. Er war ein Jugendfreund
Descartes' und trug wesentlich
zur Vervollkommnung der von diesem eingeführten analytischen
Geometrie bei. In der Geschichte der
Mathematik ist die nach
ihm benannte Aufgabe bemerkenswert als erstes
Beispiel der Bestimmung einer krummenLinie durch eine
Eigenschaft
ihrer
Tangente.
Sein Werk
»De aequationum constructione et limitibus« wurde von E. Bartholin herausgegeben.
Durch die am 24. Nov. zurückgewiesenen
Angriffe bei
Ladon und Maizières auf die Absicht der
Franzosen aufmerksam
gemacht, verschanzte
Voigts-Rhetz seine
Positionen bei und ließ namentlich die Stadt, welche den
Mittelpunkt seiner
Aufstellung
bildete, stark verbarrikadieren. Er hatte nur 3
Brigaden (11,000 Mann und 70
Geschütze)
[* 12] zur
Verfügung. Der Feind griff 28. Nov., morgens 8
Uhr,
[* 13] die preußischen
Stellungen mit überlegenen Truppenmassen (60,000 Mann und 138
Geschütze) an. Den heftigsten
Kampf hatte die
Brigade Wedell zu bestehen, welche das Städtchen Beaune la Rolande, das mit
Granaten
[* 14] beworfen ward und zu brennen anfing,
verteidigte. Trotz der feindlichen Übermacht gelang es dem 10.
Korps, sich zu behaupten, da die Feinde nicht
zu gleicher Zeit ihre ganze Streitkraft entwickelten. Das 20.
Korps¶
mehr
war schon erschöpft, als das 18. eingriff. Um 4 Uhr nachmittags erhielt das 10. Korps Unterstützung. Die 1. preußische Kavalleriedivision
und 4 Bataillone von der 5. Infanteriedivision warfen sich auf den linken feindlichen Flügel. Erst nach Anbruch der Nacht zog
sich der Feind, auf allen Seiten zurückgeschlagen, in den Wald von Orléans
[* 16] zurück. Der Verlust der Franzosen
belief sich auf 1300 Mann an Toten und Verwundeten und 1800 Gefangene; der deutsche Verlust betrug 38 Offiziere und 858 Mann.
Vgl. v. Scherff, Die Schlacht bei Beaune la Rolande (Berl. 1872).