Konvent zu verteidigen und that es, indem er seine
Verdienste möglichst hervorhob. 1791 gab er »La mère coupable«, die
schon erwähnte rührselige Fortsetzung der
»Hochzeit«, heraus. 1792 zog ihm ein Flintenankauf, den er
für Rechnung der
Regierung
in
Holland ausführte, viele Verdrießlichkeiten und
Gefahren zu. Er wurde gefangen genommen und entfloh
nach
London,
[* 2] kehrte aber bald zurück, um mit den langweiligen
»Mémoires, ou mes six époques« (1793) sich zu rechtfertigen.
Dann mußte er wieder fliehen, diesmal nach
Hamburg,
[* 3] wo er in der äußersten
Not lebte, so daß er sogar am
Licht
[* 4] sparen mußte. 1796 kehrte
er, fast ganz taub, zu seiner
Familie zurück und starb am
Schlagfluß. Man sagte auch, er habe
sich selbst vergiftet. Außer den genannten
Schriften existieren von ihm einige politische
Aufsätze über
England und seine
Kolonien.
Sein
»Théâtre« erschien in neuer
Ausgabe von
Saint-Marc Girardin (1861) und von d'Heylli und Marescot (1868-72, 4 Bde.)
mit Anmerkungen; seine
»Œuvres complètes« gaben Moland (1874) u.
Fournier (1875) heraus.
Vgl.
Loménie, et son temps (3. Aufl.,
Par. 1873, 2 Bde.);
Zum Hafengebiet gehören (Ende 1883) 175 Seeschiffe von 9734
Ton.
Gehalt. Im J. 1883 liefen 5170
Schiffe
[* 5] von 1,087,963 T. ein, 5095
Schiffe von 1,091,871
T. aus.
(spr. bomjeh),Auguste, ein um die Erforschung
Marokkos, namentlich auch durch Unterstützung andrer Reisenden
hochverdienter
Franzose, den ein langer
Dienst in der Konsulatskarriere mit den
Sitten und der
Sprache
[* 6] des
Landes ganz vertraut
gemacht hatte.
Diese verteidigten die Stadt in hartnäckiger
Weise und setzten sich, als sie von den
Deutschen zum
Rückzug gezwungen wurden,
nördlich von der Stadt im Gehölz von Givodeau von neuem fest, um noch einmal tapfern
Widerstand zu leisten.
Endlich wurde
auch dies Gehölz genommen. Auf ihrem weitern
Rückzug wurden die
Franzosen, welchen vom rechten Maasufer
eine
Infanterie- und eine Kavalleriebrigade des
KorpsLebrun zu
Hilfe geschickt wurden, von einem Teil des 12. (sächs.)
Korps
erreicht, noch einmal zum Stehen gebracht und bis
Mouzon zurückgeworfen.
Die
Franzosen verloren 1800 Mann an
Toten und Verwundeten und mußten 3000 Gefangene, 42
Geschütze,
[* 15] dazu
ein sehr bedeutendes Kriegsmaterial in den
Händen der
Sieger lassen, die selbst bedeutende Verluste (3500 Mann) erlitten hatten.
Zu gleicher Zeit ward das westliche von de
Failly stehende (7.)
KorpsDouay durch das 5. preußische und das 1. bayrische
Armeekorps
von Oches über Besace und
Raucourt nach Remilly an derMaas unter fortwährenden
Gefechten und Verlusten
zurückgedrängt, so daß auch dieses
Korps in voller
Auflösung und Erschöpfung auf dem rechten Maasufer anlangte. Durch
diese Erfolge ward der
Tag von
Sedan vorbereitet.
»Traité du système pénitentiaire aux États-Unis et de
son application
à laFrance« (mit
Tocqueville, 1832; 3. Aufl. 1845, 2 Bde.;
deutsch von
Julius, Berl. 1833);
»Marie, ou l'esclavage aux États-Unis« (1835, 2 Bde.; 5. Aufl.
1842; deutsch, Weim. 1836),
in welchem Werk
¶
mehr
Beaumont für Aufhebung der Sklaverei eintrat; »L'Irlande sociale, politique et religieuse« (1839, 2 Bde.; 7. Aufl.
1863; deutsch, Braunschw. 1840, 2 Bde.).
Die beiden letzten Schriften wurden vom Institut, dessen Mitglied Beaumont war, mit dem Preis gekrönt.
(spr. bohmōnt),Francis, berühmter brit. Dichter, geb. 1586 zu
Grace-Dieu in der GrafschaftLeicester
[* 21] auf dem Stammgut seiner Familie, eines alten normännischen Adelsgeschlechts, machte in
Oxford
[* 22] und London rechtswissenschaftliche Studien und starb im März 1615. Als Dichter ist sein Name unzertrennlich von dem JohnFletchers, des Sohns eines Bischofs, geb. 1576, der sich eine Zeitlang zu Cambridge aufhielt, aber ohne sich
wissenschaftlichen Berufsstudien zu widmen, und im August 1625 in London starb.
Die fast zur Mythe gewordene Verbindung beider Dichter begann um 1605. Ihr erstes gemeinsames Schauspiel war »The woman hater«
(1607); ihm folgten bis 1615 etwa 37 Dramen, darunter die Trauerspiele: »The maid's tragedy« und »Valentinian«,
die Komödie »The wildgoose chase«. Meist rührte die Erfindung von Fletcher, die Ausführung von Bèaumont her. Nach dem Tode des letztern
arbeitete Fletcher mit Hilfe andrer weiter. Shakespeare diente ihnen im allgemeinen als Vorbild, doch machen sich auch spanische
und antike Einflüsse bemerklich.
Die Zeitgenossen waren geneigt, ihre zum Teil äußerlich mehr planmäßigen Arbeiten noch über die Shakespeares
zu stellen, ein Urteil, welches die Nachwelt nicht anerkannt hat. Um dem großen Meister gleichzukommen, mangeln ihnen bei
sonst ausgezeichneter Begabung die erforderliche Mäßigung und Umsicht; auch suchten sie den ausschweifenden Wünschen des
Publikums oft auf Kosten der wahren Poesie zu genügen. Im allgemeinen sind die komischen Stellen in ihren
Stücken gelungener als die pathetischen und tragischen.
Die Werke Beaumonts und Fletchers (nach einigen Einzeldrucken zuerst gesammelt 1647) wurden mehrfach kommentiert und herausgegeben,
z. B. von Theobald, Sewart und Sympson (Lond. 1758, 10 Bde.),
am besten von Dyce (das. 1843-46, 11 Bde.).
Eine vollständige deutsche Übersetzung fehlt noch; einzelnes übersetzte Kannegießer in »Beaumonts und Fletchers dramatische
Werke« (Berl. 1808, 2 Bde.),