jede oder wenigstens die
christliche Religion umstürzen zu wollen. Bayle starb Außer seinen schon genannten
Schriften
sind noch zu erwähnen seine
»Lettres« (Rotterd. 1712, Amsterd. 1729). Die
»Œuvres diverses« sind herausgegeben worden im
Haag
[* 2] 1725-31, 4 Bde.
Vgl. Desmaizeaux, La
vie dePierre Bayle (Amsterd. 1730,Haag 1732, 2 Bde.; deutsch von
Kohl, Hamb. 1731);
(spr. bajónn), 1) Arrondissementshauptstadt und
Festung
[* 4] im französichen
DepartementNiederpyrenäen,
am Zusammenfluß der Nive und des
Adour, 5 km von der
Bai vonViscaya, an der Südbahn gelegen, zerfällt in drei Hauptstadtteile:
Großbayonne, auf dem linken
Ufer der Nive, Kleinbayonne, zwischen dieser und dem
Adour, und die Vorstadt
St.-Esprit (welche
unter 7000 Einw. etwa 2000
Juden zählt), rechts vom
Adour. Die Stadt hat breite und gerade
Straßen, schöne
Häuser und gehört zu den ersten
Festungen des
Landes.
Die
Citadelle, auf einer Anhöhe in der Vorstadt
St.-Esprit gelegen und den
Fluß wie die
Fläche ringsum auf weite
Entfernung
beherrschend, ist ein Meisterwerk
Vaubans, das sich heute noch seiner Jungfräulichkeit rühmt; sie trägt
die
Inschrift: »Numquam polluta« (»niemals
entehrt«). Unter den sieben
Kirchen ist die 1213 im
Bau begonnene
Kathedrale im ältesten Teil der Stadt, mit drei
Schiffen,
vorspringendem
Portal und bogenreichem
Dach,
[* 5] alles im reinsten
Stil, am merkwürdigsten.
Der
Hafen Bayonnes, mit Schiffswerften und
Arsenal versehen, zeigt verhältnismäßig wenig
Leben (1881 liefen 760
Schiffe
[* 14] mit
104,559
Ton. ein), weil die Einfahrt in die durch eine
Barre gesperrte Mündung des
Adour immer schwierig ist. Dieselbe mündete
früher zwei
Jahrhunderte lang 36 km weiter nördlich, bis es gelang, 1571 die jetzige Mündung zu eröffnen.
hat ein theologisches
Seminar und eine
Seemannsschule, ferner ein
Theater
[* 15] und einen
Zirkus
für
Stiergefechte (in St.-Esprit),
die jährlich im
September abgehalten werden, und ist Sitz des Suffraganbischofs von Auch sowie eines Handelsgerichts. - Bayonne ist
das alte
Lapurdum, dessen
Name sich in dem der
Landschaft Labourd erhalten hat. Es gehörte zum Herzogtum
Aquitanien, dann zu
Gascogne und stand 1152-1451 unter englischer Herrschaft. An Wichtigkeit verlor die Stadt, als die Mündung
des
Adour versandete (um die Mitte des 15. Jahrh.), so daß nur noch Fahrzeuge von 25 bis 30
Ton. dahin gelangen konnten.
In denKriegen mit
Spanien wurde es oft belagert, aber nie erobert. 1808 fand hier die Zusammenkunft
Napoleons I. mit
Karl IV.,
König von
Spanien, und dem
Prinzen von
Asturien statt, infolge deren 5. und 10. Mai letztere eine Abtretungsurkunde unterzeichneten,
worin sie ihre
Rechte aufSpanien dem französischenKaiser abtraten.
Napoleon berief nun 15. Juni eine spanische
Generaljunta nach Bayonne zur Abfassung einer
Konstitution, die 6. Juli bekannt gemacht wurde. Gleichzeitig wurde die
Bayonner
Konvention zwischen
Frankreich und dem Großherzogtum
Warschau
[* 16] unterzeichnet. 1814 wurde Bayonne von den Spaniern und Briten
vergebens belagert.
Vgl. Balasque undDulaurens, Études historiques sur la ville de Bayonne (Bayonne 1862-75, 3 Bde.).
KarlTheodor, philosoph. Schriftsteller, geb. 1812 zu
Marburg
[* 18] in
Kurhessen, studierte daselbst und in
Heidelberg,
[* 19] wurde 1838 außerordentlicher und 1845 ordentlicher
Professor der
Philosophie (eifriger
JüngerHegels) in seiner Vaterstadt,
wandte sich später freireligiösen und liberalen politischen Bestrebungen zu, wurde 1846 infolge derselben suspendiert,
während der (kurzen) Herrschaft des Liberalismus zum
Präsidenten der hessischen
Kammer gewählt, nach
der Rückkehr des
Kurfürsten aber 1853 zur
Auswanderung nach
Amerika
[* 20] genötigt.
namentlich aber in seiner
»Idee und Geschichte
der
Philosophie« (das. 1838),
klar ausgesprochen, daß
Hegel die absolute
Idee errungen habe und nur an der Fortbildung und
Vollendung der Hegelschen
Theorie zu arbeiten sei, während er in den »Beiträgen zur
Naturphilosophie« (Leipz. 1839-40, 2 Bde.),
in denen er die
Theorie mit derEmpirie zu versöhnen suchte, von seiner frühern
Anschauung abwich. Dann
trat er in einer
Reihe von
Schriften als Verfechter des Deutschkatholizismus auf. Die Grundzüge der von ihm erstrebten
»Religion
der
Freiheit« erörterte er in seinen »Untersuchungen über
Wesen, Geschichte und
Kritik der
Religion« in den
»Jahrbüchern für
Wissenschaft und
Leben« (1849).
(2368 m). Vor diesen Ketten stehen vereinzelt der Säuling über Hohenschwangau (2041 m), die Soyernspitze (2312 m) und die
Kreuzspitze (2189 m). Von den äußersten Voralpenstöcken sind zu nennen die Klamspitze (1926 m) und die Benediktenwand (1804
m). Noch weiter östlich zwischen Isar und Inn lagert das Mangfallgebirge, gruppiert um den schönen Tegern-
und den Schliersee, denen die Mangfall ihre Wasserfülle verdankt. Unter den einzelnen Erhebungen sind hier namentlich der Wendelstein
(1849 m), der Miesing (1873 m), die Rote Wand (1890 m) zu erwähnen. S. Karte »Bayern« und die »Alpenkarte«.