Bavoche
(franz., spr. -wósch), unsauberer Abdruck bei Kupferstichen;
bavochiert, unsauber abgedruckt.
(franz., spr. -wósch), unsauberer Abdruck bei Kupferstichen;
bavochiert, unsauber abgedruckt.
eigentlich Allowin, Schutzpatron von Gent, [* 2] wurde nach einem ausschweifenden Jugendleben vom heil. Amandus bekehrt, machte viele fromme Stiftungen und starb 655. Sein Gedächtnistag (der 1. Oktober) wird unter dem Namen Bavonsmesse (Bamesse, Bäfmiß oder Bämis) gefeiert.
Nebenfluß der Maggia (s. d.). ^[= Valle (spr. walle maddscha, deutsch Mainthal), ein System tessinischer Hochalpenthäler, deren ...]
(Lubok), niederländisch-ostind. Insel in der Sundasee, nördlich von Java, 165 qkm (3 QM.) groß mit etwa 30,000 Einw., meist Javanern. Sie besteht im allgemeinen aus Hügelland mit Erhebungen bis zu 700 m Höhe und hat einen für Indigo, [* 3] Baumwolle, [* 4] Tabaksbau etc. geeigneten Boden; auch Steinkohlen sind vorhanden. Aus der Fauna ist eine nur hier vorkommende Hirschart (Cervus Kuhlii) und eine eigentümliche Rasse winziger Pferde [* 5] bemerkenswert. Die Bewohner treiben Seefahrt und Handel; die Industrie ist unbedeutend. Haupt- und Hafenort ist Sangkapura, mit 6700 Einw.
(Maikassa), Fluß in Neuguinea, an dessen Südküste, westlich vom Fly Riaer, 1875 von dem Missionär Mac Farlane entdeckt und benannt und eine Strecke aufwärts erforscht.
Der Fluß ist an seiner Mündung, die durch Riffe und Sandbänke schwer zugänglich ist, und noch 100 km aufwärts von großer Breite [* 6] und Tiefe, so daß ihn Schiffe [* 7] von 500 Ton. befahren können.
Die Flut dringt noch viel weiter hinauf, sein Wasser wird daher erst spät genießbar.
1) Richard, nonkonformistischer engl. Geistlicher, geb. zu Rowdon ^[richtig: Rowton] in Shropshire, bekleidete ein geistliches Amt zu Kidderminster in Worcestershire und war eine Zeitlang (seit 1642) Feldprediger im Parlamentsheer. Nach der Restauration verlor er durch die Uniformitätsakte 1662 sein Amt und lebte nach Erlaß der Duldungsakte 1672 als Prediger in London. [* 8] Als angesehener nonkonformistischer Geistlicher hatte Baxter 1685 eine längere Gefängnishaft zu erleiden und starb 1691. Das in seiner Schrift »Der evangelische Geistliche« aufgestellte Ideal soll er selbst nahezu erreicht haben. Am berühmtesten ist seine Schrift »Die ewige Ruhe der Heiligen«. In der Frage des Gnadenratschlusses bekannte er sich zur gemilderten Auffassung des Amyraut (s. d.). Seine gesammelten Schriften erschienen 1847 zu London (4 Bde.), in Auswahl deutsch von O. v. Gerlach u. a. (3. Aufl. von Claus, Karlsr. 1882).
Vgl. Weingarten, Die Revolutionskirchen Englands (Leipz. 1868);
Boyle, Rich. Baxter (Lond. 1883). -
Nach ihm heißt Baxterianismus in England der mildere Calvinismus, welcher zwar die Erwählung einer bestimmten Anzahl zur Seligkeit, aber keine vorher bestimmte Verwerfung annimmt.
2) Robert Dudley, engl. Nationalökonom, geb. 1827 zu Doncaster (Yorkshire), wurde auf dem Trinity College in Cambridge gebildet, ward Sachwalter und gehörte seit 1866 dem Vorstand der Statistischen Gesellschaft zu London an;
starb Er schrieb: »Railway extension and its results« (1866);
»National income of the United kingdom« (1868);
»Taxation of the United kingdom« (1869);
»English parties and conservatism« (1870);
»National debts« (1871).
s. Bajaderen. ^[= ursprünglich portugiesische, dann allgemein üblich gewordene Benennung der indischen Tänzerinnen ...]
Bai, s. Honda. ^[= 1) San Bartolomeo de, Stadt im Staate Tolima der Republik Kolumbien, 200 m ü. M., an der Mündung ...]
Stadt im Innern des östlichen Teils der Insel Cuba, am gleichnamigen Nebenfluß des Rio [* 9] Cauto und am Nordabhang der Sierra Maestra, liegt in fruchtbarer, gesunder Gegend, hat 8 Kirchen, 1 Kaserne, 1 Hospital und (1861) 7411 Einw. In der Umgegend wird Schafzucht im großen getrieben.
Eine Eisenbahn verbindet es mit Manzanilla.
(spr. bájar), 1) Pierre du Terrail, Chevalier de, der Ritter ohne Furcht und Tadel (Chevalier sans peur et sans reproche), geb. 1476 auf dem Schloß Bayard bei Grenoble, [* 10] trat als Page in die Dienste [* 11] des Grafen Philipp von Bauge, nachmaligen Herzogs von Savoyen, und dann in die des Königs Karl VIII. von Frankreich. Nach einem glücklichen Zweikampf mit dem berühmten burgundischen Ritter Claude von Vaudrai bei einer Kompanie Gendarmen angestellt, folgte er 1495 dem König auf seinem Zuge gegen Neapel, [* 12] focht mit bewundernswerter Tapferkeit in der Schlacht bei Fornuovo und wurde dafür zum Ritter geschlagen.
Unter Ludwig XII. drang er mit den geschlagenen Feinden zugleich in Mailand [* 13] ein, wurde gefangen, von Ludwig Sforza aber sogleich wieder entlassen, nahm an der Schlacht von Novara teil und kämpfte 1503 in Neapel gegen die Spanier. Bayard verteidigte ganz allein die Brücke [* 14] über den Garigliano gegen 200 Reiter und verzögerte dadurch das Vorrücken der Spanier. Gleichen Ruhm brachte ihm die Verteidigung der Stadt Venosa. 1507 focht Bayard wider die Genuesen und 1509 in der Schlacht von Agnadello.
Als hierauf Ludwig XII. mit dem Papst Julius II. zerfiel, wurde Bayard der Gräfin von Mirandola und dem Herzog von Ferrara [* 15] zu Hilfe geschickt. Sein Plan, den Papst auf einer Reise von San Felice nach dem belagerten Mirandola aufzuheben, mißlang; den Antrag eines päpstlichen Spions, Julius II. zu vergiften, wies er mit Abscheu zurück. Bei Erstürmung des Lagers von Brescia (1512) wurde Bayard schwer verwundet. 1513 in der unglücklichen Schlacht bei Guinegate in der Picardie von den Engländern gefangen, wurde er vom Kaiser Maximilian und König Heinrich VIII. ohne Lösegeld entlassen. 1514 zum Generalleutnant der Dauphiné ernannt, begleitete er 1515 Franz I. von Frankreich nach Italien. [* 16] Er bereitete den kühnen Marsch über die Alpen [* 17] nach Savigliano vor, nahm Prosper Colonna in Villafranca gefangen und focht bei Marignano so glorreich, daß der König von ihm, als dem Würdigsten im ganzen Heer, den Ritterschlag begehrte und empfing. 1521 verteidigte Bayard aufs tapferste Mézières gegen das Heer Karls V.; dafür erhielt er von Franz I. eine Kompanie von 100 Gendarmen, eine Auszeichnung, die sonst nur Prinzen von Geblüt zu teil wurde.
Als 1524 der von Franz I. zur Wiedereroberung des Herzogtums Mailand nach Italien geschickte Bonnivet sich zurückziehen mußte, verteidigte Bayard den Übergang über die Sesia bei Gatinara, erhielt einen Musketenschuß in die Seite, der ihm das Rückgrat zerschmetterte, und starb, an einen Baum gelehnt und das Gesicht [* 18] dem Feind zugewendet, kurz darauf (20. April). Als der von Frankreich abgefallene Connétable von Bourbon zu ihm trat und ihn beklagte, sagte Bayard:. »Nicht mich müßt Ihr bemitleiden, wohl aber Euch, der Ihr gegen König und Vaterland die Waffen [* 19] führt«. Seine Geschichte schrieben Champier (1525), sein Sekretär, [* 20] genannt Le [* 21] Loyal Serviteur (1527, ein vortreffliches und seiner Zeit vielgelesenes Buch; neue Ausg., Par. 1872), Delandine de l'Esprit (das. 1842),
Terrebasse (5. Aufl., das. 1871) u. a.
2) Jean François Alfred, namhafter franz. Lustspieldichter, geb. zu Charolles, widmete sich dem Rechtsstudium, wandte sich aber, nachdem er mit dem Lustspiel »La reine de seize ans« (1828) einen ziemlichen Erfolg errungen, ganz der ¶
dramatischen Dichtkunst zu. Ein äußerst fruchtbarer und geschickter Bühnendichter und einer der hauptsächlichsten Mitarbeiter Scribes, dessen Nichte er heiratete, hat er mehr als 200 Stücke geschrieben, die wegen ihrer liebenswürdigen und geistreichen Komik mit großem Beifall aufgenommen wurden. Er starb Die beliebtesten seiner Stücke, die zum Teil auch über deutsche Bühnen die Runde gemacht haben, sind: »La perle des maris«, »Les deux font la paire«, »La fille de l'avare«, »Le gamin de Paris«, [* 23] »Le père de la débutante«, »Les premières armes de Richelieu«, »Le vicomte de Létorière«, »Un ménage parisien«, »Le fils de famille« u. a.;
dazu die komische Oper »La fille du régiment« (1840).