neuen
Wurzeln verzögert wird, die immer nur gleichzeitig (im Frühjahr) mit dem
Ausschlagen der
Blätter vor sich geht; mit
dem
Beschneiden derÄste würde man immer die Gipfelknospen, d. h. die kräftigsten, zuerst austreibenden
Augen, entfernen; es sind aber immer nur die neugebildeten
Wurzeln, welche aus dem Erdboden
Nahrung aufzunehmen im
stande sind.
Da aber die
Blätter, wenn ihrer viele vorhanden sind, mehr
Feuchtigkeit (Saft) aus dem
Baum verdunsten, als die
wenigen neugebildeten
Wurzeln zu ersetzen im stande sind, beschneidet man die
Krone des
Baums Ende Mai oder Anfang Juni, d. h.
gleich nach Beginn der Blattentwickelung (s. auch
Beschneiden der Bäume).
Sollte der
Baum bis
Johannis noch nicht getrieben haben, aber noch grün sein, dann nehme man ihn wieder
heraus, beschneide die
Wurzeln von neuem, lege ihn 1-2
Tage ins
Wasser, pflanze ihn, und gewöhnlich wird er dann austreiben,
d. h. anwachsen. Was die
Stellung der
Bäume unter sich betrifft, so pflanzt man auf größern
Flächen
gewöhnlich im
»Verband«
[* 2]
(Quincunx), d. h. die
Bäume der einen
Reihe mitten zwischen die der andern
Reihe, an Wegen,
Alleen u.
dgl. meist gerade gegenüber.
Die
Entfernung der
Bäume unter sich richtet sich nach dem
Zweck, der mit der Anpflanzung verfolgt wird, und nach der
Größe,
welche die
Bäume binnen wenigen
Jahren erreichen, bei hochstämmigen Obstbäumen z. B. mit 4-6 m, bei
Zwergbäumen mit durchschnittlich 3 m Zwischenraum. Um spätere
Bewässerung von
Obst- und andern
Bäumen zu erleichtern, sollte
man vier Drainierungsröhren am
Rande der Pflanzgrube anbringen, durch die das
Wasser in die Tiefe zu leiten ist, die
aber bei Nichtgebrauch zu bedecken sind.
in der
Natur die Art, wie sich das
Laubwerk dem
Auge
[* 3] zeigt; in der
Kunst die Darstellungsweise des
Laubwerks
von seiten des Zeichners und Malers. Vom technischen Standpunkt aus lassen sich drei Hauptformen des Baumschlags unterscheiden:
die längliche, die eckige und die runde;
Nach einer höhern ästhetischen und künstlerischen
Rücksicht unterscheidet man einen realistischen und einen idealistischen
Stil des Baumschlags. Der erstere bemüht sich,
den Baumschlag getreu nach seinem besondern
Charakter wiederzugeben, während der letztere ihn zu einer allgemeinen
idealen
Erscheinung umformt, ohne daß man die bestimmte Baumart bezeichnen könnte. Dazwischen liegen mannigfache Übergangsstufen.
Die holländischen Landschaftsmaler
Ruisdael,
Hobbema,
Everdingen,
Waterloo
[* 4] etc. gehören der erstern
Richtung an, die
FranzosenClaude Lorrain, G.
Poussin, die
Italiener der zweiten. Es hängt dies mit dem Vorwiegen des großartig aufgefaßten
Historienbildes bei den Italienern und der liebevollen Naturnachbildung bei den
Holländern zusammen. In neuerer Zeit fand
Rottmanns idealer
Stil wenig
Nachahmung, desto mehr aber die realistische Auffassung, die nach dem Vorgang der
Franzosen in photographiemäßige
Behandlung oder in rohe Skizzierung ausgeartet ist.
Anlage, in welcher
Bäume und
Sträucher für
Obstgarten,
Park, Blumengarten und jede Art
Baumpflanzung gezogen
werden. Die Baumschule fordert einen möglichst sonnigen und freien, aber gegen heftige
Winde
[* 6] einigermaßen geschützten Platz aus
bestem
Boden, wenn möglich tiefgrundigen
lehmigen
Sand- oder sandigen Lehmboden, der von etwanigem stehenden
Grundwasser
[* 7] durch
Drainierung, besser durch offene
Gräben, befreit sein muß. Nur kräftige
Bäume mit zahlreichen
Wurzeln
werden in magerm wie in nahrhaftem, auch in schwerem
Boden gut gedeihen; deshalb muß der
Boden für die Baumschule durch Bearbeitung
(Rigolen, tiefes
Graben) und Düngung möglichst verbessert werden.
Auf die Düngung läßt man aber zunächst Gemüsebau folgen, damit die Baumwurzeln nicht mit frischem
Dünger in Berührung kommen. Daraus folgt die
Notwendigkeit der
Wechselwirtschaft für die Baumschule. Die Baumschule besteht aus der
Saatschule,
in der Sämlinge
(Kernlinge,
Wildlinge, s. d.) aus
Samen,
[* 8] Stockholz und
Stecklingen gezogen werden, der Versatzschule, wohin
man die in voriger gezogenen
Pflanzen versetzt, und der Edelschule, in der
Obst- und feinere Parkbäume
und
Sträucher veredelt werden (s.
Impfung).
[* 9]
Nach jedesmaligem
Abräumen einer Abteilung düngt und rigolt man dieselbe, bei jedem
Rigolen 10-15
cm tiefer als das vorige
Mal. Die Baumschule, welche schon bis 4 m tief rigolt wurde, ist als solche nicht mehr zu brauchen.
Die
Saatschule hat das
Rigolen kaum, die Versatzschule nur bis 0,3-0,5 m Tiefe nötig.
Wegen des häufigen
Pflanzens in der Baumschule darf hier fließendes oder stehendes
Wasser nicht fehlen; auch haben sich Wassertröge,
durch Röhrenleitungen mit dem
Brunnen
[* 10] verbunden, aus dem das
Wasser durch ein
Windrad
[* 11] gefördert wird, gut bewährt.
eine Übersetzung derselben (Freiburg
1876) und »Ausführliche
Erläuterungen
des besondern völkerschaftlichen Teils der
Germania des
Tacitus« (Leipz. 1880).
Sonst nennen wir seine
Ausgaben des
Cäsar (Stuttg.
1828, 3 Bdchn.; mit deutschen Anmerkungen, Freiburg
1832) und
Curtius (Stuttg. 1829, 3 Bdchn.) sowie seine Übersetzung des
Cäsar (das.
1837; 3. Aufl., das. 1854), »Die
Blüten der griechischen
Dichtkunst, in deutscher
Nachbildung« (Karlsr. 1840-41, 6 Bde.)
und »Die
Blüten der römischen
Dichtkunst« (das. 1841, 4 Bde.).
In das Gebiet der
Pädagogik fallen die
Schriften: »Zur Neugestaltung des badischen
Schulwesens« (Leipz. 1862);
»Zur Einkommensteuerfrage« (Greifsw. 1850,
Separatabdruck aus den von ihm 1848 begründeten »Jahrbüchern der staats- und landwirtschaftlichen AkademieEldena«);
Von den Ultramontanen deshalb angefeindet, legte er 1878 sein Amt nieder, wurde zwar 1879 wiederum Mitglied der badischen
Kammer sowie 1880 auch Oberamtsrichter in Achern, erhielt jedoch bei den Neuwahlen 1882, da er sich entschieden
gegen das Treiben der katholischen Volkspartei in Baden erklärt hatte, kein neues Mandat. Baumstark ist ein feiner Kenner des Spanischen.
Seine Schriften sind teils kirchlich-politisch, teils litterarisch und historisch. Von den erstern nennen wir: »Gedanken eines
Protestanten über die päpstliche Einladung zur Wiedervereinigung mit der römisch-katholischen
Kirche« (Regensb. 1868, 13. Aufl. 1869);
»Die Wiederherstellung der katholischen Seelsorge im Großherzogtum Baden« (das. 1880) und seine jüngste Rechtfertigungsschrift:
»Plus ultra! Schicksale eines deutschen Katholiken 1869-82« (Straßb. 1883).
Von den übrigen Werken heben wir hervor: »Mein
Ausflug nach Spanien«
[* 26] (2. Aufl., Regensb. 1869);