des
Zwerchfelles das Atmen gehemmt, wodurch Beängstigung entsteht; das
Gesicht
[* 2] ist bläulich gefärbt, die Verrichtungen der
Unterleibseingeweide sind gehindert, es entsteht
Stuhlverstopfung, der
Urin wird spärlich abgesondert, der
Appetit leidet,
und die Kranken kommen in der
Ernährung außerordentlich herunter. Die Bauchwassersucht ist nur in seltenen
Fällen heilbar, da ihr meistens
als
Ursache unheilbare
Leiden
[* 3] zu
Grunde liegen. Nach der Entleerung der hydropischen
Flüssigkeit durch den
Bauchstich, durch
harntreibende oder Abführmittel kehrt dieselbe gewöhnlich bald wieder. Vgl.
Wassersucht.
(Tiegelzange), eine
Zange,
[* 4] deren
Arme an einer
Stelle halbkreisförmig gebogen sind und beim Schließen einen
Ring bilden, in welchem sich einSchmelztiegel sicher transportieren läßt.
im höhern
Riesengebirge ein einzelnes
Haus, das von
Hirten, Holzhauern etc. bewohnt wird und den Reisenden als
Wirtshaus dient.
Die Bauden sind aus übereinander gelegten
Balken aufgeführt, meist mit Schindeldächern versehen und haben
außer dem
Stall zwei
Zimmer, in deren größerm sich der gewaltige,
Sommer und
Winter hindurch geheizte
Ofen befindet. Im
Winter sind sie oft tief überschneit und die Bewohner monatelang außer
Verbindung mit den Thalbewohnern
gesetzt.
(spr. bod'lähr),CharlesPierre, franz. Schriftsteller, geb. zu
Paris,
[* 5] machte sich einen
Namen durch
die Übersetzung der Werke des amerikanischen Dichters
EdgarPoe, von der 1856-1865 vier
Bände erschienen.
Am meisten Aufsehen aber erregte er durch seine Gedichtsammlung »Les fieurs du
mal« (1857), aus der einzelne
Partien als unmoralisch durch gerichtlichen Urteilsspruch verpönt wurden. Baudelaire glaubt nicht an
Reinheit der
Seele, weil es ihm selbst daran fehlt.
Von einer wahren
Manie nach demBizarren und Paradoxen getrieben, zieht er die Verirrungen und Nachtseiten
des menschlichen
Herzens mit raffiniertem Behagen ans
Licht
[* 6] und analysiert sie mit anatomischer Genauigkeit. Eine wesentlich
veränderte
Ausgabe der Gedichte erschien 1861. Baudelaire starb in einer Heilanstalt zu
Paris.
Andre Werke von Baudelaire sind:
»Théophile
Gautier« (1859);
»Les paradis artificiels, opium et haschich« (1860)
und »R.
Wagner et
Tannhäuser à
Paris« (1861).
Seine
»Œuvres complètes« erschienen 1868-70 in 7
Bänden, zu denen die
»Souvenirs,
correspondance etc.« (1872) eine Ergänzung bilden.
Vgl. de la Fizelière u. Decaux,
Charles Baudelaire (1867);
(spr. bodāng oder bodängs),JeanBaptiste Lucien, Chirurg, geb. zu
Aire, studierte in
Paris, fungierte
seit 1823 an den Hospitälern zu
Lille,
[* 7]
Straßburg
[* 8] und
Paris, errichtete 1830 in
Algier ein Instruktionshospital und lehrte
in demselben
Anatomie und
Chirurgie. 1841 wurde er Vorsteher der militärärztlichen
Schule des
Val de
Grâce, und während des
Krimkriegs war er Mitglied des
Conseil de santé für das
Heer. Er starb in
Paris. Um die
Chirurgie erwarb er sich namhafte
Verdienste, und viel hat er zur Klärung der
Ansichten über
Schußwunden und deren Behandlung beigetragen.
Er schrieb: »Clinique des plaies d'armes à feu« (Par. 1836);
aber veruneinigte er sich mit dem schwedischen Reichsrat und ward sächsischer Generalfeldmarschall, mußte aber, 1636 bei
der Belagerung von Magdeburg
[* 22] schwer verwundet, seinen Abschied nehmen und ging als sächsischer Gesandter nach Kopenhagen.
[* 23] Er
starb 1646. Durch seine Vermählung mit Sophie v. Rantzau 1635 ward er Mitglied der schleswig-holsteinischen Ritterschaft, und
während die Familie in der Lausitz 1682 erlosch, gelangte sie in Holstein zu reichem Besitz u. wurde auch 1741 in den Reichsgrafenstand
erhoben.
Ferner veröffentlichte er unter dem Titel: »BenJonson und seine Schule,
mit Anmerkungen und einem historischen Überblick über die Geschichte der englischen Bühne« (Leipz.
1836, 2 Bde.) Übersetzungen älterer englischer Dramen und versuchte sich später auch auf dem Felde der mittelhochdeutschen
Litteratur, indem er Übertragungen des »Iwein mit dem Löwen«
[* 32] von Hartmann von Aue (Berl. 1845) und des »Wigalois« von Wirnt von Gravenberg
(Leipz. 1848) herausgab.
Seine spätere Thätigkeit als poetischer Übersetzer galt der französischen und italienischen Dichtung;
seine Hauptleistung war hier die ausgezeichnete Übertragung von Molières sämtlichen Lustspielen (Leipz. 1865-67, 4 Bde.),
worin die Alexandriner des Originals in fünffüßigen reimlosen Iamben wiedergegeben sind. Ihr schließen sich an: »Zwei dramatische
Dichtungen von Fr. v. Coppée« (Leipz. 1874),
3) OttoFriedrichMagnus, Bruder des vorigen, geb. zu Rantzau, trat in dänische Militärdienste und stieg bis zum Major.
In der schleswig-holsteinischen Bewegung stand er auf der Seite seiner Landsleute und trug namentlich
viel zum Anschluß der Truppen an die Landessache bei. Zum Obersten ernannt, hielt er sich in dem unglücklichen Gefecht bei
Bau zwei Stunden lang gegen eine dreifache Überzahl und erleichterte dadurch den Rückzug der Hauptarmee. Im Sommer 1849 ward
er in der Schlacht bei Kolding und 1850 bei Idstedt, wo seine Brigade tapfer standgehalten, schwer verwundet.
Im Februar 1851 erhielt er mit den übrigen Offizieren seinen Abschied und lebte seitdem, mit Kunststudien beschäftigt, in
Hamburg
[* 34] und Dresden. Er starb in Teplitz
sowie historische Romane (»Christian VII. und sein Hof«,
[* 37] »PhilippineWelser« etc.)
und novellistische Arbeiten, die sich jedoch nur wenig über das Niveau gewöhnlicher Unterhaltungslektüre erheben. Während
des deutsch-französischen Kriegs brachte er acht Monate auf dem Kriegsschauplatz zu. Auf der Rückreise
in Wiesbaden
[* 38] erkrankt, starb er daselbst
4) WolfWilhelmFriedrich, Graf, Theolog, geb. zu Sophienhof bei Kiel, habilitierte sich 1874 an der theologischen
Fakultät in Leipzig
[* 39] und folgte 1876 einem Ruf nach Straßburg, wo er 1880 ordentlicher Professor wurde. In gleicher Eigenschaft
ging er 1881 nach Marburg.
[* 40] Von seinen Veröffentlichungen nennen wir: »Translationis antiquae libri Jobi
quae supersunt« (Leipz. 1870);