angebaut wird,
Bataten und
Kartoffeln. Der
Gebrauch des
Salzes ist unbekannt. Die geringe
Industrie beschränkt sich auf die Bereitung
gewisser
Farbstoffe und etwas
Metall- und Elfenbeinarbeiten, der
Handel auf den Austausch einzelner
Produkte, wie
Pfeffer,
Benzoe
etc. Die
Verfassung der Batta beruht auf der altmalaiischen Familienverfassung und hat einen demokratischen
Charakter. Jedes Dorf hat einen
Radscha mit erblicher
Würde an seiner
Spitze, doch ist der Einfluß desselben fast nur auf Kriegszeiten
beschränkt.
Die eigentliche
Regierung wird durch
Volksversammlungen gehandhabt, bei denen es in der
Regel sehr stürmisch hergeht. Die Batta haben
auch Sklaven, doch werden dieselben äußerst mild behandelt; der gewöhnlichste
Grund der
Sklaverei sind
Schulden. Im ehelichen
Leben ist
Polygamie gestattet, doch findet
man in einer
Familie selten mehr als zwei
Frauen. Die
Hochzeiten
werden ohne bestimmte Festlichkeit vollzogen. Im allgemeinen erfreuen sich die
Frauen einer guten Behandlung, abgesehen davon,
daß, wie bei allen Naturvölkern, sämtliche
Geschäfte desHauses auf ihnen ruhen.
Die
Gesetze der Batta sind traditionell; in vielen
Fällen können
Strafen durch
Geld abgekauft werden, nur bei einigen bestimmten
Vergehen ist dies unzulässig, z. B. beim Eidbruch, der immer mit dem
Tod bestraft wird. Merkwürdigerweise ist in drei
Fällen
die
Anthropophagie als
Strafe gesetzlich angeordnet und zwar 1) wenn ein
Gemeiner mit der
Frau eines
RadschaEhebruch getrieben, 2) wenn jemand als
Landesverräter,
Spion etc. ertappt worden, 3) wenn ein Feind mit den
Waffen
[* 2] in der
Hand
[* 3] gefangen genommen worden.
Die
Kriege der Batta haben teils in Grenzstreitigkeiten, teils in
Beleidigungen der
Radschas ihren
Grund; das Ende des
Kriegs bildet die
Einnahme des
Dorfs durch den siegenden Feind, der es zerstört und die Bewohner auffrißt. Zu den Hauptbelustigungen
der Batta gehören
Hahnenkämpfe und
Tanz.
Krankheiten schreibt man dem Einfluß böser
Geister zu und sucht sie durch Zaubermittel
zu heilen. Obschon wild, sind die Batta doch edel, offen und geweckten
Geistes, zuverlässig und gastfreundlich
und stehen auf keiner ganz niedern
Stufe der
Kultur.
Die
Lese- und
Schreibkunst
[* 4] ist allgemein unter ihnen verbreitet. Sie besitzen ein eignes
Alphabet, das aus der altindischen
Monumentalschrift hervorgegangen zu sein scheint, und eine geschriebene Litteratur.
IhreBücher (Pustahas) bestehen aus fächerartig
zusammengefalteten, mitTinte horizontal (von links nach rechts) beschriebenen
Baumrinden zwischen zwei
festen Deckeln und werden in den Gemeindehäusern aufbewahrt; sie sind oft von bedeutendem
Alter.
Der
Inhalt handelt von Geisterbeschwörungen,
Zauberei,
Astrologie,
[* 5] Kriegführung,
Medizin etc. Die
Sprache
[* 6] der Batta ist als eins
der ältesten malaiisch-polynesischen Sprachidiome zu betrachten und steht in engstem Zusammenhang mit
der Howasprache auf
Madagaskar.
[* 7] Zu den religiösen
Vorstellungen, welche den Batta von
Haus aus eigentümlich sind, gehört der
Ahnenkultus, indem die
Geister der Vorfahren eine besondere Verehrung genießen. Auch die bösen
Geister (Begus), welche in der
Unterwelt wohnen, werden eifrig verehrt und durch
Opfer versöhnt.
Als obersteGottheit gilt Diebata, der Schöpfer der
Welt, der im siebenten
Himmel
[* 8] wohnt, aber die eigentliche
Weltregierung den drei
Göttern Batara
Guru, Sri Padi und Mangala Bulan übergeben hat.
Letztere sind, nach ihren
Namen zu schließen,
nicht malaiische, sondern indische
Schöpfungen und stammen aus jener Zeit, in welcher
Indien den
Bewohnern des
Indischen Archipels nebst seiner
Kultur und
Schrift auch einen Teil seiner religiösen
Ideen übermittelte.
Vgl.
Junghuhn, Die
Battaländer (Berl. 1847, 2 Bde.);
(franz., spr. batt'mang), das
Anschlagen der
Kugel an die Seelenwandung glatter
Geschütze
[* 11] oder
Gewehre beim
Schießen,
[* 12] hervorgerufen durch den Spielraum, indem die über das
Geschoß
[* 13] hinweggehenden Pulvergase dieses
nach unten drücken, infolgedessen es hier abprallt,
oben wieder anschlägt
u. s. f. - In der
Musik ist Battement eine jetzt veraltete
Verzierung, bestehend aus dem trillerartig wiederholten
Wechsel der Hauptnote mit der kleinen Untersekunde, anfangend mit letzterer.
Ein Zeichen für das Battement gibt es nicht; dasselbe wird immer durch kleinere
Noten angedeutet. - In der
Tanzkunst
ist ein Tanzschritt; die Battements sind für den
Tänzer, was die
Skala dem
Sänger ist: sie bilden die
Elemente des Tanzunterrichts.
- In der
Fechtkunst
[* 14] ist Battement s. v. w.
Battuta (s. d.).
(franz.), im allgemeinen eine Zusammenstellung von
Geschützen zu einem bestimmten taktischen
Zweck; im besondern
die kleinste taktische
Einheit derFeldartillerie, die meist aus sechs, in
Österreich,
[* 19]
Italien,
[* 20] Rußland
aus acht
Geschützen nebst zugehörigen
Munitions- und Vorratswagen,
Feldschmiede,
Mannschaft und Bespannung besteht. Man unterscheidet
reitende Batterien, deren Geschützbedienung beritten ist, und Fußbatterien (in
Deutschland
[* 21]
Feld-, in andern
Ländern auch
fahrende Batterien genannt), deren Geschützbedienung (Fußkanoniere) auf den Achssitzen der
Geschütze, denProtzen
und Munitionswagen (früher auch den
Handpferden) aufsitzt. Die
¶
mehr
Batterien werden meistens nach laufenden Nummern im Regiment, zuweilen mit dem Zusatz »leicht« und »schwer«
(das Geschützkaliber bezeichnend) benannt. Zwei Geschütze bilden einen Zug.
Die Batterie wird von einem Hauptmann (Batteriechef), der
Zug
von einem Leutnant (Zugführer), das Geschütz von einem Unteroffizier (Geschützführer) kommandiert. Zum Gefecht werden die
Wagen der in zwei Wagenstaffeln formiert, die in verschiedenen Abständen der Batterie folgen. Bei der Mobilmachung
werden von jedem Regiment eine oder zwei Ersatzbatterien (in Österreich Ergänzungs-, in Frankreich Depotbatterien), die den
Nachschub für das im Feld stehende Regiment ausbilden, formiert. - Im Festungskrieg (s. d.) heißt Batterie eine Brustwehr
[* 23] (s. d.),
welche die hinter ihr (in der Batterie) stehenden Geschütze und Mannschaften decken soll, nebst den Räumen zur
gesicherten Unterbringung der Munition.
Eine Batterie wird normal als versenkte, deren Batteriehof etwa auf -1 m liegt, für sechs Kanonen oder vier Mörser gebaut, erhält
eine Brustwehrhöhe von 2,5 m, in der Krone muldenförmige Scharten, neben den Geschützen in der Brust nischenartige
Geschoßräume für einen 24stündigen Bedarf, zwischen je zwei Geschützen einen mit Kreuzhölzern oder Eisenbahnschienen
eingedeckten Unterstand für die Bedienung, eine seitlich rückwärts der Batterie liegende Pulverkammer für Kartuschen,
[* 24] auf den
Flügeln je einen Beobachtungsstand, außerdem einen großen Unterkunftsraum und nach BedarfTraversen und
Schulterwehren.
Die Brust wird mit Schanzkörben bekleidet, die Pulverkammer und der Unterkunftsraum durch stehende Schanzkörbe mit Faschinenauflage
und Kreuzholz- oder Eisenbahnschieneneindeckung mit 1 m Erdaufschüttung gebildet. Zu Berlin
[* 25] in neuerer Zeit ausgeführte Versuche
mit Trägerwellenblech zur Bekleidung und Eindeckung der Hohlräume sind so günstig ausgefallen, daß seine Einführung
bevorsteht. Die Geschütze stehen auf Bettungen (s. d.). Der Batteriebau vor dem Feind wird grundsätzlich
nachts durch Artilleristen ausgeführt.
der hinter der Batterie, die Achterbatterie, enthält gewöhnlich die Kajütten
für Offiziere und Kadetten.
Batterieoffizier ist gleichbedeutend mit Batteriekommandeur, auch Bezeichnung des Offiziers, der
für die Ordnung in der Batterie zu sorgen hat. Schwimmende Batterien, s. Panzerschiff.
[* 27] Auf Kriegsschiffen heißt
Batterie der saalartige, zwischen je zwei Decks vom Bug bis zur Kapitänskajütte
sich erstreckende Raum, aus dessen Planken jederseits
die Kanonen durch die Geschützpforten ihre Mündungen herausstrecken. Ein Schiff
[* 28] mit einer Batterie heißt Fregatte oder gedeckte
Korvette, eins mit zwei Batterien Zweidecker und mit drei Batterien Dreidecker; letztere beiden werden unter
dem NamenLinienschiffe zusammengefaßt, gegenwärtig aber nicht mehr gebaut.