Beutesuchen das Leben des streitbaren Häuptlings bis zu seinem erfolgten Tod. Bald waren es die holländischen Boers,
bald die Engländer, bald Betschuanenstämme, mit denen er in Fehde lag. Auf seiner uneinnehmbaren Felsenresidenz Thaba-Bosiu
trotzte er allen Angriffen und vermochte er sich selbständig zu erhalten, während ringsum alle Eingebornen
den Engländern oder Boers unterthan wurden. Letztere, gegen die er sogar Kanonen ins Feld führte, schlug er wiederholt, am
empfindlichsten 1866. Aber durch die fortwährenden Kriege kam das Volk so herunter, daß sogar Kannibalismus einriß.
Diese Lage benutzten die Engländer, um Moschesch zu vermögen, 1868 sein Volk unter ihren Schutz zustellen.
Damit erlosch die Selbständigkeit seines Reichs, und in einem am zu Aliwal-North abgeschlossenen Vertrag wurde die
neue Grenzlinie zwischen dem Oranjefreistaat und den englischen Besitzungen festgestellt. Das Basutoland ist seitdem ein Teil
der Kapkolonie, mit einem Umfang von 25,175 qkm (458 QM.), und zerfällt in vier Distrikte: Thaba-Bosigo,
Berea, Leribe und Cornet-Spruit. Die Einwohnerzahl betrug nach der Zählung von 1875: 128,176 (darunter 469 Weiße). Eine ausführliche
Grammatik der Sprache der Basuto, die zu der mittlern Gruppe der Bantusprachen (s. Bantu) gehört, veröffentlichte der ehemalige
Missionär K. Endemann (»Versuch einer Grammatik des Sotho«, Berl. 1876).
Stadt auf der Südküste der Insel Cuba, an der Ensenada de la Broa, zwischen Kaffeeplantagen und Meierhöfen
gelegen, mit trefflichem Hafen und 1500 Einw.
(franz., spr. -tajóng, gewöhnlich -taljohn;
ital. Battaglióne, span. Batallón), ein aus mehreren Kompanien Fußvolk bestehender Truppenkörper. Im 16. und 17. Jahrh.
war das ein tiefer Schlachthaufe, 3-4000 Köpfe stark, in 15-20 Kompanien geteilt, und stand (der Aberglaube der Zeit
verlangte ungerade Zahlen) gewöhnlich 59 Glieder tief, 51 Mann in Fronte, Pikeniere in der Mitte, umgeben von drei Gliedern Musketiere;
die übrigen Musketiere, in kleinern Vierecken außerhalb an den vier Ecken stehend, wurden oft als Plänkler (enfants perdus)
gebraucht.
Die zunehmende Wirkung der Geschütze führte zu weniger tiefer Aufstellung und zur Teilung der nun Regiment
genannten Masse in mehrere Bataillone; auch die starken Kavallerieregimenter (10 Eskadrons) teilte man in zwei Bataillone. Heute
ist das Bataillon, 800 bis 1000 Köpfe stark, die taktische Einheit, d. h. der kleinste im Gefecht selbständig auftretende Truppenkörper
der Infanterie, meist Teil eines Regiments (2-4 Bataillone); in kleinern Heeren, bei Spezialwaffen oder Elitetruppen
(Jäger etc.) auch für sich bestehend (selbständiges Bataillon). Die früher sehr
mannigfaltige Stärke und Einteilung der Bataillone hat jetzt größerer Übereinstimmung Platz gemacht. Preußen bildete zuerst
das in 4 Kompanien und im Krieg 1000 Köpfe stark, Österreich (bis 1866: 6 Kompanien, 1200 Mann), Rußland
(früher 5) und Frankreich (früher 6) folgten diesem Vorgang nach den letzten großen Kriegen. Die Bataillone rangieren jetzt
überall in zwei Gliedern, nur Deutschland hat für Friedensdienste noch
Aufstellungen zu drei Gliedern. Der Befehlshaber (Kommandeur)
eines Bataillons ist in der Regel Major.
(franz. École de bataillon), Inbegriff der von einem geschlossenen Bataillon reglementsmäßig
einzuübenden Evolutionen. In Frankreich auch Name für den bezüglichen Abschnitt des Reglements.
Ferner heißt die Einrichtung
zur Fortbildung der Unteroffiziere, Kapitulanten etc. in den elementaren Schulkenntnissen bei selbständigen oder einzeln garnisonierenden
Bataillonen Bataillonsschule, sonst Kapitulantenschule (s. d.).
(spr. -tallja), Ort in der portug. Provinz Estremadura, Distrikt Leiria, am Lis, mit (1878) 3632 Einw.,
ist berühmt durch das Dominikanerkloster Santa Maria da Batalha, welches König Johann I. von Portugal zum Andenken des Siegs über
Johann I. von Kastilien bei Aljubarrota stiftete. Die schöne dazu gehörige Kirche ist in gotischem Stil mit maurischen
und normännischen Anklängen erbaut, im Innern 70 m lang, hat eine prächtige Fassade und eine Kapelle
mit reichgeschmückten Grabmälern von vier Königen (Johann I. bis Johann II.) und dem Infanten Heinrich dem Seefahrer.
Kosakenstaniza im gleichnamigen Kreis des Kubangebiets in Kaukasien, südlich von Stawropol, hat zwei
besuchte Jahrmärkte, in der Nähe Steinkohlenschichten und (1876) 5330 Einw.
(bei den Engländern Baschi), die nördlichste kleine Inselgruppe der Philippinen, zwischen Luzon und Formosa
unter 18° nördl. Br. und 124° östl. L. v. Gr. gelegen, besteht aus
drei größern Inseln: Bayal (Orange) mit dem Hafenplatz San José de Ibana, dem Sitz der spanischen Verwaltung, Batan
(Grafton) und Saptang (Monmouth), nebst einer Anzahl kleinerer und hat ein Areal von 330 qkm (6 QM.) mit (1879) 8250 Einw.,
die von dem Ertrag ihrer mit Yams und Bataten bepflanzten Felder leben. Die Batanes bilden administrativ eine Provinz des Distrikts
Luzon.
(Battam), Insel des Indischen Archipels, südlich von Singapur, an der Spitze der Halbinsel Malakka
gelegen, ist 413 qkm (7,5 QM.) groß und gehört zur niederländischen
Residentschaft Riouw.
Der Boden ist im ganzen eben, fruchtbar und dicht bewaldet.
Unter der Bevölkerung finden sich zahlreiche
chinesische Ansiedler, die sich vorzugsweise mit der Kultur der Uncaria Gambir und der Bereitung des daraus
gewonnenen Katechu beschäftigen.
Landschaft an der Bai von Biafra (Westafrika), zwischen 2 und 4° nördl. Br., deren größerer nördlicher,
von den Banoko bewohnter Teil (mit einer Hamburger Faktorei in Klein-Batanga) am Fluß Batanga, der hier in die Panaviabai fällt, seit
Juni 1884 unter dem Schutz des Deutschen Reichs steht, während der kleinere südliche, von den Bapuka bewohnte
Teil (mit zwei Hamburger Faktoreien in Groß-Batanga) noch freie Küste ist. Das unter deutschem Protektorat stehende Gebiet umfaßt
die Küstenstrecke von dem Lotteflüßchen im N. bis zum Behuwe Creek im S. und schließt außer Klein-Batanga die südlicher gelegenen
Lanugetown, Plantation und Criby ein.