Generation.
Endlich variieren auch die in der
Regel stärker als die Stammformen. - Den durch
Befruchtung
[* 2] gebildeten Bastardpflanzen sind
die durch Pfropfung entstandenen an die Seite zu stellen (Propfhybriden). Man erhält solche unter anderm bei verschiedenen
Kartoffelsorten, indem man knospentragende
Keilstücke von
Knollen
[* 3] der einen Art in entsprechendeStellen
einer zweiten
Sorte einfügt. Die aus derartigen
Knollen hervorgehenden
Pflanzen stehen in ihren Merkmalen zwischen den beiden
Stammformen.
Unter
Marcus Aurelius waren sie mit den
Markomannen verbündet, später mit den
Goten zu mehreren Raubzügen,
einmal selbst zur
See.
KaiserProbus versetzte 100,000 Bastarner ins römische Gebiet. Seitdem verschwindet ihr
Name, und an ihrer
Stelle
treten die
Goten mit jugendlicher
Kraft
[* 7] auf. Die Bastarner waren ein wildes, kräftiges und mutiges
Volk, das nur
vom
Krieg lebte. Auf
Wagen führten sie
Gut,
Weib und
Kind mit.
Ihre Hauptstärke war die
Reiterei, welche mit leichten Fußtruppen
untermischt in den
Kampf ging. Ein
Zweig des großen
Stammes waren die Peukiner auf der
Insel Peuke (St. Georgsinsel), am Ausfluß
[* 8] der
Donau.
(lat. bastio,Halbturm), an den
Ecken oder auch in den geraden
Linien der Stadtmauer vorgebaute,
nach dem
Graben oder dem Außenterrain zu halbrunde, nach der Stadtseite zu viereckige, die
Mauer überragende hohe
Türme mit
steinernen
Brustwehren, Zinnenmauern, welche den Übergang der alten Städtebefestigung zum Bastionärtracee charakterisieren.
Auf ihrer
Plattform konnte
Geschütz aufgestellt werden, außerdem waren sie mit Geschützkasematten zur
Grabenverteidigung etc. versehen.
AlbrechtDürers Befestigungsentwürfe sind auf diese Befestigungsweise basiert.
ehemalige Hauptstadt der
InselCorsica,
[* 11] amphitheatralisch am
Meer auf der Ostküste gelegen,
mit
Wällen und
Mauern umgeben und von einer starken
Citadelle überragt. Bastia, so genannt nach einer von den Genuesen hier zuerst
angelegten
Befestigung, verdankt seine Bedeutung seiner günstigen
Lage an dem
Italien nächsten
Punkte der
Insel, vermöge deren
es am frühsten mit
Italien in Beziehungen trat. Der
Hafen war zwar nicht einer der besten, aber einer
der besuchtesten und ist neuerdings durch Errichtung eines
Molo so erweitert worden, daß er auch größere
Schiffe
[* 12] aufnehmen
kann (1882 sind in diesen 824
Schiffe mit 200,574
Ton. eingelaufen).
Die Stadt trägt ganz genuesischen
Charakter und hat außer dem schönen, 1 km langenBoulevard enge und
krumme
Straßen. Sie wird in die
Ober- und Unterstadt eingeteilt, hat 1
Kathedrale (jedoch keinen
Bischof mehr), 8 andre
Kirchen
und
Kapellen. Unter den Gebäuden sind bemerkenswert: die
Kirchen Ste.-Marie, St.-Jean,
St.-Roche und La
Conception, alle im
italienischen
Stil ausgeführt und überreich dekoriert;
das neue Stadthaus, der Justizpalast und das
Theater,
[* 13] das
Zivil- und das Militärhospital.
Auf der
Place St.-Nicolas, welche das
Meer beherrscht, steht das marmorne Standbild
Napoleons I. Die Stadt zählt (1881) 19,696 Einw., welche Antimonbergbau,
Schiffbau und
Eisengießerei,
[* 14]
Gerberei, Teigwarenfabrikation,
Korallenfischerei und
Handel mit diesen
Produkten sowie mit
Wein,
Südfrüchten und
Öl betreiben. Bastia ist Hauptort eines
Arrondissements und Kriegsplatz zweiter
Klasse, Sitz
eines Appellhofs, eines Handelstribunals und mehrerer
Konsulate, hat ein
Lyceum, eine hydrographische
Schule, eine öffentliche
Bibliothek von 25,000
Bänden, ein Naturalienkabinett und eine wissenschaftliche
Gesellschaft (die einzige auf
Corsica). Bastia wurde 1383 durch
den Genuesen Leonel Lomellino gegründet und war fast 400 Jahre hindurch der Sitz der genuesischen
Gouverneure.
Als
Corsica unter französischer Herrschaft 1791 in zwei
Departements geteilt wurde, blieb Bastia der Hauptort des einen; allein
bei der Wiedervereinigung beider Teile (1811) wurde
Ajaccio zur Landeshauptstadt erhoben.
Als Vorläufer größerer Arbeiten ließ er erscheinen: »Ein Besuch in San Salvador, der Hauptstadt des KönigreichsCongo« (Brem.
1859). Eine weitere Frucht dieser achtjährigen Reise war das ungemein gelehrte Werk »Der Mensch in der
Geschichte; zur Begründung einer psychologischen Weltanschauung« (Leipz. 1860, 3 Bde.).
Sogleich nach Vollendung dieser Arbeit trat er 1861 seine zweite große, diesmal fünfjährige Reise an. Nach längerm Aufenthalt
in London
[* 37] ging er nach Madras
[* 38] und von dort nach Rangun,
[* 39] fuhr den Irawadi hinauf und widmete sich in der Hauptstadt
des Birmanenreichs ein Jahr lang dem Studium der Sprache
[* 40] und Litteratur der Birmanen; dann ging er von Maulmain nach Bangkok,
[* 41] studierte hier Sprache und Litteratur der Siamesen und wandte sich nun von Kambodscha nach Saigon, um sich
nach Singapur
[* 42] einzuschiffen. 1864 und 1865 reiste er durch den Archipel nach Japan und verfolgte den Überlandweg von Peking
[* 43] durch die Mongolei und Sibirien nach dem Kaukasus.
DiesenReisen entsprechend ist Bastians großes Werk, dessen Ausarbeitung er alsbald nach seiner Rückkehr begann, und das
erst 1871 vollendet wurde: »Die Völker des östlichen Asien«,
[* 44] angelegt. In sechs Bänden (Jena 1866-71)
führt es uns die gesamten Völker von Ostasien, namentlich nach der geschichtlichen, sprachlichen und religiösen Seite hin,
vor. Das Werk ist weniger eine Reisebeschreibung als eine kolossale Stoffansammlung von erdrückender Fülle, ungegliedert,
ohne jegliche Anmut der Darstellung, aber, wie alle seine auch später erschienenen Werke, von tiefster
Gelehrsamkeit strotzend. Bastian ließ sich in Berlin nieder, wo er sich an der Universität als Dozent für Erdkunde
[* 45] habilitierte
und zum Vorstand des ethnographischen Museums und der Gesellschaft fürErdkunde ernannt wurde.
GroßeVerdienste erwarb er sich neuerdings um das Zustandekommen der DeutschenGesellschaft für die Erforschung
Innerafrikas, als deren Vorsitzender er 1873 einen mehrmonatlichen Ausflug nach der afrikanischen Westküste unternahm, um
daselbst die Einbruchsstation bei Tschintschotscho zu errichten und Erkundigungen einzuziehen. 1875-76 machte er auf Veranlassung
des königlichen Museums in Berlin eine Reise nach den Küsten von Peru und Ecuador, ging durch Kolumbien nach
Guatemala,
[* 46] dann nach San Francisco, und nachdem er über Land durch die Union gereist, besuchte er auf dem Rückweg nach Europa
die Antillen. Er brachte die reichsten ethnographischen Sammlungen mit, mit deren Ordnung und Aufstellung er seitdem beschäftigt
war. Im Sommer 1878 trat er eine neue Reise auf dem Überlandweg durch Persien an, während welcher er namentlich
Assam und verschiedene der
indischen und ozeanischen Inselgruppen genau untersuchte, und von der er über Nordamerika
[* 47] und Westindien wieder
in Berlin eintraf.
Von seinen Schriften nennen wir noch: »Beiträge zur vergleichenden Psychologie« (Berl. 1868);
»Das Beständige in den
Menschenrassen
[* 48] und die Spielweite ihrer Veränderlichkeit« (das. 1868);