Italien
[* 2] und
Frankreich, verfertigt. - Bast
[* 3] ist auch der
Name eines vierbindig geköperten Baumwollenzeugs mit Einer rechten Seite,
auf welcher die feine
Kette zu dreivierteln über dem viel gröbern
Eintrag flott liegt.
Beim halbseidenen Bast besteht der
Einschuß
aus
Baumwolle,
[* 4] die
Kette aus
Seide.
[* 5] Über den sogen.
Ägyptischen Bast s.
Papyrus. - In der Jägersprache heißt
Bast die rauhe, wollige
Bedeckung des
Hirsch- und Rehgehörns, die, sobald dasselbe ausgewachsen und erhärtet (vereckt) ist,
durch das
»Fegen« abgescheuert wird. Der abgefegte ein Faserstaub, heißt das
Gefege (s.
Geweih).
ägypt.
Gottheit, von den Griechen mit
Artemis
[* 6] identifiziert, des
Osiris
[* 7] und der
Isis
[* 8] Tochter,
Schwester des
Horos,
[* 9] teilte mit ihrer
Mutter das Walten über den
Mond,
[* 10] so daß diese nur Voll- und abnehmenden
Mond behielt.
Ihr war als nachtwandelndes
Tier die
Katze
[* 11] heilig. In der nach ihr benannten Stadt
Bubastis (s. d.), wo sie einen berühmten
Tempel
[* 12] hatte, wurde ihr alljährlich ein großes
Fest unter den ausgelassensten Lustbarkeiten gefeiert,
zu welchem Hunderttausende von
Menschen zusammenströmten.
Jedoch schon 19. Aug. ließ Basta den verhaßten
Michael überfallen und ermorden.
Sein eisernes Schreckensregiment rief indes 1603 eine
ErhebungSiebenbürgens unter
Moses Szákely hervor, welche
er unterdrückte; bei einer zweiten unter
StephanBocskay 1604 wurde
er nach
Ungarn
[* 19] gegen die
Türken abberufen, doch zersprengte er 1605
Bocskays Heiduckenheer bei Osgyan.
Als 1606 der
Friede von Zsitvatorok mit den
Türken geschlossen wurde, trat Basta ins Privatleben zurück und starb, seit 1605 in
den
Reichsgrafen- und den österreichischen Herrenstand aufgenommen, in
Wien.
[* 20] Wie richtig Basta die
Zustände
Siebenbürgens beurteilte, beweist eine von ihm verfaßte
Denkschrift, worin
er den Nutzen einer ausgedehnten deutschen
Kolonisation darlegte. Die
Kriegswissenschaft verdankt ihm zwei Werke: »Il maëstro di campo generale«
und »Governo della cavalliera leggiera« (gedruckt 1606-12; deutsch von
de Bryms, 1614-17).
(mittelhochdeutsch Basthart und Bastart, welch letztere Schreibart daher als die ältere vorzuziehen ist;
neulat. bastardus, franz. bâtard, ital.
bastardo, engl. bastard),
Mischling, ein aus nicht ebenbürtiger oder in wilder
Ehe erzeugtes
Kind, s. v. w. natürlicher Sohn
oder natürliche Tochter. Der Normannenherzog
Wilhelm der Eroberer, der natürliche Sohn des
HerzogsRobert, kommt zuerst unter
dem
Namen bastardus vor und nennt sich so in seinen eignen
Briefen.
Das
Wort könnte demnach französischen Ursprungs scheinen, und man hat es daher von bas (bassus, »niedrig«)
herleiten wollen, zumal da in spätern
Urkunden des 13. und 14. Jahrh. fils de bas und fille de bas für bâtard und bâtarde
vorkommt. In andern
Urkunden findet sich dagegen fils de bast, womit jene
Ableitung fällt. Stammte das
Wort aus dem
Französischen, so wäre es unerklärlich, warum es nicht früher gebraucht wird, da die natürlichen Sprößlinge
der
Karolinger genug
Anlaß dazu gaben.
Der
Ausdruck ist daher als ein normännischer, mithin altnordischer anzusehen und hat erst als Beiname jenes
HerzogsWilhelm,
des Eroberers von
England, in die französische und andre
Sprachen Eingang gefunden. Was nun die ursprüngliche
Bedeutung des
Worts anlangt, so wird in den nordischen
Gesetzen bastardr nicht in dem
Sinn von spurius (»uneheliches
Kind«) gebraucht;
wohl aber findet es sich als Benennung unechter, gemischter
Sachen, wie z. B. das
SchwertSigurds in der
»SagaMagnus Erlings-sonar«
(Kap. 5) basthardr heißt, d. h. wohl spottweise »hart
wie
Bast« im
Gegensatz zu beinhardr (»steinhart«),
also unecht. Wird nun die zweite
Silbe des
Worts auf einen Mann bezogen, so
kann sie allerdings einen homo spurius, einen unehelichen Sohn, dem
Erbe und
Stand des
Vaters entzogen werden,
bedeuten. Im Verlauf der Zeit hat es in die
französische Sprache allgemein Eingang gefunden und auch in der hochdeutschen
als vornehmes und rittermäßiges, aus
Frankreich herübergekommenes, obschon ursprünglich germanisches
Wort die andern Benennungen
derselben
Sache, zumal bankhart
(»Bankert«) und bankrise, verdrängt und in die
Sprache
[* 24] des niedern
Volks verwiesen.
In der
Zoologie heißt ein von zwei verschiedenen
Arten, die meist, aber nicht immer derselben
Gattung angehören,
erzeugtes
Tier, wie z. B.
Maultier und
Maulesel. Ein von zwei verschiedenen
Rassen abstammendes
Tier wird dagegen
Blendling genannt.
Im allgemeinen sind die Bastarde
¶
mehr
unfruchtbar oder schlagen doch, wenn sie fruchtbar sind, nach einigen Generationen in die mütterliche oder väterliche Art
zurück. Indessen sind sichere Ausnahmen davon beobachtet worden, z. B. der Bastard zwischen
Hase
[* 26] und Kaninchen,
[* 27] der sogen. Lapin (franz. liévre-lapin). Ebenso sind vollkommen fruchtbar die Bastarde von Anser cygnoides
und der gewöhnlichen Gans, von Hund und Wölfin, von Eisbär und braunem Bären und wahrscheinlich auch
die von Ziegenbock und Schaf.
[* 28] UnsreHaustiere scheinen zum größten Teil aus solchen Bastardierungen hervorgegangen zu sein,
das Rind
[* 29] z. B. aus Bos primigenius und Bos brachyceros; in ähnlicher Weise sind auch frei lebende Tiere als Bastarde erkannt
worden, z. B. der Rackelhahn (Bastard von Auer- und Birkhuhn) und mehrere Süßwasserfische. Über in der Botanik
s. Bastardpflanzen.