war in der Regel beziffert und wurde von Cembalisten, Organisten oder den Lauten-, Theorbenspielern etc. in eine Akkordbegleitung
verwandelt. und Generalbaß sind ursprünglich durchaus gleichbedeutend; erst später erhielt der die spezielle Bedeutung
des (nicht bezifferten) Instrumentalbasses, der, sich fern haltend von der Imitation der andern Stimme,
in gleichen Noten (Vierteln, Achteln) seinen eignen Gang nimmt (auch bei Instrumentalkompositionen).
(spr. -ssongpjähr), François de, franz. Marschall, geb. zu Haroué in Lothringen aus einer
alten lothringischen Adelsfamilie, kam als 20jähriger Jüngling an den Hof Heinrichs IV., der ihn wegen seines liebenswürdigen
Benehmens, seines Geistes und seiner Neigung zur Galanterie liebgewann und 1610 zum Staatsrat und Obersten
eines Regiments erhob. Nach Heinrichs Ermordung gewann Bassompierre die Gunst der Königin Maria von Medici, die ihn 1614 zum Generalobersten
der Schweizer ernannte, trat aber in dem Streite des Königs mit seiner Mutter auf die Seite des erstern
und trug wesentlich zum Sturz der Königin bei.
Zum Lohn erhielt Bassompierre 1622 den Marschallstab und wurde als Gesandter nach Spanien (1621), nach der Schweiz (1625) und nach England
(1626) geschickt, wo er sich als ausgezeichneter Diplomat bewährte. Nach seiner Rückkehr erwarb er sich bei der Belagerung
von La Rochelle und bei der Erstürmung des Passes von Susa (1629) Lorbeeren. Dennoch stürzten ihn das
Mißtrauen und der Haß Richelieus, die er sich teils durch seine Verbindungen mit dem Herzog von Guise und mit der Prinzessin
von Conti, entschiedenen Anhängern der Königin-Mutter, teils durch seine beißenden Witze zugezogen hatte.
Infolgedessen mußte er in die Bastille wandern und erst nach dem Tod Richelieus ward er 1643 befreit.
Er starb Von vollendeter Körperschönheit und gewandtem Geist, war Bassompierre das Musterbild eines französischen Hofmanns
seiner Zeit. Dem Luxus, dem Spiel und der Liebe unmäßig frönend (er soll im Moment seiner Verhaftung über 6000 Liebesbriefe
verbrannt haben), lebte er ganz dem Genuß des Augenblicks. Ein zärtliches Verhältnis mit der Prinzessin Luise Margarete von
Lothringen-Guise, der Witwe des Prinzen von Conti, führte zu einem heimlichen Ehebündnis.
Bassompierres gefängliche Einziehung brach das Herz der Fürstin; ein Sohn, die einzige Frucht dieser Ehe,
starb bald nach dem Vater. Ein andrer Sohn Bassompierres, Ludwig, erzeugt mit Maria von Balsac, starb 1676 als Bischof von Saintes.
Bassompierre hinterließ Memoiren (»Journal de ma vie«, Köln 1665, 2 Bde.; neue Ausg.
vom Marquis de Chantérac, Par. 1870-77, 4 Bde.),
welche, in der Bastille geschrieben, ein interessanter Beitrag zur Geschichte der Jahre 1598-1631 sind,
und einen Bericht über seine Missionen in Spanien, der Schweiz und England (1668, 4 Bde.).
(Basragummi, Gummi von Tor, Pseudotragant), eine Drogue von unbekannter Abstammung, gleicht geringem bräunlichen
Tragant, riecht schwach aromatisch, enthält Bassorin und Stärkemehl, löst sich in Wasser nicht vollständig,
reagiert sauer, ist für den Handel bedeutungslos.
C12H20O10 findet sich in vielen Gummiarten, besonders im Bassoragummi, Tragant,
Acajou- und Simarubagummi, und bleibt bei der Behandlung
derselben mit Wasser zurück;
es ist farblos, durchscheinend, spröde,
geruch- und geschmacklos, quillt in Wasser auf, ohne sich wie das Arabin (s. Gummi arabicum) zu lösen,
wird aber durch Alkalien in ein lösliches Gummi und durch Säuren zum Teil in Zucker übergeführt.
Rock, Felseneiland an der Ostküste Schottlands, North Berwick (s. d.) gegenüber, 107 m hoch, von einem alten Turm
gekrönt, der früher als Staatsgefängnis diente und nur mit Leitern und Tauen zugänglich ist.
Die Insel ist unbewohnt, aber
die außerordentliche Menge von Seevögeln (besonders Sula Bassana), welche hier nisten, zieht häufig
Jagdliebhaber hierher.
(ital. Basso, franz. Basse-contre), die tiefere Männerstimme, die tiefste der vier Hauptgattungen der menschlichen
Stimme, deren Umfang im allgemeinen für den Chor vom großen F bis zum eingestrichenen f angenommen werden kann, wiewohl Stimmen,
die des großen C, des Kontra-H und B mächtig sind, nicht zu den Seltenheiten gehören. Der Klang der
Baßstimme ist kernig und voll, ihr Charakter ernst, würdig, gebieterisch und feierlich, wiewohl sie auch für Komisches und Humoristisches
mit Effekt verwendet werden kann.
Wie bei den übrigen Stimmgattungen, gibt es auch bei der Baßstimme Abstufungen, und man unterscheidet hohen
Baß (Bariton) und tiefen Baß; der letztere hat den Normalumfang von F bis es¹, der erstere von A bis fis¹. Schneller laufende
Figuren darf man in der tiefsten Lage nicht verwenden, da sie undeutlich werden, während sie in der mittlern und höhern Lage
von gewaltiger Wirkung sein können. Übrigens sind in charaktervoller Behandlung der Baßstimme unstreitig
die ältern Meister den neuern überlegen; Händel und Seb. Bach stehen hier am höchsten, und die Recitative des Heilandes in
Bachs Matthäus-Passion sind vielleicht das Größte, was je für den Baß geschrieben worden ist. Das gelungenste humoristische
Bild in diesem Kreis ist Mozarts »Osmin«.
die Meerenge zwischen der Südküste von Australien (Victoria) und Tasmania. Durch zwei von der West- und
Ostspitze dieser Insel nach N. streichende Inselreihen wird sie bedeutend verengert: im W. die Huntersinseln, von ihnen durch
die Huntersstraße getrennt die große Kingsinsel;
im O., von Tasmania durch die Banksstraße getrennt, die
Clarke-, Cape Barren- und Flindersinsel sowie die Kentsgruppe, von welcher sich verstreute Felseninseln bis zum Festland hinziehen.
Die Straße ist indes völlig sicher und durch sehr regen Schiffsverkehr außerordentlich belebt; auch ist in ihr ein telegraphisches
Kabel zwischen Victoria und Tasmania gelegt worden. Entdeckt wurde die Baßstraße 1797 durch Baß, dann 1798 von
diesem mit Flinders durchfahren; 1838 machte Wickham eine genaue Aufnahme derselben, die durch Vermessungen in den letzten Jahren
vervollständigt worden ist.
Flecken im preuß. Regierungsbezirk Hannover, Kreis Syke, an der Linie Hamburg-Köln der Preußischen Staatsbahn,
mit einem Amtsgericht, einem Fräuleinstift (ursprünglich ein vom heil. Ansgar gegründetes Kloster), einer
Stiftskirche und (1880) 696 Einw.
Gnostiker im 2. Jahrh., angeblich ein Schüler des Cerinthus und Valentinus,
mehr
wahrscheinlich identisch mit Colarbasus. Er leugnete die menschliche Natur Christi und die Auferstehung des Fleisches, verteidigte
den Glauben an den Einfluß der Planeten auf die Geburt und das Leben der Menschen sowie an die magische Kraft des griechischen
Alphabets (weil sich Christus das Α und Ω genannt habe).