Gebäude ruht, auch die
Grundstimme genannt. Nach seiner
Natur verträgt, ja fordert der Baß, von dem
Gewebe der
[* 2] übrigen
Stimmen,
die gern nahe zusammenhalten, entfernter zu bleiben, um eine
Oktave und noch weiter von ihnen abzustehen und mit besonderer
Deutlichkeit in einem langsamern
Gang
[* 3] einherzuschreiten. Dabei bewegt er sich gern durch die
Grundtöne
der
Akkorde quarten- und quintenweise, auch in Oktavenschritten. Allerdings kann der in der kontrapunktischen oder polyphonen
Schreibart seinen
Charakter des Ruhenden und Stützenden teilweise verleugnen und an dem bewegten
Fluß der
Stimmen teilnehmen,
um so mehr, als er eine äußere
Stimme ist und in seiner Entfaltung und
Bewegung nach der Tiefe, wie der
Sopran nach der
Höhe zu, unverdeckt und uneingeschränkt ist.
Indessen ist diese Beweglichkeit des
Basses seiner
Natur nach immer nur relativ zu nehmen, und es ist darauf zu achten, daß
nicht die Deutlichkeit etwa durch zu schnelle
Figuren leide. Je bewegter der Baß ist, desto mehr verliert
er seinen
Charakter als
Fundament, und man findet daher in mehrstimmigen Gesangswerken mit
Instrumenten vielfach neben dem Singbaß
noch einen selbständigen Instrumentalbaß, welcher den
Charakter der Stützstimme bewahrt, wenn der Singbaß an der
Figuration
teilnimmt.
Die gute
Führung des
Basses bedingt einen großen Teil derWirkung eines Musikstücks und ist eins der
sichersten Kennzeichen einer tüchtigen
Bildung im
Satze. Zur Zeit der
Blüte
[* 4] des imitatorischen
Stils, der strengen
Polyphonie
der Niederländer (14.-16. Jahrh.; vgl.
Musik, Geschichte), in der es eine selbständige
Instrumentalmusik bis auf einfache
Tanzstücke noch nicht gab, existierte auch eine
Baßstimme in unsermSinne noch nicht, wenn auch gewisse
unabweisliche Rücksichten sich schon damals geltend machten
(Quarten- oder Quintenschritt in
Kadenzen). Der Erfinder der
Baßstimme
im modernen
Sinn ist
Viadana (s. d.); sein
Basso continuo ist eine wirkliche Stützstimme. Man muß wohl unterscheiden
Basso continuo
oder
Generalbaß und Fundamental- oder
Grundbaß; der letztere, eineErfindungRameaus, ist gar keine reelle
Stimme, sondern eine bei der
Analyse einer
Komposition theoretisch konstruierte, die
Folge der
Grundtöne der einander folgenden
Harmonien.
(ital., »tief«) in
Verbindung mit dem Oktavenzeichen (8va ^[8va]... bassa) bedeutet, daß eine Musikstelle
um eine
Oktave tiefer gespielt werden soll, als sie notiert ist.
[* 5] griech. Dorf im südwestlichen
Arkadien, bei
Phigalia, 1131 m hoch gelegen, berühmt durch seinen Apollontempel
mit dem kolossalen Erzbild des
Gottes, welches später nach
Megalopolis kam. Das Heiligtum wurde zu Anfang des Peloponnesischen
Kriegs von
Iktinos, dem Erbauer des
Parthenon, gebaut. Von den 38 dorischen
Säulen
[* 6] desselben stehen noch
35, samt ihrem
Architrav
[* 7] trefflich erhalten, wie denn der
Tempel
[* 8] zu den besterhaltenen antiken Gebäuden
Griechenlands gehört.
ReliefsvomFries befinden sich seit 1811 im
BritischenMuseum.
Vgl. v.
Stackelberg, Der Apollotempel zu Bassä (Frankf. 1826);
Cockerell,
The temples of
Jupiter Panhellenius at Aegina and of
Apollo Epicurius at Bassä (Lond. 1860).
Die Stadt ist der Geburtsort der
MalerFrancesco, Giacomo und Leandro da
Ponte, die sich deshalb auch Bassano nannten. Bassano kommt
als Bassanum erst seit dem 10. Jahrh. vor. Es war fast immer den benachbarten
StädtenVicenza,
Treviso,
Padua
[* 13] und seit 1404
Venedig
[* 14] unterworfen; nur eine Zeitlang hatte es eigne
Podestas und wurde von dem
TyrannenEzzelino da Romano beherrscht.
Da es an einer wichtigen,
Verona
[* 15] umgehenden Seitenstraße ins Etschthal liegt, so ist auch um in der
Napoleonischen Zeit viel
gekämpft worden: 1796, 1801, 1805, 1809, 1813;
Napoleon verlieh seinem Ministerstaatssekretär
Maret den
Titel eines
Herzogs
von Bassano.
1) Jacopo da, eigentlich da
Ponte, ital.
Maler, geb. 1510 zu Bassano, gest. daselbst, bildete
sich in
Venedig nach
Bonifazio und
Tizian. Er malte heilige Gegenstände in gewöhnlicher Auffassung, aber kecker, leuchtender
Farbe; gern brachte er
Tiere und allerlei Gerätschaften in dieselben hinein, doch malte er auch reine
Genrebilder. Sehr vortrefflich, in
Tintorettos Art, sind seine
Porträte.
[* 16] - Seine
Söhne, unter denen
Francesco (1551-1592) und
Leandro (1558-1623) die bekanntesten sind, pflegten mit ihm gemeinsam an den Bildern zu malen und dieselben in fabrikartiger
Weise zu vervielfältigen. Doch war Leandro als Bildnismaler ein sehr hervorragender
Künstler.
contrainte (franz., spr. baß kongträngt),
s. v. w.
Ostinato. ^[= (ital., "hartnäckig"), in der Musik Ausdruck für die fortgesetzt Wiederkehr eines ...]