mehr
Dreißigjährigen Krieg bis auf zwei nach Schweden [* 2] geschafft worden sein; die beiden zurückgebliebenen sollen in die Hände des Kurfürsten von Köln [* 3] und des Priors des Kartäuserklosters gekommen und verloren gegangen sein.
Dreißigjährigen Krieg bis auf zwei nach Schweden [* 2] geschafft worden sein; die beiden zurückgebliebenen sollen in die Hände des Kurfürsten von Köln [* 3] und des Priors des Kartäuserklosters gekommen und verloren gegangen sein.
(spr. behsingstohk), Stadt in Hampshire (England), 30 km nordöstlich von Winchester, in einem der fruchtbarsten Weizen- und Bohnenbezirke Englands, mit (1881) 6681 Einw., einer Fabrik landwirtschaftlicher Geräte, lebhaftem Vieh- und Kornhandel.
(Bisinus), König der Thüringer, nahm den von den fränkischen Großen vertriebenen König Childerich bei sich auf, der ihm seine Gemahlin Basina entführte (467) und mit ihr Chlodwig, den Stifter des Frankenreichs, zeugte.
Basinus' Söhne waren Baderich, Berthar und Hermanfried (s. d.).
(griech.), überhaupt die Grundlage einer Sache;
in der Geometrie s. v. w. Grundlinie oder Grundfläche (s. d.);
in der Arithmetik bezeichnet Basis die Grundzahl eines Logarithmensystems;
in der Kristallographie die durch die Nebenachsen gelegte Ebene oder das den Kristall in beliebiger Entfernung von dieser Fläche begrenzende, parallel zu derselben verlaufende Flächenpaar (basisches Pinakoid), vgl. Kristalle. [* 4]
In der Botanik ist Basis das Ende, womit ein Pflanzenteil eingefügt ist, oder von welchem aus wir ihn uns als entstanden denken, daher z. B. die Basis des Stempels, derjenige Punkt, wo sich der Stempel an die Blütenachse befestigt, Basis des Blattes, der unterste Teil des Blattes, mit welchem dasselbe dem Stengel [* 5] angefügt ist. In der Metrik versteht man unter Basis den ersten Versfuß eines künstlichen Rhythmus (Syzygie, Verbindung ungleichartiger Füße), welcher mit der Arsis begann, und dessen Grundform daher der Trochäus war, aus welchem die metrische Freiheit den Spondeus, Iambus, Tribrachys und Daktylus gestaltete. In der Architektur ist Basis der untere Teil eines Baugliedes, z. B. der Fuß einer Säule. Über die in der Kriegskunst s. Operation.
s. Triangulation. ^[= # (lat., auch trigonometrische Netzlegung), Inbegriff aller Arbeiten, welche einer geregelten ...] [* 6]
jüngere und ältere Eruptivgesteine, deren Gesamtanalyse einen relativ geringen Gehalt an Silicium ergibt. Vgl. Acidite.
(Vaskonier, span. Vascongados oder Eskualdun, Euskualdun, wie sie sich selbst nennen), ein kleines Volk auf beiden Abhängen der Pyrenäen, das trotz seiner geringen Zahl einen besondern Volksstamm Europas bildet. In uralter Zeit waren die Basken nach W. v. Humboldt (»Prüfung der Untersuchungen über die Urbewohner Spaniens«, 1821) sowohl über ganz Spanien [* 7] als auch über Aquitanien verbreitet, jetzt beschränkt sich ihr Gebiet auf die spanischen Provinzen Navarra, Viscaya, Guipuzcoa und Alava, die drei letztern daher auch baskische Provinzen (Vascongadas) genannt, und die französischen Arrondissements Mauléon und Bayonne (Departement Niederpyrenäen), wo nach den neuesten Zählungen nur noch 450,000 Menschen die baskische Sprache [* 8] sprechen, von denen etwa ¾ auf spanischem, ¼ auf französischem Gebiet leben.
Die Basken verlieren wie in Frankreich, so auch in Spanien immer mehr an Terrain und zwar darum, weil der Gebrauch der baskischen Sprache in Schule und Kirche, vor Gericht und bei den Regierungsämtern gesetzlich verboten ist und die 1394 veranstaltete Gesetzsammlung (Fueros) nicht mehr in baskischer, vielmehr in spanischer (kastilischer) Sprache im Gebrauch ist. Wenn auch heute noch in Guipuzcoa das Baskische als allgemeine Umgangssprache gilt, so wird dasselbe doch in Viscaya, Alava und auf der französischen Seite ausschließlich nur von den niedern Klassen gesprochen (vgl. M. Willkomm, Wanderungen durch die nordöstlichen und zentralen Provinzen Spaniens, 1850). So führen heute viele Städte und Dörfer zwei Namen, einen baskischen und einen französischen oder spanischen; Pamplona heißt auf baskisch Prun, San Sebastian Donostian, Olite Carés etc. Noch unterscheidet sich aber der Anblick des baskischen Landes sehr auffallend von den ihm zunächst liegenden Gebieten.
Man sieht hier keine Dörfer, getrennt durch weite unbewohnte Strecken; vielmehr ist die ganze Landschaft dicht mit Häusern besäet, für welche die Kirche mit einigen naheliegenden Gebäuden den Mittelpunkt bildet. Die Basken, Männer und Frauen, sind von schönem Körperbau und zeichnen sich dadurch wie durch ihre Stärke [* 9] und Gewandtheit sowohl vor ihren spanischen als ihren französischen Nachbarn aus. Ihre Hautfarbe ist heller als bei jenen, das Haar [* 10] dunkel, seltener schwarz, aber auch blond; man sieht ebensowohl dolikephale wie brachykephale Menschen, wohl ein Zeichen, daß fremde Einflüsse wirksam waren, die indes der Rasse ihre charakteristischen Züge nicht rauben konnten.
Der Arme ist sehr stolz auf seine Geburt, ebenso wie der Begüterte, denn einen Feudaladel kannte man hier niemals, und die Bewohner von Viscaya insbesondere galten sämtlich in ganz Spanien als Adlige nach einem Privilegium, das Johanna von Kastilien ihnen aus Dankbarkeit verliehen hatte. Die Bewohner der Hochthäler sind fast ausschließlich Hirten, die an der Küste Fischer, die sich durch ihre Kühnheit berühmt gemacht haben, welche sie als die ersten auf den Walfischfang in die nordischen Meere führte; auch waren die Basken ehedem gefürchtete Seeräuber.
Ackerbau wird überall emsig getrieben, wo das Land es gestattet, und in den Thälern von Viscaya und Guipuzcoa reiht sich Fabrik an Fabrik, so daß das Land zu den industriereichsten Gegenden Spaniens gehört, während die Industrie der französischen Basken unbedeutend ist. Dennoch wandert aus den innern Provinzen alljährlich eine nicht geringe Zahl von Männern in andre Gegenden Spaniens, um sich als Steinbrecher, [* 11] Maurer, Steinmetzen, Zimmerleute einen Verdienst zu suchen, mit dem sie dann heimkehren.
Seit 1861 ist ein beständiger Strom von Auswanderern nach Argentinien und Uruguay [* 12] gezogen, so daß dort heute 30-40,000 Basken wohnen. Wie die Männer, so sind auch die Frauen der niedern Stände äußerst thätig, sie verrichten die schwersten Arbeiten; das Beladen und Entladen der Schiffe [* 13] in den Häfen ist fast ausschließlich ihre Sache. Als sehr gesund sind die baskischen Frauen in ganz Spanien als Ammen gesucht. Die Basken halten vielfach noch an ihrer malerischen Tracht, ihren alten Sitten und Gebräuchen fest, am meisten in Viscaya; aber in den spanischen Provinzen selbst kleiden sich alle Städter der bessern Klassen schon in moderner Art. Ihre alten politischen Privilegien sind in Frankreich bereits seit 1789 aufgehoben, in Spanien verschwand das meiste 1876; noch bewahrt man aber als heilig die Erinnerung an die alte Verfassung, als die Stände (Bilçar) sich unter freiem Himmel [* 14] zur öffentlichen Beratung versammelten, jede Provinz für sich, die französischen Basken bei Ustaritz, die von Viscaya unter der alten Eiche von Zurinica bei Durango, die von Alava in der Ebene von Arriaga bei Vitoria, die von Guipuzcoa abwechselnd in einer der 14 Städte der Provinz. In religiöser Beziehung haben sich die Basken stets als gute, strenggläubige Katholiken gezeigt, bei denen aber, wie bei andern Bergvölkern, eine Fülle von abergläubischen Anschauungen tief eingewurzelt ist. ¶
Die merkwürdige Sprache der Basken, von ihnen selbst Escuara oder Euxara genannt, zeigt mit keiner andern europäischen Sprache die geringste Verwandtschaft. Den amerikanischen Indianersprachen, denen sie mehrfach an die Seite gestellt worden ist, gleicht sie in betreff einiger Eigentümlichkeiten ihres grammatischen Baues, ohne daß jedoch an eine auf gleicher Abstammung beruhende Verwandtschaft zu denken wäre. Sie ist reich an Vokalen und dadurch wohlklingend; doppelte Konsonanten kommen fast gar nicht vor, die drei harten Konsonanten k, t, p werden vor einem Nasallaut und an dem Schluß eines Worts, auf das ein mit weicher Konsonanz beginnendes Wort folgt, ausgestoßen, im letztern Fall der weiche Konsonant in den entsprechenden harten verwandelt.
In der Deklination werden die ziemlich zahlreichen Kasus und der Unterschied der Ein- und Mehrzahl durch angehängte ein- oder mehrfache Endungen ausgedrückt; doch werden Nominativ und Akkusativ nicht unterschieden. Außerordentlich formenreich ist das Verbum, obschon in der jetzigen Sprache fast alle Verba nur in der Form von Partizipien erscheinen, die mit den zwei Hilfsverben »haben« und »sein« abgewandelt werden. Von ersterm wird z. B. gebildet: det »ich habe es«, ditut »ich habe sie«, dizkizut »ich habe sie für dich«, nazu »du hast mich«, dizkidasu »du hast sie für mich« etc., mit durchgängiger Einschaltung aller persönlichen Pronomina in das Verbum des Satzes, wobei dann durch Abschleifung und Verkürzung nach dem Objekt des Verbums geschiedene zahlreiche Konjugationsarten entstanden sind.
Von jeder derselben gibt es wieder vier besondere Formen, je nachdem ein Gleichstehender, ein höher oder niedriger Stehender oder eine Frau angeredet wird. Die fast unendliche Menge stark untereinander abweichender Formen, welche von einem Verbum gebildet werden können, veranlaßte den Titel: »El imposible vencido«, d. h. »das Unmögliche möglich gemacht«, welchen im vorigen Jahrhundert der Jesuit Larramendi seiner baskischen Grammatik beilegte. Übrigens ist dieser Reichtum nicht als ein Vorzug zu betrachten, sondern vielmehr ein charakteristisches Zeichen eines höchst primitiven Sprachbaues, der sowohl Objekt als Subjekt des Satzes am Verbum selbst besonders zum Ausdruck bringen muß, um das gegenseitige Verhältnis der Satzglieder verständlich zu machen.
Auch der Wortschatz der baskischen Sprache zeigt eine stark entwickelte Fähigkeit, lange Komposita zu bilden, neben auffallender innerer Armut. So gibt es baskische Bezeichnungen für verschiedene Bäume und Tiere, aber für die Begriffe »Baum« und »Tier« im allgemeinen ist kein einfacher Ausdruck vorhanden. Auch sind fast zwei Drittel des baskischen Wortschatzes, teils in neuerer Zeit aus dem Spanischen und Französischen, teils schon früher aus dem Lateinischen und Keltischen entlehnt.
Die baskische Sprache zerfällt in 8 Hauptdialekte, die sich wieder in 25 Mundarten einteilen lassen. Diese Einteilung rührt von Prinz Lucien Bonaparte her, der sich teils durch eigne Untersuchungen (»Le [* 16] verbe basque«, Par. 1869), teils durch die Anregung grammatischer Arbeiten am meisten um die Aufklärung der baskischen Sprache verdient gemacht hat. Grammatiken lieferten Blanc (Lyon [* 17] 1854) und van Eys (2. Aufl., Amsterd. 1867); eine Grammatik von Hannemann steht zu erwarten. Wörterbücher veröffentlichten Chaho (Bayonne 1856), Fabre (das. 1870), van Eys (Par. 1873), dem auch die erste »Vergleichende Grammatik der baskischen Dialekte« (das. 1879) verdankt wird; ein baskisch-spanisches Wörterbuch Aizquibel (Tolosa 1882-84, 2 Bde.). Einen wichtigen »Essai sur la langue basque« verfaßte Ribáry (franz. von Vinson, Par. 1877); über das Verhältnis der alten iberischen Sprache zum Baskischen schrieben W. v. Humboldt (1821) und neuerdings, gegen Humboldt polemisierend, van Eys und Vinson (1874).
Vgl. auch Broca, Origine et repartition de la langue basque (Par. 1875).
Die alten iberischen Münzen [* 18] und Inschriften sind noch nicht entziffert. - Die höchst unbedeutende baskische Litteratur besteht größtenteils aus Erbauungsbüchern; außerdem sind einige Liedersammlungen (z. B. »Cancionero basco« von Monterola, 1880) und die meist noch ungedruckten Pastorales zu erwähnen, d. h. ländliche Schauspiele teils geistlichen Inhalts, teils auf die Rolandssage bezüglich, welche die Landleute in den baskischen Dörfern aufzuführen pflegen. Das älteste gedruckte Werk ist eine Gedichtsammlung von 1545, auch ältere Handschriften sind nicht vorhanden.
Vgl. Mahn, Denkmäler der baskischen Sprache (Berl. 1858).
Geschichte. Die Basken, deren Ursprung in neuester Zeit, namentlich in Frankreich, vielfach erörtert ward, müssen zur Zeit für die ältesten Bewohner Europas gehalten werden. Sie sind die Nachkommen der Vaskonen, eines Zweigs der alten Iberer, welche ganz Spanien und das südwestliche Frankreich innehatten, aber von den eingedrungenen Kelten frühzeitig gegen W. und SW. verdrängt wurden und vermischt mit ihnen die Keltiberer bildeten. Von den Römern, welche (durch Pompejus) 74 v. Chr. Pompeiopolis (Pamplona) gründeten, wurde das Volk nie vollständig unterjocht, und auch nach dem Untergang des römischen Reichs bewahrte es sich in seinen Bergen [* 19] im ganzen seine Unabhängigkeit. Um 580 n. Chr. wurden die Basken von dem in Spanien herrschenden Westgotenkönig Leovigild besiegt (der zur Erinnerung an diesen Sieg Victoria, [* 20] jetzt Vitoria, gründete) und so hart behandelt, daß ein Teil von ihnen in das südliche Frankreich auswanderte, welches von ihnen den Namen Gascogne erhielt.
Von Wamba, König der Westgoten (672-681), wurden aber auch diese Ausgewanderten unterworfen. Obgleich sie sodann den Karolingern Pippin dem Kleinen und Karl d. Gr. sich unterwerfen mußten, nahmen sie doch stets eine besondere Stellung ein und empörten sich wiederholt, wie sie denn namentlich die Franken 778 im Thal [* 21] von Roncesvalles überfielen. Um 920 bildete sich aus dem Baskenland ein Königreich Navarra (s. d.), welches unter Sancho d. Gr. (970-1035) seine größte Ausdehnung [* 22] hatte, dann aber durch Teilung verkleinert wurde und zeitweise von Aragonien und Kastilien abhängig war.
Nach mehrfachem Wechsel der Dynastie kam Navarra 1494 an das Haus Albret. Ferdinand der Katholische benutzte die Exkommunikation Johanns III. durch Papst Julius II., um demselben 1512 den spanischen Teil seines Landes oder Obernavarra zu entreißen, so daß dem Haus Albret nur der französische Teil oder Niedernavarra verblieb, welches Johanna d'Albret durch ihre Verheiratung mit Anton, dem Vater Heinrichs IV., dem Haus Bourbon zubrachte und ihr Enkel Ludwig XIII. 1620 mit Frankreich vereinigte. Die in Spanien behielten stets besondere Freiheiten (Fueros), wenn diese auch nicht immer respektiert wurden. Erst 1805 wurden dieselben beschränkt und 1832 von den Cortes mit gänzlicher Aufhebung bedroht. Dies veranlaßte 1833 den Aufstand der Basken gegen die konstitutionelle Regierung in Madrid [* 23] und ihren Anschluß an Don Karlos. In dem neubeginnenden Bürgerkrieg fochten 20-25,000 Basken für den Prätendenten; nur 1837 ¶