getötet werden und gewöhnlich als
Wächter über
Schätze, an die sich Schauergeschichten knüpfen, gesetzt sein soll. Man
stutzte junge
Rochen durch Verzerrung des
Körpers nach der eingebildeten Gestalt zu, setzte ihnen Glasaugen in die Nasenlöcher
und ließ sie für
Geld sehen. Dergleichen künstliche Basilisken werden noch hier und da in alten Naturaliensammlungen
gefunden.
Luther brauchte das
Wort Basilisk bei Übersetzung zweier
Stellen des
Jesaias und
Jeremias, wo von zwei besonders giftigen
Schlangen
[* 2] die
Rede ist, und stützte sich dabei auf alte
Traditionen. Mit der
Kroneidechse hat dieser fabelhafte Basilisk durchaus
nichts zu thun.
Sofort ging
er an die Wiederherstellung der in den arianischen Streitigkeiten verfallenen
Kirchenordnung
und
Kirchenzucht. Der große
Gedanke seines
Lebens aber war die Wiederherstellung des Kirchenfriedens und der
Verbindung mit
der abendländischen
Kirche zur Bekämpfung des
Arianismus. Als die Hauptstütze der nicäischen Dreieinigkeitslehre wurde
Basilius das Hauptziel aller gegnerischen
Angriffe. Unerschütterlich widerstand er allen
Drohungen und Verheißungen,
welche der
KaiserValens an ihn richtete, um
Kappadokien für den
Arianismus zu gewinnen.
Nur die plötzliche Erkrankung des kaiserlichen
Sohns bewahrte ihn vor einer schon angeordneten gewaltsamen Wegführung; bald
nachher starb er 379 (römischer Gedenktag: 14. Juni). Seine reichen Einkünfte hatte er, selbst in Dürftigkeit
lebend, meist an das von ihm in
Cäsarea gestiftete große
Hospital gewandt. Am wichtigsten wurde Basilius für die
Kirche durch seine
Beförderung des Klosterlebens. Mit
Recht heißt er der
Vater und
Meister nicht bloß der
Basilianer (s. d.), sondern aller
Mönchsorden
des
Orients und
Occidents.
Basilius'
Schriften gehören hinsichtlich des
Stils und der
Klassizität zu den besten Erzeugnissen der christlichen
Litteratur. Außer dogmatischen
Schriften (wider
Eunomius, über die
Taufe, den
HeiligenGeist) sind besonders die liturgischen
von Wichtigkeit, die er nach von dem
Apostel Jakobus bis dahin mündlich fortgepflanzten
Liturgien aufgezeichnet haben soll.
Gesamtausgaben seiner echten und unechten Werke erschienen unter andern von
Garnier und Maranus (Par.
1721-30, 3 Bde.) und von
Migne (das. 1866).
2) Basilius I., der Makedonier, byzantin.
Kaiser 867 bis 886, Sohn einesBauern bei
Adrianopel; von den
Bulgaren
fortgeschleppt und durch eigne That befreit, ging er nach
Konstantinopel, wo er wegen seiner
Stärke
[* 9] und
Schönheit eine
Stelle
in den kaiserlichen
Stallungen erhielt, die
Aufmerksamkeit des
KaisersMichael III. erregte und bald zum Oberstallmeister und
Großkämmerer des
Palastes befördert wurde. Nachdem
er den bisher allmächtigen Oheim des
Kaisers, Bardas,
beseitigt hatte, wurde Basilius 866 an dessen
Stelle zum
Cäsar, bald darauf zum Mitkaiser erhoben und bestieg nach
Michaels Ermordung 867 selbst
den
Thron.
[* 10]
Als
Regent wirkte er durch Thatkraft und Umsicht äußerst wohlthätig, stellte das Ansehen des
Reichs nach außen her, dehnte
durch glückliche
Kämpfe gegen die Araber die
Grenzen
[* 11] des
Reichs im
Osten aus und begann die Wiedereroberung
des südlichen
Italien.
[* 12] Er schaffte im Innern
Ordnung durch gute
Justiz und
Verwaltung und machte den unter seinem Vorgänger
ausgebrochenen kirchlichen Wirren zuerst durch Absetzung des Photius und
Wiedereinsetzung des
Ignatius, nach dessen
Tod (877)
durch die
Wiedereinsetzung des Photius zum
Patriarchen ein Ende. Er hinterließ die Herrschaft seiner Dynastie, der sogen.
makedonischen, unter welcher das
Reichca. 200 Jahre lang eine verhältnismäßig gute Zeit hatte. Basilius selbst starb infolge
eines Unfalls auf der
Jagd 886.
3) Basilius II., byzantin.
Kaiser, Sohn des
KaisersRomanos II. und der
Theophano, gelangte 976 mit seinem
BruderKonstantin VIII. zur
Regierung, welche er aber erst nach zwölf
Jahren selbständig übernahm. Nachdem er einen
Aufstand in
Kleinasien
unterdrückt und einen
Krieg gegen die
Russen glücklich beendet, wandte er sich gegen die
Bulgaren, deren
Reich er nach längern,
furchtbarenKämpfen (990-1018) vollständig vernichtete und so die
Grenzen des
Reichs wieder bis zur
Donau
ausdehnte. Durch seine Grausamkeit (massenhafte Augenausstechungen) erwarb er sich den Beinamen »Bulgarentöter«.
Nach einer ausschweifenden
Jugend führte er einen streng asketischen Lebenswandel und starb kinderlos 1025.
Valentinus, alchimistischer Schriftsteller um die Mitte oder gegen das Ende des 15. Jahrh.,
wahrscheinlich Pseudonymus mit Bezug auf die geheimnisvolle
Verwandlung der
Metalle
(Basilius, königlich, und
Valentinus von
Valere, kräftig sein), vom
Oberrhein gebürtig, machte
Reisen nach
England und
Holland und lebte seit 1413 als Benediktinermönch
im Peterskloster zu
Erfurt.
[* 13] Seine
Studien betrafen vorzüglich die
Chemie, die er mit dem unverdrossensten
Eifer betrieb, um die
Verwandlung unedler
Metalle in edle zu finden. Es wurde erzählt, daß er das
Geheimnis entdeckt und den
Stein der Weisen an zwei verschiedenen
Orten des
Klosters verborgen habe.
Wichtiger als diese fabelhaften
Notizen ist aber, daß Basilius viele
chemische Verbindungen entdeckte und
Präparate darstellte,
die in der
Medizin bis in die neueste Zeit Anwendung fanden und zum Teil noch offizinell sind. Namentlich
beschäftigte er sich mit dem
Antimon, welches er so genau erforschte, daß jahrhundertelang seinen
Resultaten nichts Wesentliches
hinzugefügt werden konnte. Er entdeckte die
Salzsäure, das
Ammoniak,
Knallgold,
Bleizucker und bildete die erstenMethoden
der qualitativen
Analyse aus.
Seine
Schriften wurden
erst ein paar
Jahrhunderte nach seinem
Tode durch den
Druck veröffentlicht.
Lange vorher aber hatte sie
schon Theophrastus
Paracelsus benutzt und mehrere seiner
Entdeckungen sich zugeeignet. Die wichtigsten unter allen enthält
sein »Triumphwagen des
Antimon« (Leipz. 1624). Gesammelt erschienen die
SchriftenHamburg
[* 14] 1677 und in 2 Bdn.
daselbst 1700; am vollständigsten von Peträus, das. 1717 und 1740, 3 Bde.
Das
Original hat früher die
Bibliothek des Petersklosters zu
Erfurt besessen, und zwar sollen die sämtlichen
Manuskripte in
einer Schachtel mit einem goldgelben
Pulver in einem eignen Behälter unter dem
Refektorium des
Klosters aufbewahrt
worden, aber im
¶
mehr
Dreißigjährigen Krieg bis auf zwei nach Schweden
[* 16] geschafft worden sein; die beiden zurückgebliebenen sollen in die Hände
des Kurfürsten von Köln
[* 17] und des Priors des Kartäuserklosters gekommen und verloren gegangen sein.