Sie sind oft von sehr komplizierter
Zusammensetzung und in ihrem Verhalten besonders dem
Ammoniak ähnlich. Viele von ihnen
finden sich als
Alkaloide im
Pflanzenreich, andre treten im tierischen
Körper auf oder entstehen auf sehr mannigfache
Weise,
z. B. durch trockneDestillation,
[* 2] wie denn im
Steinkohlenteer eine ganze
Reihe von Basen vorkommt. Man kann
die organischen Basen betrachten als
Ammoniak NH3 , in welchem 1 oder mehrere
AtomeWasserstoff durch Alkoholradikale
ersetzt sind. Im einfachsten
Fall wird 1
Atom H durch 1
Atom eines einwertigen Alkoholradikals ersetzt, und es entsteht eine
primäre
Aminbase (Amidbase), z. B. Äthylamin NH2(C2H5) ^[NH2(C2H5)]; wird
noch 1
Atom H durch
Äthyl ersetzt, so entsteht eine sekundäre
Aminbase
(Imidbase), z. B. Diäthylamin NH(C2H5) ^[NH(C2H5)],
endlich durch
Substitution des letzten Wasserstoffatoms eine tertiäre
Aminbase (Nitrilbase), z. B. Triäthylamin N(C2H5)
^[N(C2H5)].
An der
Bildung der sekundären und tertiären Amine können sich auch verschiedene Alkoholradikale beteiligen,
und so entstehen z. B. Methyläthylamin NH(CH3) (C2H5) ^[NH(CH3) (C2H5)],
Methyläthylphenylamin N(CH3) (C2H5) (C5H6) ^[N(CH3) (C2H5) (C5H6)]. Außer diesen Basen gibt
es noch
Verbindungen, welche sich vom
Typus 2NH3 oder 3NH3 etc. ableiten. Danach unterscheidet
man Monamine, Diamine, Triamine etc.
Endlich entstehen
Ammoniumbasen, indem im
Typus NH4HO 4
AtomeWasserstoff durch Alkoholradikale ersetzt werden, z. B. Teträthylammoniumhydroxyd N(C2H5)4HO
^[N(C2H5)4HO]. Die organischen Basen sind fest, flüssig oder gasförmig, teilweise flüchtig, meist in
Alkohol löslicher
als in
Wasser. Die primären gleichen dem
Ammoniak ungemein, die sekundären und noch mehr die tertiären weichen aber in ihren
Eigenschaften bedeutend ab; alle vereinigen sich mit
Säuren und geben
Salze, aus denen die
Base unverändert
wieder abgeschieden werden kann.
Abramo, Musikgelehrter, geboren im
Dezember 1818 zu
Livorno,
[* 3] ließ sich in den 40er
Jahren als
Arzt in
Florenz
[* 4] nieder, widmete sich aber im folgenden Jahrzehnt ausschließlich der
Musik. Zunächst debütierte er als Opernkomponist, jedoch
ohne Erfolg; auch eine von ihm gegründete Musikzeitung: »L'Armonia« mußte
nach kurzer Dauer wieder eingehen (1859). Dagegen gelang es ihm, durch die in demselben Jahr gegründeten
»Beethoven-Matineen«, aus denen sich in der
Folge die »Società del Quartetto« entwickelte, einen außerordentlich
fördernden Einfluß auf das Musikleben von
Florenz wie von ganz
Italien
[* 5] auszuüben.
Die dadurch hervorgerufene
Bewegung unterstützte Basevi durch
Aussetzung eines jährlichen
Preises fürKomposition
von
Streichquartetten sowie durch zahlreiche wertvolle Abhandlungen, die er für die Musikzeitung
»Boccherini« schrieb. Auch
begründete er 1863 die Volkskonzerte für klassische
Musik. Im übrigen veröffentlichte er:
»Studio sulle opere di G.
Verdi«
(1859);
»Introduzione ad un nuovo sistema d'armonia« (1862);
»Compendio della storia della musica« (1866) sowie neuerdings
verschiedene
Arbeiten philosophischen
Inhalts.
(Isabela de Basilan), eine
Insel der
Philippinen, an der Südwestspitze von
Mindanao, 1283 qkm (23 QM.) groß mit
(1877) 792 Einw., im Innern gebirgig, an den
Küsten niedrig, aber ohne guten
Hafen, mit fruchtbarem, aber
sumpfigem
Boden, daher ungesund.
und Basilianerinnen,Mönche und
Nonnen nach der
RegelBasilius' d. Gr. Diese
Regel
(Regulae fusius disputatae
LV undRegulae breviores CCCXIII, griechisch abgefaßt um 362
n. Chr.) war der erste erfolgreiche
Versuch,
das Mönchsleben nach gesetzlichen Bestimmungen zu ordnen und förmlich zu organisieren. Sie fand im
Morgenland große Verbreitung,
wurde aber im
Abendland von dem mächtig aufstrebenden Benediktinerorden verschlungen, und nur wenige Klöster konnten hier
als besonderer
Orden
[* 9] ihre Selbständigkeit bewahren. Ein Teil der Basilianer nahm unter Matteo de la
Fuente 1557 zu
Tardon strengere
Satzungen an, daher die
Namen reformierte Basilianer und Tardoniten; aus
Frankreich wurden sie 1880 verwiesen.
Gewöhnlich, aber mißbräuchlich wird der
NameBasilianer von allen griechischen
Mönchen gebraucht. Die Basilianerinnen sollen
von Macrina, der
Schwester des
Basilius (s. d.), gestiftet sein.
berühmter
Gnostiker zu
Alexandria, aus
Syrien gebürtig,
Schüler des Menander, Zeitgenosse des
KaisersHadrian,
Hauptvertreter der ägyptischen (alexandrinischen)
Gnosis und daher der Häresiarch genannt, lehrte um 130
n. Chr. zu
Alexandria.
SeinSystem, von dem wir zwei
Darstellungen, eine von
Irenäus und eine von
Hippolytus, besitzen, und das
als eine Weiterbildung der
Lehre
[* 10] seines ältern Zeitgenossen, Saturnin, sich durch seinen sittlichen
Ernst vor vielen verwandten
Theorien auszeichnet, ist emanatistisch mit verborgener dualistischer Grundlage.
Nach
Irenäus emanierten zuerst aus dem ungewordenen
Vater (nach der Zahl der
Planeten
[* 11] oder
Wochentage) 7 göttliche
Kräfte, 4 intellektuelle: der
Geist
(Nus), der ihn offenbarende
Logos, die Denkkraft und
Weisheit, dann die Macht, die sittliche
Vollkommenheit und der innere
Friede;
sie machen die selige Achtzahl (Ogdoas) oder das erste Geisterreich aus.
Von diesem
sind in allmählich abnehmender
Klarheit 364 andre Geisterreiche, jedes zu 7
Äonen, hervorgegangen. Die
gesamten 365 Geisterreiche werden zusammengefaßt in dem Geheimwort
Abraxas oder
¶
mehr
Abrasax. Die sieben Äonen des untersten Himmelskreises sind die Weltschöpfer; die ursprüngliche Mischung des Göttlichen
mit materiellen Elementen und dadurch auch das Böse war eine Folge dieser Schöpfung, die Scheidung dieser Elemente die Aufgabe
der Erlösung. Darum sandte der ungewordene Vater seinen Erstgebornen, den Nus, der sich mit Jesus, dem vollkommensten
Menschen, vereinigte, sich aber nicht selbst kreuzigen ließ, sondern den Kyrenäer Simon substituierte und ins Pleroma zurückkehrte.
Man muß daher nicht an den Gekreuzigten, vielmehr an den ewigen Geist glauben, der nur anscheinend den Kreuzestod gestorben
ist. Die zahlreichen Anhänger des Basilides, die Basilidianer, bildeten bis tief ins 4. Jahrh.
hinein eine Art Geheimorden; sie modifizierten sein Religionssystem unter dem Einfluß stoischer Philosophie sehr wesentlich
und erregten durch ihre Lehre, daß die Geschichte Jesu nur Schein und die Anbetung der Heidengötter gleichgültig sei, vielfach
Anstoß.