Haydn hat eine große Anzahl von
Kompositionen (175) für das Baryton geschrieben, doch sind die meisten derselben durch eine Feuersbrunst
zerstört; gedruckt ist nichts davon. Auch mehrere andre zeitgenössische
Komponisten haben für das Baryton geschrieben (F.
Paër,
Weigl,
Eybler, Pichel etc.). Das
Instrument wurde schon im 17. Jahrh. gebaut, z. B.
von A.
Stainer (1660). Das italienische
Viola di bardone ist wohl nur eine Korrumpierung des
Namens, während die auch vorkommende
Bezeichnung
Viola di bordone sich auf die neben dem
Griffbrett liegenden
Saiten bezieht (vgl.
Bordun). -
Baryton ist auch der
Name eines Blechblasinstruments
(Baritonhorn), das seines weichen, vollen
Tones wegen auch
Euphonium genannt wird; dasselbe hat, wenn es in C steht, einen
Umfang vom (großen) C bis zum (eingestrichenen)
b' oder, wenn
es in B steht (in letzterm
Fall auch Tenortuba genannt), vom
(Kontra-) ,B bis zum (eingestrichenen) as'. Das
Instrument ist
in den deutschen
Militärmusiken eingeführt.
(Baryumsalze, Baryumoxydsalze) finden sich zum Teil in
Mineralien,
[* 2]
Quellen und
Pflanzen. Am verbreitetsten
sind der schwefelsaure
(Schwerspat) und der kohlensaure
Baryt
(Witherit),
[* 3] aus welchen alle übrigen Barytsalze mittelbar oder unmittelbar
dargestellt werden. Die Barytsalze sind farblos, wenn die
Säure ungefärbt ist, von hohem spezifischen
Gewicht,
bis auf wenige in
Wasser unlöslich, wohl aber bis auf das
Schwefelsäuresalz in verdünnter
Salz- und
Salpetersäure löslich;
beim
Glühen werden sie meist zerlegt, einige färben die
Weingeist- oder Lötrohrflamme gelblichgrün.
Aus den
Lösungen der Barytsalze fälltSchwefelsäure
[* 4] auch bei stärkster Verdünnung weißen schwefelsauren
Baryt;
chromsaures
Kali fällt gelben chromsauren
Baryt;
Natronlauge fällt nur ganz konzentrierte
Lösungen. Viele Barytsalze finden technische,
einige auch medizinische Verwendung. Die in
Wasser oder im
Magensaft löslichen Barytsalze sind alle mehr oder weniger giftig, weshalb
der kohlensaure
Baryt
(Witherit) in
England Anwendung als Mäusegift findet. Bei Barytvergiftung sucht man
durch Trinken von
Wasser mit
Eiweiß und durch
Kitzeln des
GaumensErbrechen herbeizuführen und gibt dann etwa einen Eßlöffel
von
Glaubersalz oder
Bittersalz, um unschädlichen schwefelsauren
Baryt zu bilden.
Eine solche
Lösung von
Chlorbaryum erhält man aus
Witherit direkt durch Behandeln mit
Salzsäure, und aus
dieser fällt man den schwefelsauren
Baryt durch
Schwefelsäure, während die vom
Niederschlag getrennte
Flüssigkeit alle angewandte
Salzsäure enthält und von neuem benutzt werden kann. Der ausgewaschene
Niederschlag darf nicht getrocknet werden,
weil er
durch das
Trocknen an Feinheit und Deckkraft verliert und sich nur schwierig wieder mit
Wasser vermischen
läßt. Er kommt deshalb in Teigform
in den
Handel.
(Barium)
Ba,
Metall, findet sich nicht gediegen, bildet aber als schwefelsaurer
Baryt denSchwerspat,
als kohlensaurer
Baryt den
Witherit und kommt außerdem in mehreren
Mineralien (Barytcölestin, Barytocalcit,
Hartmanganerz,
Harmotom,
[* 7] Barytglimmer, Barytfeldspat, Brewsterit) in geringer
Menge in
Kalk- und
Sandsteinen, im
Basalt,
Porphyr und
Melaphyr,
in
Mineralwässern und Pflanzenaschen vor. Man gewinnt es aus
Chlorbaryum durch
Zersetzung mit dem galvanischen
Strom oder durch
Kaliumdämpfe;Natriumamalgam verwandelt sich in Chlorbaryumlösung in Baryumamalgam, und wenn man dies
im Wasserstoffstrom erhitzt, so verflüchtigt sich das
Quecksilber, und man erhält Baryum als goldgelbes, schwach glänzendes,
etwas hämmerbares
Metall, welches schwerer als
Gußeisen schmilzt und sich nicht destillieren läßt.