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Tagebuch in der »Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde [* 2] in Berlin« [* 3] (1880, Heft 1).
Tagebuch in der »Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde [* 2] in Berlin« [* 3] (1880, Heft 1).
(griech.-lat.), der Schwerpunkt; [* 4]
vgl. Baryzentrische Regel. ^[= die mathematische Regel, daß das Volumen und die Oberfläche eines Rotationskörpers gefunden ...] [* 5]
Barye,
Antoine Louis, franz. Bildhauer, geb. zu Paris, [* 6] trat in seinem 14. Jahr als Lehrling bei einem Metallgraveur ein, wurde aber nach drei Jahren zum Kriegsdienst ausgehoben und kam in die topographische Brigade des Geniekorps, wo er Festungspläne zeichnen und modellieren lernte. 1814 entlassen, wurde er Ziseleur, trat 1816 beim Bildhauer Bosio, wo er das Modellieren, und 1817 beim Maler Gros ein, wo er das Zeichnen lernte. 1818 erlangte er in der École des beaux-arts einen Preis und schuf das Relief des von einem Löwen [* 7] zerrissenen Milo von Kroton.
Da er in den folgenden
Jahren nur den zweiten oder dritten
Preis erhielt, so zog er sich von den
Konkurrenzen zurück und arbeitete
für den Goldschmied und Juwelier Fauconnier, der Baryes
treffliche
Arbeiten für seine eignen ausgab.
Nach dessen
Tod setzte er unablässig seine Tierstudien fort und trat erst 1831 wieder an die
Öffentlichkeit mit einem
Tiger,
der ein
Krokodil zerreißt, einem Werk, das seinen
Ruf als Tierbildner begründete.
Noch größern Erfolg hatte der eine
Schlange
[* 8] zerreißende bronzene
Löwe (im Tuileriengarten), der ihm das
Kreuz
[* 9] der
Ehrenlegion einbrachte.
Bald nachher fertigte er für den Herzog von Orléans [* 10] mehrere Tafelaufsätze mit Tiergruppen, die von seinem Reichtum in der Erfindung und Naturwahrheit der Darstellung das glänzendste Zeugnis ablegen. Zu den besten der übrigen, in den nächsten Jahren entstandenen Arbeiten gehören das Relief des Löwen am Postament der Julisäule, eine tote Gazelle für den Herzog von Orléans und ein junger Löwe, der ein Pferd [* 11] niederwirft. Unter seinen andern, fast ausschließlich in Bronzeguß ausgeführten Werken steht der mit dem Centauren kämpfende Lapith (Bronze) [* 12] wegen der dramatischen Kraft [* 13] der Darstellung obenan.
Dazu kommen aus verschiedenen
Perioden seines
Lebens mehrere kleine Reiterstatuen und Statuetten sowie 1864 die
etwas zu exzentrische Reiterstatue
Napoleons I. für
Ajaccio. Das
Museum des
Luxembourg bewahrt eine bedeutende Zahl seiner
Modelle
und kleiner
Bronzen. Neben diesen bildnerischen
Arbeiten trieb Barye
mit Erfolg auch die
Aquarellmalerei, die Radierkunst und die
Lithographie. Als Bildhauer war er einer der eifrigsten Vorkämpfer des
Realismus, welcher ein eindringliches
Naturstudium mit großer Kühnheit der Auffassung zu vereinigen wußte. Er starb
im Altertum bedeutende Handelsstadt auf der Westküste Indiens, am untern Namadas (Narbada);
sie führte namentlich Baumwolle [* 14] aus und griechische Weine, Kunst- und Industrieprodukte ein.
Jetzt Barotsch (s. d.).
(griech.), s. v. w. Barometrie. ^[= (griech.), Lehre vom Barometer sowie von den Resultaten, welche die Beobachtung desselben liefert, ...]
(griech.), Baßstimme. ^[= (ital. Basso, franz. Basse-contre), die tiefere Männerstimme, die tiefste der vier Hauptgattungen ...]
(Baryterde, Baryumoxyd, Schwererde, Terra ponderosa) BaO entsteht bei heftigem Glühen des salpetersauren oder kohlensauren Baryts, ist grauweiß, amorph, zieht begierig Wasser und Kohlensäure an, erhitzt sich beim Besprengen mit Wasser und zerfällt zu Pulver, indem Barythydrat gebildet wird, wirkt ätzend, jedoch weniger als die Alkalien, neutralisiert die Säuren vollständig unter Bildung von Barytsalzen (s. d.), gibt, in Sauerstoff oder Luft mäßig erhitzt, Baryumsuperoxyd BaO2 und, wenn die Luft vorher über glühende Kohlen geleitet, also ihres Sauerstoffs beraubt worden war, Cyanbaryum.
Diese Cyanbildung erfolgt leichter als bei Anwendung von Kali und Natron, und man hat deshalb vorgeschlagen, zur Darstellung von Cyanverbindungen aus dem Stickstoff der Luft Baryt zu benutzen. Baryt dient gegenwärtig besonders zur Darstellung von Baryumsuperoxyd (s. d.). Kocht man den mit Kohle geglühten kohlensauren Baryt mit Wasser, so erhält man eine Lösung von Baryumoxydhydrat (Baryumhydroxyd, Barythydrat, Ätzbaryt, kaustischer Baryt) BaO,H2O ^[BaO,H2O].
Dies wird gewöhnlich aus schwefelsaurem Baryt (Schwerspat) dargestellt, indem man denselben fein gepulvert mit Kohle glüht, die Masse, welche im wesentlichen aus Schwefelbaryum besteht, mit Wasser behandelt und die Lösung mit Zink- oder Kupferoxyd zersetzt, um den Schwefel an das Zink oder Kupfer [* 15] zu binden. Man kann auch das Schwefelbaryum in Thonretorten erhitzen, durch Einleiten von feuchter Kohlensäure in kohlensauren und diesen durch Wasserdampf bei Rotglut in Baryumhydroxyd verwandeln.
Witherit [* 16] (kohlensaurer Baryt) kann mit Kohle geglüht und dann mit Wasser ausgekocht oder ebenfalls bei Rotglut mit Wasserdampf behandelt werden. Aus der hinreichend konzentrierten Lösung kristallisiert beim Erkalten das Baryumhydroxyd in farblosen Kristallen mit 8 Molekülen Kristallwasser. Es reagiert und schmeckt alkalisch, wirkt ätzend, aber nicht so stark wie Natronhydrat und löst sich in Wasser und Alkohol. 100 Teile gesättigte wässerige Lösung enthalten an B.:
bei 0° | 1.5 Teile |
- 20° | 3.5 - |
- 40° | 7.4 - |
- 60° | 18.8 - |
- 70° | 31.9 - |
- 77° | 70.0 - |
- 80° | 90.8 - |
Baryumhydroxyd verwittert an der Luft, schmilzt bei 78,5,° verliert leicht 7 Moleküle Kristallwasser, das letzte erst bei Rotglut, schmilzt dann von neuem, zersetzt sich aber nicht bei heftigstem Glühen. Es zieht begierig Kohlensäure an. Die Lösung, das Barytwasser, dient in der analytischen Chemie zur Bestimmung der Kohlensäure; in der Technik ist es für die Zuckerfabrikation empfohlen worden, da es aus unreiner Zuckerlösung (Melasse) unlöslichen Zuckerbaryt fällt, welcher, gewaschen und dann durch Kohlensäure wieder zersetzt, eine reine Zuckerlösung liefert. Da Barytwasser Fette verseift und mit Glaubersalz Ätznatron und schwefelsauren Baryt gibt, hat man auch vorgeschlagen, Baryt zur Stearinsäure- u. Sodafabrikation zu benutzen.
Mineral, s. v. w. Schwerspat. ^[= Mineral aus der Ordnung der Sulfate, kristallisiert in rhombischen, meist säulenartigen ...]
Baryta carbonica, kohlensaurer Baryt;
Baryta caustica, hydrica, Ätzbaryt, Baryumhydroxyd;
Baryta muriatica, Chlorbaryum;
Baryta nitrica, salpetersaurer Baryt;
Baryta sulfurata, Schwefelbaryum;
Baryta sulfurica, schwefelsaurer Baryt.
s. v. w. Baryt. ^[= # (Baryumoxyd, Schwererde, Terra ponderosa) BaO entsteht bei heftigem Glühen des salpeters ...]
chromsaurer Baryt, s. Barytsalze. ^[= (Baryumsalze, Baryumoxydsalze) finden sich zum Teil in Mineralien, Quellen und Pflanzen. Am ...]
(griech.), Schwermut. ^[= s. Melancholie.]
s. Baryt. ^[= # (Baryterde, Baryumoxyd, Schwererde, Terra ponderosa) BaO entsteht bei heftigem Glühen des salpeters ...]
ein Streichinstrument, das jetzt veraltet ist, aber im vorigen Jahrhundert sich großer Beliebtheit erfreute. Dasselbe hatte die Größe des Cello (resp. der Gambe) und war seiner Konstruktion nach das Baßinstrument der Viola d'amour, sofern es sieben Saiten hatte, unter denen aber (unterm Griffbrett) noch eine Anzahl andrer (9-24 Stahlsaiten) lagen, welche, wenn das Instrument gespielt wurde, mittönten, auch wohl, soweit sie frei lagen, mit dem Daumen der linken Hand [* 17] gegriffen wurden. Die Stimmung der obern Saiten war: 'H E A d f h e'. ¶
Haydn hat eine große Anzahl von Kompositionen (175) für das Baryton geschrieben, doch sind die meisten derselben durch eine Feuersbrunst zerstört; gedruckt ist nichts davon. Auch mehrere andre zeitgenössische Komponisten haben für das Baryton geschrieben (F. Paër, Weigl, Eybler, Pichel etc.). Das Instrument wurde schon im 17. Jahrh. gebaut, z. B. von A. Stainer (1660). Das italienische Viola di bardone ist wohl nur eine Korrumpierung des Namens, während die auch vorkommende Bezeichnung Viola di bordone sich auf die neben dem Griffbrett liegenden Saiten bezieht (vgl. Bordun). -
Baryton ist auch der Name eines Blechblasinstruments (Baritonhorn), das seines weichen, vollen Tones wegen auch Euphonium genannt wird; dasselbe hat, wenn es in C steht, einen Umfang vom (großen) C bis zum (eingestrichenen) b' oder, wenn es in B steht (in letzterm Fall auch Tenortuba genannt), vom (Kontra-) ,B bis zum (eingestrichenen) as'. Das Instrument ist in den deutschen Militärmusiken eingeführt.