2)
Bernhard, engl. Dichter, bezeichnet als »The Quaker
Poet«, geb. zu
London,
[* 2] war gleich seinem
Vater, einem
Quäker,
Kaufmann, dann eine Zeitlang Privatlehrer in
Liverpool,
[* 3] bis er 1810 zu
Woodbridge als
Kommis in ein Bankgeschäft eintrat.
Gleich seine ersten poetischen Erzeugnisse, die er 1812 unter
demTitel: »Metrical effusions« herausgab, sprachen allgemein an;
seine »Poems by an amateur« (1818) gewannen
ihm die
Freundschaft und Unterstützung des
Londoner Buchhändlers Baldwin, die darauf folgenden »Poems« (1820, 4. Aufl.
1825) fanden bei den hervorragendsten Geistern, wie
Southey,
CharlesLamb und sogar
Byron,
Anerkennung.
Hierdurch ermutigt, veröffentlichte
er noch zahlreiche Sammlungen, die alle die
Religiosität der
Quäker atmen und durchweg anmutig und leicht
gehalten sind, so: »Napoleon and other poems«,
»Verses on the death of
Shelley« (1822),
»The reliquary« (1836) und
»Household verses« (1845). Er starb -
Seine Tochter Lucy veröffentlichte außer eignen geistlichen
Jugendschriften die »Selections from the poems and letters of
Bernard Barton« (1849, neue Ausg. 1860).
(spr. -toschéwitsch),Julian, poln. Geschichtsforscher, geb. 1821 zu
Biala in
Litauen,
studierte auf der
PetersburgerUniversität, war dann 1842-66 als Gymnasiallehrer in
Warschau
[* 7] angestellt; starb daselbst.
Unter seinen zahlreichen, auf gründlichen Quellenforschungen beruhenden Werken sind hervorzuheben: »Historya literatury
polskiei«
(»Polnische Litteraturgeschichte«, Warsch. 1861);
»Dzieje Unii« (»Geschichte
der griechisch-katholischen
Union«);
»O
Annie Jagielonce« (»Über die Jagellonin
Anna«) etc. Eine Gesamtausgabe seiner Werke
erscheint seit 1878 zu
Krakau.
[* 8] Bartoszewicz war ein gewissenhafter
Forscher, aber verbittert und oft einseitig in der
Darstellung.
rechter Nebenfluß der Oder in
Posen
[* 9] und
Schlesien,
[* 10] entspringt in sumpfiger Gegend östlich
von Odenau, ist 165 km lang, hat ein schwaches
Gefälle und mündet bei Schwusen;
1)
Adam,
Ritter von, Kupferstecher und Kunstschriftsteller, geb. zu
Wien,
[* 12] bildete sich unter Domaneck
und
Schmutzer zum Kupferstecher aus und erhielt bald nachher eine
Anstellung an der k. k.
Bibliothek und
bei der von
Eugen von
Savoyen gestifteten Kupferstichsammlung. Er ward 1816 zum ersten
Kustos derselben ernannt, 1812 in den
Ritterstand erhoben und starb in
Hietzing bei
Wien.
Sein Hauptwerk ist der
»Peintre-graveur«
(Wien 1802-1821, 21 Bde.;
neue Ausg., Leipz. 1866),
womit Bartsch der Begründer der neuern Kupferstichwissenschaft wurde. Trotz großer
Lücken genießt
das Werk noch heutzutage klassisches Ansehen. Außerdem gab er kritische Verzeichnisse (»Catalogues
raisonnés«) der Werke von
Guido Reni
(Wien 1795),
Molitor (Nürnb. 1813)
u. a. heraus und besorgte auch Neudrucke von vier alten Holzschnittwerken
Dürers (»Ehrenpforte«),
HansBurgkmairs u. a., welche die
Person und
FamilieKaiserMaximilians I. verherrlichen. Seine letzte
Schrift war die »Anleitung zur Kupferstichkunde«
(Wien 1820, 2 Bde.). Seine in
Kupfer
[* 14] gestochenen
Blätter belaufen sich auf
505, sie sind teils nach Originalzeichnungen berühmter
Meister, teils nach eignerErfindung in verschiedenen
Methoden gefertigt. Er verband mit Sicherheit und
Geschmack die
Nadel mit dem
Grabstichel und verstand in hohem
Grade, den
Geist
seiner
Originale klar aufzufassen und treu wiederzugeben. Zu Bartsch' besten
Platten gehören zwölf Tierstücke nach den
Zeichnungen
von H.
Roos. Ein Verzeichnis seiner Werke lieferte sein SohnFriedrich Jos.
Adam,
Ritter von Bartsch, geb. zu
Wien, seit 1827
Kustos der
Wiener Hofbibliothek, gest. im »Catalogue
des estampes de J. A. de Bartsch«
(Wien 1818). Er schrieb auch:
»Chronologie der griechischen und römischen
Künstler«
(Wien 1835)
und »Die Kupferstichsammlung der k. k.
Hofbibliothek« (das. 1854).