In demKabinettFerrys vom übernahm er das
Portefeuille des
Auswärtigen, nahm aber beim Rücktritt
Ferrys
(November
1881) ebenfalls seine Entlassung. Als Gelehrter hat sich Barthélemy besonders um die Geschichte der griechischen
und als gründlicher Kenner des
Sanskrits um jene der indischen
Philosophie verdient gemacht. Seine litterarische
Hauptleistung ist die französische Übersetzung der Werke des
Aristoteles, die 1837-83 erschien. Außerdem veröffentlichte
er: »De la logique d'Aristote« (1839, 2 Bde.; Preisschrift);
(ipr. -ta),
Armand, franz. Dichter, geb. zu
Besançon,
[* 10] lebte seit 1838 in
Paris, wo er für verschiedene
Zeitschriften schrieb und sich in der
Folge mit vielem
Glück im Gebiet der
Erzählung, der
Novelle und besonders
des
Dramas bewegte. Er starb daselbst, seit längerer Zeit in
Irrsinn verfallen, Ende
Februar 1874. Am bekanntesten, weil für
die berühmte
Rachel geschrieben, wurde seine dramatische Blüette »Le moineau de Lesbie«
(in
Versen, 1849),
welche mit »Le chemin deCorinthe« und »L'heure du berger« in dem
»Théâtre complet« 1861 in
neuer
Ausgabe erschien.
PaulJoseph,
Mediziner, geb. zu
Montpellier,
[* 11] studierte daselbst, ging 1754 nach
Paris
und ward 1759
Professor in
Montpellier, wo seine Vorlesungen bald europäischen
Ruf erlangten. Seine »Nouveaux éléments de
la science de l'homme«
(Montpellier 1778; 3. Ausg., Par. 1858, 2 Bde.)
wurden in die meisten europäischen
Sprachen übersetzt. Der König ernannte ihn 1781 zum mitberatenden Leibarzt und der
Herzog
von
Orléans
[* 12] zu seinem ersten Leibarzt. 1785 wurde er Titularkanzler der
Universität zu
Montpellier, 1788 Mitglied des Gesundheitsrats
und endlich
Staatsrat.
verschaffte ihm eine außerordentliche Professur der Geschichte zu
Greifswald,
[* 17] wo er 1834 ordentlicher
Professor ward und bis
zu seinem
Tod wirkte. Außer seinem andern größern Werk: »Georg von
Frundsberg, oder das deutsche Kriegshandwerk
zur Zeit der
Reformation« (Hamb. 1833),
schrieb Barthold eine
Reihe interessanter
Aufsätze in
Raumers »Historischem
Taschenbuch«, die zum Teil auch besonders gedruckt erschienen.
Später widmete sich Barthold der pommerschen Provinzialgeschichte
und schrieb »Geschichte von
Rügen und
Pommern«
[* 18] (Hamb. 1839-45, 5 Bde.).
Die »Geschichte des großen deutschen
Kriegs vom
TodeGustavAdolfs ab« (Stuttg. 1841-43, 2 Bde.)
fand wegen ihrer dem
Kaiser allzu günstigen Auffassung
Widerspruch. Daran schließen sich: »Die geschichtlichen
Persönlichkeiten in
JakobCasanovasMemoiren« (Berl. 1846);
»Geschichte der Kriegsverfassung und des Kriegswesens der
Deutschen« (2. Aufl., Leipz.
1854);
»Geschichte der deutschenStädte und des deutschen Bürgertums« (das. 1850-52, 4 Bde.);
»Geschichte der deutschen
Hansa« (das. 1853-54, 3 Bde.)
und
»Soest,
[* 20] die Stadt der
Engern«
(Soest 1855).
Bartholds Werke sind ausgezeichnet durch Fleiß der Forschung und eine
Menge
von Detailangaben, welche freilich nicht immer ins rechte
Verhältnis zum Ganzen gesetzt und zu breit
behandelt sind.
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