1859, an den
KämpfenGaribaldis in
Tirol
[* 2] 1866 und an der römischen Expedition 1867. Bereits seit dem 18. Lebensjahr als Journalist
thätig, übernahm er, noch sehr jung, die Leitung des
»Movimento« und ist seit einigen
JahrenEigentümer und
Redakteur eines
GenueserJournals: »Il Caffaro«. Barrili gehört zu den fruchtbarsten
Romanschriftstellern des heutigen
Italien,
[* 3] dessen Erzeugnisse sich durch lebendige
Darstellung,
Frische
der
Empfindung und einen Anhauch feiner
Ironie auszeichnen.
»Capitan Dodero« und vor allen
»Come un sogno«. Auch »La notte del commendatore«
(1876),
»Cuor di ferro, cuor d'oro« (1877),
»O tutto o nulla« (1881) und »Il
ritratto del diavolo« (1882) entwickeln bestechende Vorzüge. Auch auf dem Gebiet des historischen
Romans bewegt sich Barrili mit Vorliebe, so in »Le
[* 4] confessioni di fra
Galberto« (1873),
»Diana degli Embriaci« (1877) und »Tizio
Cajo Sempronio« (1877),
einem Gemälde altrömischen
Lebens.
SeinRoman »Semiramide« versetzt den
Leser ins alte
Babylon, »Il merlo
bianco« nach
Japan.
[* 5] Außerdem veröffentlichte ein Bändchen frisch geschriebener
Briefe aus
Paris
[* 6] unter dem
Titel: »Lutezia«
(Mail. 1878) und die politische
Schrift »Ritratti contemporanei:
Cavour,
Bismarck,
Thiers« (das. 1878).
Stadt in der böhm. Bezirkshauptmannschaft
Joachimsthal, hoch im
Erzgebirge gelegen, mit (1880) 2117 Einw.,
Weiß- und Buntstickerei, Spitzenklöppelei, Musterdruckanstalt und Handschuhfabrikation.
(engl.), erste
Stufe der
Sachwalter (counsels) in
England, sonst lateinisch apprenticii
ad legem genannt, die, wie der
Ausdruck lautet, »zur
Barre berufen« werden (called to the bar). Hierzu werden mehrere Prüfungsjahre
erfordert, welche jetzt auf 5 festgesetzt sind. Ein jeder muß in dieser Zeit vor den
Geschwornengerichten 12 große und 24 kleine
Probeprozesse als
Sachwalter durchführen und, wenn er als Barrister angenommen ist, noch 3 Jahre bei den
Gerichten
bloß zuhören (vocation-barriser), wenn er nicht aus besonderer
Gunst zum
Plaidieren aufgerufen wird.
Die Barristers haben das ausschließlicheRecht zum
Plaidieren vor
Gericht, und gewisse
Schriften, welche
bei dem
Gericht eingegeben werden, müssen von ihnen unterzeichnet sein.
IhreGebühren dürfen sie nicht einklagen; doch haben
sie eine sehr hohe
Taxe: keine
Konsultation unter 2
Guineen. Im
Gegensatz zu ihnen heißen die Stellvertreter der
ParteienAttorneys
(s. d.). Die Barristers bilden seit
Jahrhunderten vier freie
Innungen,
Lincoln'sInn,
InnerTemple, Middle
Temple,
Gray'sInn, zu welchen auch die Studierenden gehören. Zur
Aufnahme ist keine Vorbildung, sondern nur ein
Zeugnis der
Respektabilität des
Kandidaten, ausgestellt durch zwei Barristers, erforderlich. Ein
gemeinschaftlicher Erziehungsrat der
vier
Inns hat 1851 wieder juristische Vorlesungen für die Studierenden eingeführt, die seit dem 18. Jahrh.
außer
Gebrauch gekommen waren.
(spr. -roá),Landschaft in
Frankreich, s.
Bar. ^[= # Name mehrerer Städte in Frankreich: 1) B. le Duc (spr. dück), Hauptstadt des Maasdepartements, ...]
(spr. bárrus),João de, der bedeutendste Geschichtschreiber der Portugiesen, aus altadliger
Familie, geb. 1496 zu
Vizeu, war
Page König
Emanuels d. Gr., der den 17jährigen
Jüngling zum
Gesellschafter seines
Sohns, des
nachmaligen
KönigsJohann III., wählte. Barros studierte mit
Eifer die alten
Klassiker und schrieb einen vielgelesenen, durch
Schönheit
der
Sprache
[* 8] ausgezeichneten historischen
Roman: »Cronica do emperador Clarimundo«
(Coimbra 1520; Lissab. 1791, 3 Bde.). 1522 wurde
er
Gouverneur der
KolonieElmina an der afrikanischen
Küste und verwaltete von 1532 an 31 Jahre lang das
Schatzmeisteramt von
Indien. 1539 erhielt er vom König die
ProvinzMaranhão in
Brasilien
[* 9] geschenkt mit der Verbindlichkeit,
dieselbe zu kolonisieren.
Dies mißlang jedoch, und nach großen Verlusten gab Barros das
Geschenk zurück. Er starb bei
Lissabon.
[* 10] Barros schrieb
die erste portugiesische
Grammatik (Lissab. 1540), ferner einen moralischen
Dialog unter dem
Titel: »Rhopica
pneuma« (1532),
den die
Inquisition verbot.
Sein schriftstellerischer
Ruhm gründet sich aber vorzüglich auf sein großes historisches
Werk »Asia« (Lissab. 1552-63, 3 Bde.;
fortgesetzt von Lavanha und
Diego de Couto, das. 1602 bis 1645; zuletzt vonAnt. Boccarro, das. 1778-1788; deutsch bearbeitet
von
Soltau, Braunschw. 1821; ins Deutsche
[* 11] übersetzt von Feust, Bd.
1, Nürnb. 1844). Bloß die drei ersten
Dekaden und der größte Teil der vierten sind von Barros ausgearbeitet. Das Werk, die
Frucht eines 30jährigen Fleißes, enthält eine mit
Geist und historischer
Kunst nach den besten
Quellen und mit strenger Wahrheitsliebe
geschriebene Geschichte der
Entdeckungen,
Eroberungen und Großthaten der Portugiesen in
Ostindien
[* 12] von 1415 bis 1539.
sogen. dynastischen Opposition, welche die Aufrechterhaltung der Orléansschen Dynastie, aber auch die freisinnige Entwickelung
der Verfassung erstrebte. Von hoher Bedeutung ward Barrots Wirksamkeit, als 1847 die auf die Erweiterung des Wahlrechts gerichtete
Reformbewegung begann. Barrot unterzeichnete im Februar 1848 die Einladung zum Reformbankett und die Anklageschrift gegen Guizot.
Trotz der entschiedenen Abneigung, die der König gegen Barrot empfand, berief er ihn, hauptsächlich
auf Thiers' Drängen, 24. Febr. zum Ministerpräsidenten.
Während des zweiten Kaiserreichs nahm er kein Staatsamt und kein Abgeordnetenmandat an. Nachdem er 1870 bei dem liberalen
Umschwung in der Regierung des Kaiserreichs den Vorsitz in der Dezentralisationskommission übernommen hatte, wurde er bei
der Wahl des neuen Staatsrats im Juli 1872 gewählt und durch Dekret vom 27. Juli zum Vizepräsidenten des
Staatsrats ernannt. Er starb in Bougival bei Paris. Nach seinem Tod erschienen »Mémoires posthumes« (Par. 1875-76, 4 Bde.).
- Barrot hatte zwei jüngere Brüder, Adolphe (geb. 1801, gest. welcher in den
diplomatischen Dienst eintrat und zuletzt 1858-64 Gesandter in Madrid
[* 18] war, und Victorin Ferdinand (geb. 1806), der sich Napoleon
III. anschloß und nach dem Rücktritt seines BrudersOdilonMinister des Innern, 1850 Gesandter in Turin,
[* 19] dann Mitglied
des Staatsrats und Senator wurde und von 1877 bis zu seinem Tod wieder lebenslängliches Mitglied
des Senats war.