Konvent den Oberbefehl gegen die aufständischen
Sektionen und betraute den jungen
Bonaparte mit der Unterdrückung des
Aufstandes.
Nach Einsetzung des
Direktoriums ward er das einflußreichste Mitglied desselben und brachte
Bonaparte als Obergeneral der
Armee in
Italien
[* 2] in
Vorschlag, wie er auch dessen Verheiratung mit der
WitweBeauharnais' vermittelte. Am 18.
Fructidor beseitigte er durch einen
Staatsstreich seine Gegner, die er des Royalismus beschuldigte, aus den beiden
Räten
und regierte den
Staat allein, machte sich aber durch seine Habgier und Genußsucht bald unbeliebt, so daß
Bonaparte ihn stürzen
konnte. Barras zog sich nun auf sein
Schloß Grosbois zurück.
eigentlich ein langer, dünner
Körper, wodurch etwas versperrt werden kann, als
Pfahl,
Stange, Schlagbaum,
Riegel
etc. (wovon das franz. barriére abgeleitet ist), dann (engl.
bar) s. v. w. Gerichtsschranke oder diejenige
Brustwehr,
[* 5] durch welche die Richterbank oder die
Tribüne
des
Gerichtshofs von der zuhörenden
Menge getrennt ist; auch bezeichnet das
Wort sowie der davon abgeleitete französische
AusdruckBarreau und das englische
bar denStand der
Advokaten, ja in
Frankreich auch zuweilen das Gerichtspersonal selbst.
In geographischer Beziehung heißt Barre eine
Untiefe, welche sich durch
Ablagerung von Erdreich quer vor einer Strommündung
gebildet hat und den Eingang in diese vom
Meer aus versperrt. Hierher gehören auch die Peressips vor
den Mündungen der
Flüsse
[* 7] und größern
Bäche an der Westküste des
SchwarzenMeers von der
Donau bis zum
Dnjepr und die
Bildungen
an der preußischen
Küste der
Ostsee, welche die sogen.
Haffs einschließen.
In denVereinigten Staaten von
Nordamerika
[* 17] werden
für Rechnung vonPrivatenGold- und Silberbarren aus ganz
feinem
Metall und aus solchem zu 9/10Feingehalt geprägt, wobei im
Stempel das
Gewicht in
Unzen und Hundertstelunzen sowie der
Feingehalt in Tausendteilen angegeben wird. Von kleinern Goldbarren werden aber nur solche von 1, 2, 3 und 5
UnzenGewicht und
zwar diese nur zu 9/10Feingehalt geprägt; alle andern Barren wiegen wenigstens 10
Unzen. In
Senegambien, südlich
vom Senegalfluß, bilden die Barren (ursprünglich
Eisen)
[* 18] im Wert von 4
Frank die Geldeinheit. Als feste Rechnungseinheit enthält
der Barren dort gegenwärtig 4
Parten oder Eisenplatten von bestimmter
Schwere und
Dimension,
[* 19] im gewöhnlichen Wert von 5
Fr. oder 4 Mk.;
in barem
Geld zahlt man jedoch nur 4⅘
Fr. = 3,84 Mk. dafür. - Als ostindisches
Handelsgewicht ist auch s. v. w.
Bahar (s. d.).
ein vonFr. L.Jahn erfundenes und auf
Grund eines mundartlich noch heute für verschiedene
Arten von Doppenbalken
oder
-Stangen gebräuchlichen
Worts benanntes Turngerät. Es besteht in seiner ursprünglichen Form aus
zwei wagerechten, gleichlaufenden, auf je zwei
Ständern ruhenden
Holmen.
Da aber die
Entfernung der
Holme voneinander etwa der
Schulterbreite der Übenden entsprechen, also für die verschiedenen Altersstufen verschieden sein muß, und da die
Holme
ferner in den verschiedensten
Höhen über demBoden von der Hüfthöhe bis über die Reichhöhe, zuweilen
auch in ungleicher
Höhe oder anstatt wagerecht aufsteigend verwendet werden, so bedient man sich jetzt meist, wo nicht feste
Barren für alle
Höhen und Weiten zur
Verfügung stehen, der auf verschiedene
Höhen, zuweilen auch auf verschiedene Weiten stellbaren
Barren, deren
Ständer meist auf einem tragbaren
Fußgestell befestigt sind.
Vgl. zur
Konstruktion des Barrens
Kluge und
Euler, Die Turngeräte (Berl. 1872), und
Lion, Werkzeichnungen zu Turngeräten
(Hof
[* 20] 1883).
Seine gewöhnlichste Verwendung ist etwa in Brusthöhe der Turnenden zu den Übungen des
Stützes, Liegestützes oder des
mit
Stütz gemischten
Sprunges. Von seiten der schwedisch-Rothsteinschen sogen. »rationellen
Gymnastik« hat der Barren während deren Herrschaft in
Preußen
[* 21] in den 50er
Jahren heftige
Anfechtungen erfahren, ist aber
¶
mehr
aus dem darüber geführten »Barrenstreit« siegreich hervorgegangen (vgl.
den Bericht der Deputation für Medizinalwesen vom an den preußischen Unterrichtsminister in »Deutsche
[* 23] Turnzeitung« 1863) und jetzt im Turnen der Schulen und Vereine allgemein eins der am meisten gebrauchten Geräte, während er
dem Turnen im deutschen Heer noch bis zum heutigen Tag vorenthalten wird.