1588-93, 12 Bde.); s.
Kirchengeschichte. Trotz zahlreicher
Irrtümer ist das Werk durch die
Menge der mitgeteilten
Urkunden noch
immer eine Fundgrube kirchenhistorischen
Wissens. Außer der
AntwerpenerAusgabe (1589-1603, 10 Bde.) ist die beste die von
Mansi
(Lucca
[* 2] 1738-59, 38 Bde.), welche
Pagis »Critica« enthält; der
Oratorianer Odoricus Raynaldus schrieb eine
Fortsetzung, die bis 1565 reicht (1646-76, 9 Bde.); eine neue
Ausgabe des Werks mit den Fortsetzungen von Raynaldus u. a. besorgte A.
Theiner
(Bar le Duc 1864-83, 37 Bde.), welcher selbst
eine Fortsetzung des Werks für 1572-85
(Rom 1857, 3. Bde.) schrieb.
Der
Ruhm dieser Leistung verschaffte Baronius die
Würden eines päpstlichen
Beichtvaters, apostolischen Protonotarius,
Kardinals (1596) und Bibliothekars der vatikanischen
Bibliothek.
Vor derWahl zum
Papst 1605 bewahrte ihn der
Einspruch des durch
seinen »Tractatus de monarchia Siciliae«
(»Annal. eccles.«, Bd. 11) erbitterten spanischen
Hofs. Baronius starb und wurde 1622 von
Gregor XV. kanonisiert. Von den
»Annalen« gibt es deutsche,
französische, italienische, polnische, arabische Übersetzungen, alle mehr oder weniger unvollständig. Von Baronius' übrigen
Werken ist noch anzuführen die
Ausgabe des
»Martyrologium romanum«
(Rom
[* 3] 1586 u. öfter).
Landgemeinde im preuß. Regierungsbezirk
Arnsberg,
[* 4] Landkreis
Dortmund,
[* 5] an der
Emscher (97 m ü. M.) und der
LinieDortmund-Hagen der Preußischen Staatsbahn, hat eine evangelische und kath.
Pfarrkirche, Maschinenfabrikation, ein
Draht- und
Blechwalzwerk, bedeutenden Steinkohlenbergbau und (1880) 2224 Einw.
Willd. (Buccostrauch),
Gattung aus der
Familie der
Diosmeen,
Sträucher oder kleine Bäumchen des
Kaplandes, mit
meist gegenständigen, lederartigen Blättern, welche besonders an dem zurückgerollten, gesägten, gezahnten oder gekerbten
Rand reich an
Drüsen sind, meist einzeln in den Blattwinkeln stehenden, weißen, ansehnlichen
Blüten und fünffächeriger
Kapsel.
BarosmacrenulataHook., auch wohl die wenig verschiedene Barosma crenataKunze, liefert die breiten
Buccoblätter,
Barosma betulinaBartl. eine geringere
Sorte und Barosma serratifoliaWilld. die langen
Buccoblätter; alle riechen durchdringend rautenähnlich,
schmecken bitterlich aromatisch, enthalten 1 Proz. ätherisches
Öl und angeblich einen eigentümlichen
Stoff, Diosmin. Die
Hottentoten bereiten aus demPulver derselben und andern aromatischen
Pflanzen, welche sie
Bucco nennen,
eine Hautsalbe; seit 1824 wurden die
Blätter in
Europa
[* 7] bei
Krankheiten der Harnorgane angewandt, sind jetzt aber nur noch wenig
gebräuchlich. Einige
Arten werden in
Gewächshäusern als Ziersträucher kultiviert.
(Bharutsch,
Broach), Stadt in der britisch-ostindischen
PräsidentschaftBombay,
[* 9] liegt an der
Narbada, 10 km von
ihrer Mündung entfernt, und an der Küstenbahn von
Bombay nach
Ahmedabad und hat (1881) 37,281 Einw. (22,201
Hindu, 10,847
Mohammedaner). Besonders berühmt war Barotsch durch seine
Tuch- und Damastweber (zum Teil
Parsen), die gegenwärtig
infolge der Einfuhr aus
England meist verarmt sind und nur noch grobe
Waren liefern. Barotsch gilt für das
Barygaza der Alten und
gehörte jahrhundertelang zum
Reich des
Großmoguls, bis es nach
AurengzibsTod an die
Marathen kam.
Diesen nahmen es 1772 die
Briten ab.
In dem letzten Jahrzehnt hat sich die Bedeutung der Stadt und des sie umgebenden Landstrichs wesentlich gehoben
durch die
Nachfrage nach indischer
Baumwolle,
[* 10] der hier immer mehr Ackerland zugewendet wird.
ein zuerst 1853 von Červeny in
Königgrätz
[* 12] konstruiertes Blechblasinstrument von weiter
Mensur mit dem
Umfang vom Kontra-D bis zum eingestrichenen a.
hat einen Flächeninhalt
von 19,110 qkm (347,1 QM.) mit (1881)
176,079 Einw. Das Land enthält im SO. das Ende der
Kordilleren von
Merida und den Gebirgsknoten, der diese mit den
Gebirgsketten
vonCaracas verbindet, und dessen Ostteil die 600-800 m hohe
Hochebene von Barquisimeto bildet.
Der von dem
Tocuyo
durchströmte mittlere Teil des
Landes ist eben und ein sehr reicher, für
Weizen,
Mais,
Gemüse, Kakao,
Kaffee,
Zucker,
[* 14]
Indigo
[* 15] fruchtbarer
Distrikt, während in den Gebirgsgegenden der
Boden oft zum Anbau wenig geeignet ist. Neben
Ackerbau ist
Viehzucht
[* 16] von Bedeutung, namentlich
Maultier- und
Pferdezucht.
[* 17] - Die Stadt Barquisimeto liegt 541 m ü. M. an dem gleichnamigen
Fluß in einer fruchtbaren und gesunden
Ebene und ist nach dem furchtbaren
Erdbeben
[* 18] von 1812, bei dem 1500 Bewohner ihr
Leben
verloren, wieder regelmäßig aufgebaut. Sie hat ein
Kollegium und (1881) 28,918 Einw.
IhreGründung erfolgte 1522 durch
Juan deVillegas.
(Bar), kleines Negerreich in Westafrika, an der Mündung des
Gambia, südl. von diesem, westl.
vom
Ozean, nördl. vom
Reich Salum und östl. von Badibu begrenzt (s.
Karte
»Guinea etc.«).
[* 24] Die Bewohner, deren Zahl auf 200,000
geschätzt wird, gehören vorwiegend den
Stämmen der
Mandinka und
Dscholof an. Bei ihnen hat der durch die vordringenden
Fulbe
vertretene Mohammedanismus den alten Fetischdienst noch wenig einschränken können, sie sind reine
Heiden
geblieben. Trotz der niedrigen
Kultur sind sie Vertreter der einheimischen
Industrie für ein weites Gebiet und bewähren sich
als geschickte
Handwerker. Das Land ist durchaus flach, an der
Küste mit
¶
mehr
Mangrovesümpfen bedeckt und zum Anbau wohlgeeignet. In denHandel gelangen Goldstaub und Elfenbein, die nach dem britischen
HafenAlbreda ausgeführt werden. Der Küstensaum und ein Teil des Landes am Gambia gehören den Briten. Hauptort ist Barrinding,
wo der sogen. König residiert.