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Barnim - Baroccio
Seite 2.382.
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Barnim # Name mehrerer Herzöge von Pommern; bemerkenswert: 1) B. I., geboren um 1209, Sohn Bogislaws / 459
Barnim _2 # Adalbert von, s. Adalbert 4). / 6
Barnsley (spr. bárnsli), Stadt im Westriding von Yorkshire (England), am Dearne, 28 km südlich von / 42
Barnstable # (spr. bárnstäbl), Hafenstadt im nordamerikan. Staat Massachusetts, an der gleichnamigen Bai, / 26
Barnstable _2 # (spr. -stäpl), alte Stadt in Devonshire (England), am Taw, 13 km oberhalb dessen Mündung in / 54
Barntrup Stadt im Fürstentum Lippe, an der Bega, 17 km von der Eisenbahnstation Schieder, mit Waisenhaus, / 21
Barnum Phineas Taylor, amerikan. Spekulant, der "König des Humbugs", geb. 5. Juli 1810 zu / 232
Barnus Wind, s. Bora. / 4
Barö russ. Insel an der Südküste von Finnland, Gouvernement Nyland, südwestlich von Helsingfors, / 17
Baroccio # (ital., spr. -rótscho), s. Barutsche. / 6
Baroccio _2 # (spr. -rótscho), Federigo, ital. Maler und Radierer, geb. 1528 zu Urbino, lernte bei B. Franco / 131
Fortsetzung:
Barnim , # Name einer alten Landschaft in der Mark Brandenburg, zwischen der Oder, der mittlern
mehr
der
Havel und der
Ukermark , wurde im 13. Jahrh. von den Askaniern erworben und machte später einen Teil
der
Mittelmark aus.
Schon im 15. Jahrh. wurde das Land in den
Hohen und Niedern Barnim geteilt, wonach die jetzigen
Kreise
[* 2 ]
Ober - und
Niederbarnim des Regierungsbezirks
Potsdam ,
[* 3 ] jener mit
Freienwalde , dieser mit
Berlin
[* 4 ] als Sitz der Kreisbehörden,
ihren
Namen haben.
Titel
Elemente zu
Barnim:
1) Barnim I., geboren um 1209
2) Barnim III., Herzog von Pommern-Stettin, geboren um 1303
3) Barnim XI., Sohn Herzog Bogislaws X. und der polnischen Prinzessin Anna
[2.381] Barnim Name einer alten Landschaft in der Mark Brandenburg
Name mehrerer
Herzöge von
Pommern ;
[* 5 ] bemerkenswert:
1) Barnim I., geboren um 1209, Sohn
Bogislaws II. von
Pommern-Stettin und der
Prinzessin Miroslawa von
Pommerellen , regierte seit
1220, zunächst unter
Vormundschaft seiner
Mutter , in dem Teilherzogtum
Pommern-Stettin . Der dänischen Lehnsherrschaft durch
Vertrag von 1225 entledigt, bekämpfte er jahrelang die Ansprüche
Brandenburgs , welchem
Kaiser
Friedrich
II. 1231 die Lehnshoheit über
Pommern erteilt hatte; 1250 mußte er jedoch die brandenburgische Lehnshoheit anerkennen und
die
Ukermark an die
Markgrafen abtreten.
Wolgast - Wolkenspiege
* 6
Wolgast .
Dafür war die Erwerbung des Ländchens
Wolgast ,
[* 6 ] das er kurz vorher dem
Fürsten von
Rügen entriß, ein
geringer
Ersatz . Nach dem
Tod seines
Bruders
Wratislaw III. 1274 vereinigte Barnim ganz
Pommern unter seiner Herrschaft. Das größte
Verdienst hat er sich durch die
Förderung deutschen
Wesens , die
Gründung von
Klöstern , die
Verleihung deutschen
Rechts an zahlreiche
Städte erworben. Er war dreimal vermählt, seine Nachfolger
Bogislaw IV. und
Otto I. entsprossen jener
der
Ehe mit
Margarete , Herzogin von
Braunschweig ,
[* 7 ] dieser der mit
Mathilde , Markgräfin von
Brandenburg .
[* 8 ] Er starb 13. oder 14. Nov. 1278.
2) Barnim III.,
Herzog von
Pommern-Stettin , geboren um 1303, Sohn des
Herzogs
Otto I. und der Gräfin
Elisabeth von
Schwerin ,
[* 9 ] nahm
seit 1320 als Mitregent an allen
Kämpfen teil, welche sein
Vater gegen das
Haus
Wittelsbach führte, um
sich der Lehnshoheit
Brandenburgs zu entziehen.
Sein
Sieg am Kremmer
Damm über die
Brandenburger (1. Aug. 1332) hatte die Aufhebung
jener Lehnshoheit und die Erteilung der Reichsunmittelbarkeit an die Herzogtümer zur
Folge , doch wurde
Brandenburg die
Erbfolge
in
Pommern zugesichert.
Seit dem
Tod seines
Vaters (1344) führte Barnim allein die
Regierung .
Seiner frühern
Politik getreu,
schloß er sich
Karl IV. an und
unterstützte den falschen
Waldemar gegen
Brandenburg durch einen
Einfall in die
Ukermark (1348). Nachdem er sich schon 1350 mit
dem
Markgrafen
Ludwig ausgesöhnt, erwarb er im
Frieden zu
Oderberg 1354 die östliche
Ukermark . Er war mit
Agnes von
Braunschweig vermählt, welche ihm drei
Söhne und eine Tochter gebar. Er starb 24. Aug. 1368.
Stettin
* 10
Stettin .
3) Barnim XI., Sohn
Herzog
Bogislaws X. und der polnischen
Prinzessin
Anna , geb. 2. Dez. 1501, regierte seit 1523 in
Gemeinschaft mit
seinem ältern
Bruder ,
Georg . Durch den Grimnitzer
Vertrag 1529 erlangten beide die Bestätigung der Reichsunmittelbarkeit
Pommerns ,
während sie dem brandenburgischen
Kurfürsten von neuem die eventuelle
Nachfolge in
Pommern verhießen. Nach dem
Tod seines
Bruders teilte Barnim mit seinem
Neffen
Philipp und erhielt das Herzogtum
Pommern-Stettin . In
Gemeinschaft mit jenem führte
er 1534 die
Reformation ein und trat 1536 dem
Schmalkaldischen
Bund bei. Am
Schmalkaldischen
Krieg beteiligte er sich nicht und
wußte durch
Annahme des
Interim und
Zahlung einer
Geldbuße die
Ungnade des
Kaisers abzuwenden. Im
Erbvertrag zu Jasenitz. 1569 überließ
er seinem Großneffen
Johann
Friedrich die
Regierung und starb 2. Juni 1573 in
Stettin .
[* 10 ] Seine Gemahlin
Anna von
Braunschweig-Lüneburg hatte ihm drei Töchter, aber
keinen Sohn geboren.
Adalbert von, s.
Adalbert ^[= (Adelbert, "der an Geschlecht Glänzende"), 1) A. von Prag (eigentlich Wojtech), Apostel ...] 4).
(spr. bárnsli), Stadt im
Westriding von
Yorkshire
(England ), am Dearne, 28 km südlich von
Leeds ,
[* 11 ] inmitten eines
Kohlenreviers, mit (1881) 29,789 Einw. Es ist einer der
Hauptsitze der Leinenindustrie, hat aber außerdem Seidenfabriken,
Papiermühlen , Stiefelfabriken,
Glashütten ,
Gießereien ,
chemische
Fabriken und Drahtziehereien.
(spr. bárnstäbl), Hafenstadt im nordamerikan.
Staat
Massachusetts , an der gleichnamigen
Bai , dem
Cape Cod gegenüber, mit (1880) 4242 Einw., welche Fischfang,
Seesalzsiederei und
Handel treiben.
(spr. -stäpl), alte Stadt in
Devonshire
(England ), am Taw, 13 km oberhalb dessen Mündung
in den
Bristolkanal . Barnstable ist die wichtigste Stadt im N.
Devons , hat einen guten
Hafen für Küstenschiffe, Schiffswerfte, berühmte
Viehmärkte und (1881) 12,282 Einw., welche
Töpferei und
Papiermühlen etc. betreiben. 1883 liefen 2565
Schiffe
[* 12 ] von 145,311
Ton .
Gehalt ein.
Stadt im
Fürstentum
Lippe ,
[* 13 ] an der
Bega , 17 km von der Eisenbahnstation Schieder, mit Waisenhaus,
Zigarrenfabrikation u. (1880) 1154 Einw.
Phineas
Taylor , amerikan. Spekulant, der »König des
Humbugs « , geb. 5. Juli 1810 zu
Bethel im
Staat
Connecticut , kaufte nach verschiedenen mißglückten
Spekulationen 1842 Scudders
»Amerikanisches
Museum « in
New York , das er durch
Entdeckung und
Ausstellung immer neuer Kuriositäten zu einem der besuchtesten
Vergnügungsplätze erhob.
Seinen ersten derartigen
Versuch machte er mit der
Ausstellung von
Washingtons angeblicher
Amme , einer
alten
Schwarzen , welche damals 161 Jahre zählen sollte, später aber 75-80 Jahre alt starb.
Vereinigte Staaten von
* 14
Vereinigten .
Seinen
Ruf begründete er erst durch die
Ausstellung des sogen.
Meerweibchens , einer Büffeljagd durch
Indianer
und des
Zwergs
General
Tom Pouce; das einträglichste
Geschäft aber machte er mit dem
Engagement der
Jenny
Lind , welche seit
Herbst 1850 in
den
Vereinigten Staaten
[* 14 ] von
Nordamerika
[* 15 ] 93
Konzerte gab, wofür sie (nach Barnums eigner Angabe) 208,675
Doll . außer freier
Reise erhielt, während er selbst 535,486
Doll . gewann. Durch unglückliche
Spekulationen verlor er 1856 sein
Vermögen , was ihn aber nicht hinderte, später in der alten
Weise mit Erfolg vor die
Öffentlichkeit zu treten. Er war auch
Mäßigkeitsapostel, hielt
Vorträge über den
Humbug , über die
Kunst , reich zu werden, etc. Barnum erbaute sich eine große orientalische
Villa , Iranistan genannt, zu
Bridgeport in
Connecticut . Er schrieb seine Selbstbiographie
(New York 1854; deutsch, Leipz. 1856);
»The humbugs of the world«
(New York 1865);
»Struggles and triumphs; forty years recollections« (das. 1870 u.
öfter);
»Money-getting: hints and helps how to make a fortune« (1883; deutsch,
Berl. 1884).
Wind , s.
Bora . ^[= # (Bernus, Borino), ein an den Nordküsten des Adriatischen Meeres, aus dem Karst, in ...]
russ.
Insel an der Südküste von
Finnland ,
Gouvernement
Nyland , südwestlich von
Helsingfors , mit dem
Hafen Barösund.
(ital., spr. -rótscho), s.
Barutsche . ^[= (Birutsche, wienerisch Pierutsch; v. ital. baroccio), leichter zweiräderiger, offener Wagen. ...]
Baroche - Barodet
* 18
Seite 2.383.
(spr. -rótscho), Federigo, ital.
Maler und Radierer, geb. 1528 zu
Urbino , lernte bei Baroccio
Franco in
Venedig ,
[* 16 ] vervollkommte
sich nach
Tizian und ging 1548 nach
Rom ,
[* 17 ] um
Raffaels Werke zu studieren. Bei einem spätern Aufenthalt daselbst
sollen mehrere
Maler ihm ein schleichendes
Gift beigebracht und dadurch seine
Gesundheit , nicht aber seine Thätigkeit und Produktivität
zerstört haben. Er starb
¶
mehr
in Urbino 1612. Sein Vorbild war Correggio . Er ist entschiedener Manierist, sowohl in der Farbe als in der Form. Sein Kolorit ist
süßlich und verblasen, wenngleich mit größter Feinheit ineinander verschmolzen, und selbst der zarte Duft , den er darüber
zu verbreiten wußte, ermangelt der Wahrheit . Seine Formengebung ist weichlich, und die Eigenheiten Correggios
erscheinen bei ihm noch übertrieben. Werke von ihm befinden sich in Urbino , Perugia , Loreto , Neapel ,
[* 19 ] Ravenna , Florenz ,
[* 20 ] München
[* 21 ] u. a. O.