Seine zahlreichen
Schriften verbreiten sich über Geschichte,
Theologie,
Philosophie,
Grammatik und
Medizin; vieles ist noch ungedruckt.
Das wichtigste seiner Werke, die syrische
Chronik (»Chronicum syriacum«),
eineWeltgeschichte von
Adam bis
auf seine Zeit in drei Teilen, von denen der erste die politische Geschichte, die beiden andern die
Kirchengeschichte der
Jakobiten und
Nestorianer enthalten, wurde herausgegeben von
Bruns und Kirsch (syrisch u. lateinisch, Leipz. 1789, 2 Bde.)
und von Abbeloos und Lamy
(Löwen
[* 2] 1873-74, 2 Bde.). Er gab davon
einen arabischen
Auszug (hrsg. von
Pococke, Oxf. 1663, und
Bernstein,
[* 3] Bresl. 1847). Unter den theologischen Werken des Bar-Hebräus verdienen
die
Kommentare über die
Bibel
[* 4] (»Horreum mysteriorum«, 1277 vollendet) Erwähnung. Die
Dogmatik behandelte Bar-Hebräus namentlich in
den
Büchern:
»Leuchter der
Heiligen« und
»Buch der
Strahlen«. Von seinen
Grammatiken der syrischen
Sprache
[* 5] ist die kleinere, in metrischer Form abgefaßte von
Bertheau
(Götting. 1848) und vom
AbbéMartin (Par. 1872, 2 Bde.) herausgegeben
worden. Neben seinen philosophischen
Schriften ist die wichtigste das
»Buch der höchsten
Weisheit«, ein Abriß der ganzen
Aristotelischen Philosophie.
Auch lieferte er Übersetzungen der Werke griechischer und arabischerÄrzte, namentlich des Hypokrates
und
Avicenna.
Negervolk zu beiden Seiten des
WeißenNils, zwischen 6° 14' und 3° 30' nördl.
Br., mit dem Hauptort
Gondokoro,
dem ehemaligen, nunmehr verlassenen
Handels- und Hafenplatz (s.
Karte bei Art.
[* 6]
»Congo«). Die Bari sind stark
gebaut, treiben
Viehzucht und
[* 7]
Landwirtschaft, sind im übrigen aber ein auf sehr niedriger
Stufe stehender
Stamm, der, anfangs
gutmütig und heiter, durch die
Chartumer Sklaven- und Elfenbeinhändler, die sein Land zum Ausgangspunkt der
Razzias machten,
gründlich verdorben wurde, und bei dem nun
Diebstahl und
Mord an der
Tagesordnung sind.
Der einzige größere
Fluß ist der
Ofanto an der Westgrenze, sonst fehlen
Flüsse,
[* 13]
Bäche, ja auch
Quellen
fast ganz. Das
Klima
[* 14] ist angenehm und gesund, im
Sommer sehr heiß. Die
Bevölkerung,
[* 15] welche 1881: 678,148
Seelen zählte, ist
eigentümlich in große
Städte verteilt, die sich in zwei
Reihen, die eine am
Meer, die andre ihr parallel
auf dem Ostrand der Kalkplatte, hinziehen. Der Kalkboden liefert bei guter Behandlung treffliches
Öl,
Mandeln,
Feigen,
Wein
(Muskateller von
Trani, Zagerese von
Bitonto, weißen
Wein von
Terlizzi), auch
Getreide
[* 16] in
Fülle; namentlich die Küstenzone gleicht
einem herrlichen
Garten.
[* 17]
Die Hauptstadt Bari delle Puglie liegt sehr schön auf einer
Landzunge am Adriatischen
Meer und an der Küsteneisenbahn und nimmt seit 1860 lebhaften
Aufschwung. Unter den Gebäuden sind ausgezeichnet: die alte
KircheSan Nicola (1087 gegründet, mit einem prachtvollen Hauptaltar,
altem Bischofstuhl und schönem Tabernakel und einer Unterkirche, in welcher der Leib des
Heiligen ruht)
und die
KathedraleSan Sabino, 1034 erbaut, 1750 leider unglücklich restauriert, mit Gemälden von P.
Veronese und
Tintoretto.
Das
Kastell von Bari delle Puglie, von
Friedrich II. gebaut und noch in gutem Zustand, dient gegenwärtig zum Teil als Gefängnis. Die
Stadt zählte 1862 erst 33,177, 1881 aber schon 58,266 Einw., welche rege
Industrie (s.
oben) und schwunghaften Handelsverkehr
mit
Ancona,
[* 27]
Triest,
Korfu,
[* 28]
Messina,
[* 29]
Neapel
[* 30] und dem
Orient betreiben.
In dem kleinen, durch zwei
Molen gebildeten
Hafen sind 1883: 937
Schiffe
mit 464,408
Ton. eingelaufen. Der
Wert derAusfuhr belief sich auf 54 Mill., derjenige der Einfuhr auf
50,3 Mill. Lire. Bari delle Puglie ist Sitz der Provinzialbehörden, eines
Erzbischofs sowie eines deutschen
Konsuls, hat ein Gymnasiallyceum,
einige Universitätslehrkanzeln, eine nautische
Schule, ein erzbischöfliches
Seminar, ein
Athenäum und ein
Theater
[* 31] (dem hier
gebornen
KomponistenPiccini gewidmet). - Bari delle Puglie hieß
¶
mehr
zur Römerzeit Barium und wurde vom KaiserNero zu einem Munizipium erhoben. 690 entriß es Romuald von Benevent den Griechen,
die es 720 wiedererhielten. Im 9. Jahrh. nahmen es die Sarazenen, von denen es nach langer Belagerung 871 die Griechen wieder
zurückeroberten. Letztere verteidigten die Stadt erfolgreich 988, 998 und 1003 gegen die Sarazenen und
gegen Otto I. und II.; endlich 1071 erlag sie nach dreijähriger Belagerung dem NormannenRobert Guiscard. Als Bari delle Puglie später wieder
mit den Byzantinern unterhandelte, wurde es 1156 vom König Wilhelm dem Bösen erstürmt und fast völlig zerstört.
Erst 1166 ward die Wiederherstellung erlaubt. Nach Heinrichs VI. Tod kam Bari delle Puglie eine Zeitlang unter päpstliche
Herrschaft, empörte sich aber 1228, als gegen KaiserFriedrich II. der Bann ausgesprochen war. Dieser ließ 1233 das Kastell
errichten, schenkte 1234 der Stadt Marktgerechtigkeit und begann 1239 einen großartigen Hafenbau bei San Cataldo, von dem
jedoch keine Spur mehr vorhanden ist. Robert von Anjou schenkte Bari delle Puglie als Fürstentum seinem Günstling Amelio
del Balzo; im 15. Jahrh. kam es als Herzogtum an die Sforza und wurde 1558 dem KönigreichNeapel einverleibt.